Bayreuther Parteijugenden wollen Ausladung von Fürstin Gloria

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Ebersberger,
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bayreuth,

wir, die Unterzeichner dieses Briefes, wenden uns an Sie, um unsere Bedenken hinsichtlich der wiederholten Einladung von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis zu den Bayreuther Festspielen auszudrücken. Mit diesem Schreiben fordert ein breites politisches Bündnis mit Unterstützung vom Queer Bayreuth e.V. Oberbürgermeister dazu auf, zukünftig von einer Einladung für Frau von  Thurn und Taxis abzusehen.

Wir sehen die Bayreuther Festspiele als einen Ort der Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit. Das wird nicht zuletzt an den mehreren 10000 Besuchern deutlich, die jedes Jahr nach Bayreuth strömen, um Kunst und Kultur am Grünen Hügel zu genießen. Doch leider agiert die Fürstin wiederholt und öffentlich gegen diese Werte. Exemplarisch ist die Einladung des Rechtsextremisten Maximilian Krah zu den Regensburger Schlossfestspielen. Durch ein solches Verhalten bietet sie ganz aktiv einer Persönlichkeit, die öffentlich die Schandtaten der Waffen-SS verharmlost hat,  eine Bühne. Anstatt sich von Rechtsextremismus abzugrenzen, tut Fürstin Gloria von Thurn und Taxis also das genaue Gegenteil: Sie befeuert Rechtsextremismus und macht ihn salonfähig! Allein das wäre schon Grund genug, eine Ausladung der Fürstin durch den Bayreuther Oberbürgermeister zu fordern, gerade in Anbetracht der dunkelbraunen Vergangenheit der Bayreuther Festspiele.

Doch damit nicht genug; neben der mangelnden Abgrenzung von Rechtsextremisten, schreckt die Fürstin selbst nicht davor zurück, wiederholt Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Sexualität zu diskriminieren. Deutlich wird das anhand von Aussagen wie „Afrika hat Probleme nicht wegen fehlender Verhütung. Da sterben die Leute an AIDS, weil sie zu viel schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne“ oder als sie Migration, „die hier auf uns zuströmt“, als „eine Art Krieg“ bezeichnete. Auch gegenüber homosexuellen Menschen äußerte sich die Fürstin wiederholt auf  widerlichste Art und Weise. So sprach sie im Kontext von offen homosexuellen Menschen von Personen, die ihren „tierischen Instinkten“ nachgehen.
Es ist deutlich, dass Fürstin Gloria von Thurn und Taxis nichts von Offenheit und Toleranz hält. Die Bayreuther Festspiele sollten aber für genau diese Werte stehen. Insofern fordern wir den Oberbürgermeister dazu auf, zukünftig von einer Einladung abzusehen, um den guten Ruf der Stadt Bayreuth und der Bayreuther Festspiele zu wahren. So zu tun, als wären die von Fürstin  Gloria getätigten Aussagen akzeptabel und eine zu duldende Meinung. ist falsch. Dabei ist es auch egal, seit wann die Fürstin bereits nach Bayreuth kommt oder wie sehr sie den Festspielen  zugetan ist, denn Sie, Herr Ebersberger, stehen jetzt in der Verantwortung dafür zu sorgen, dass sich die Stadt Bayreuth öffentlich von Fürstin Gloria distanziert, um dem Ansehen und der  Glaubwürdigkeit der Bayreuther Festspiele gerecht zu werden!

Wir hoffen, dass dieser Brief dazu beiträgt, ein Bewusstsein für die Verantwortung zu schaffen, die die Bayreuther Festspiele als kulturelles Aushängeschild unserer Gesellschaft tragen. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Festspiele auch in Zukunft für das stehen, was sie sein sollten: Ein Ort der Begegnung, der Offenheit und der Kunst.

Mit freundlichen Grüßen,
JUSOS Bayreuth,
Junge Liberale Bayreuth,
Grüne Jugend Bayreuth,
Queer Bayreuth e.V.

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