Vortrag zur „Zukunft der Bundeswehr“ in Himmelkron gut besucht
Wehrbeauftragte Dr. Eva Högl spricht klare Worte zur Zukunft der Bundeswehr bei einer Veranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion in Himmelkron
„Die Lage ist durch die vielen Krisen und Konflikte ernst. Deshalb müssen wir unsere Werte und Demokratie mehr denn je schützen und verteidigen. Und das ist eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft.“ Klare Worte fand Dr. Eva Högl, die Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, bei einer sehr gut besuchten Veranstaltung in Himmelkron. Zum Thema „Zeitenwende & Sondervermögen: Wie müssen wir die Bundeswehr für die Zukunft aufstellen?“ hatten die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Anette Kramme (Bayreuth) und Jörg Nürnberger (Hof) im Namen der SPD-Bundestagsfraktion eingeladen. Unter den knapp 100 Gästen waren auch zahlreiche Reservisten, deren Fragen in der anschließenden Diskussion die Wehrbeauftragte klar und direkt beantwortete und ihnen insbesondere für ihren Einsatz zum Wohle Deutschlands und seiner Bürgerinnen und Bürger dankte. „Sie sind ein wichtiges Scharnier zwischen Truppe und Gesellschaft.“
Dr. Högl rief dazu auf, die aktuell 181000 Soldatinnen und Soldaten in Deutschland tatkräftiger zu unterstützen. Denn diese seien hochmotiviert, pflichtbewusst und täglich bereit, „unsere Freiheit und den Frieden zu verteidigen“. Allerdings gäbe es noch viele Probleme, beginnend beim Material und zu wenig Personal bis hin zu Problemen in der Infrastruktur. Deshalb forderte sie, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um die Bundeswehr wieder voll einsatzfähig zu machen. „Das ist gut investiertes Geld in unsere Freiheit und Frieden.“ Nun hofft die Wehrbeauftrage auf die materielle Unterstützung aus dem Deutschen Bundestag – für modernes Material, mehr Personal und vor allem der Modernisierung und Sanierung von Kasernen.
Eingangs der Veranstaltung hatte Anette Kramme, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales und langjährige Wegbegleiterin von Dr. Eva Högl, klar gemacht: „Die Welt ist gefährlicher geworden und deshalb muss auch über die Verteidigungspolitik mehr nachgedacht werden.“ Sie lobte das hohe Engagement der Wehrbeauftragten. Auch die Arbeit im Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestags, den Jörg Nürnberger angehört, habe „enorm an Bedeutung gewonnen“. Vielen Abgeordneten sei klar: Es müssen künftig viel mehr in die Sicherheit Deutschlands investiert werden.
Dieser Ansicht ist auch Jörg Nürnberger. Er ist selbst Reserveoffizier und weiß um die Bedeutung der Bundeswehr seit dem Angriff im Februar 2022 auf die Ukraine. „Russland verhält sich aggressiver als in Zeiten des Kalten Krieges.“ Die Aussichten auf eine schnelle, friedliche Lösung sieht er als pessimistisch. „Umso mehr ist es notwendig, Deutschland wieder verteidigungsfähig zu machen.“ Nürnberger betonte, dass mehr Geld in die Hand genommen werden muss, um das zu erreichen. Er schätzte zudem die Lage im Mittleren und Nahen Osten als schwierig ein. „Wir stehen natürlich an der Seite von Israel, aber auch hier muss es eine Lösung geben, die vor allem das menschliche Leid lindert.“
In der anschließenden Diskussion gab es eine Vielzahl an Wortbeiträgen zu den Themen allgemeine Dienstpflicht für junge Leute, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Abbau von Bürokratie bei der Bundeswehr und bei Reservisten, bessere Bezahlung von Soldaten. Und auch die Situation der Bundeswehr in Oberfranken wurde angesprochen. „Die leistet einen wertvollen Beitrag in der Landesverteidigung“, lobte die Wehrbeauftragte die Dienststelle in Hof. Die Oberfranken-Kaserne in der Saalestadt hatte Dr. Eva Högl vor der Veranstaltung in Himmelkron besucht. „Die Zeitenwende ist hier schon spürbar, die machen viele spannende Sachen.“
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