Stadt Coburg organisierte Workshop für Selbsthilfegruppen

„Der Weg in die Selbsthilfegruppe“ kreativ umgesetzt von Regine Ruckdeschel Krebsnachsorgegruppe Coburg
„Der Weg in die Selbsthilfegruppe“ kreativ umgesetzt von Regine Ruckdeschel Krebsnachsorgegruppe Coburg

Ideen-Werkstatt für Selbsthilfegruppen: „Was brauchen Selbsthilfegruppen?“

Diese Frage beantwortet Sabine Feuerbach-Heim von der Kontaktstelle Selbsthilfe so, „es braucht andere Gleichgesinnte zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch, damit sich Betroffene alles Belastende von der Seele reden können. Menschen in Lebenskrisen wollen wissen, wie andere in einer vergleichbaren Situation ihren Lebensalltag bewältigen. Dazu braucht es aber vor allem einen geschützten Rahmen für diese persönlichen Gespräche.“ Die Stadt Coburg stellt seit 25 Jahren solche geschützten Räume zur Verfügung. Durch den barrierefreien Eingang und einen Aufzug sind die Gruppenräume auch für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich.

Anlässlich des Jubiläums der Selbsthilferäume hat die Kontaktstelle eine Ideen-Werkstatt für Selbsthilfegruppen (SHG) organisiert. „SHG sind mehr als nur ein Stuhlkreis“, erklärt Julia Hofmann, die zweite Sozialpädagogin der Kontaktstelle. „Zusätzlich zu den Gesprächsrunden organisieren viele SHG noch weitere Aktivitäten, um nicht nur über problembeladene Themen zu reden.“ In den Gruppenräumen wurden selbsthilferelevante Themenräume eingerichtet. 32 Selbsthilfeaktive tauschten in Arbeitsgruppen ihre ganz konkreten Vorschläge aus, die bereits erprobt und durchgeführt wurden, um sie an andere Gruppenleiter*innen weiterzugeben.

Wo und wie man die eigene Gruppe noch bekannter machen kann, wurde im Themenraum „Öffentlichkeitsarbeit“ erläutert. Neben dem obligatorischen Gruppen-Flyer organisieren SHG auch Vortragsabende mit Referent*innen, an denen sich Betroffene mit ihren Themen vorstellen und vom Gruppenprogramm berichten. Die jüngeren Betroffenen werden insbesondere über Social-Media-Kanäle angesprochen.

Welche Expert*innen für den Selbsthilfe-Bereich infrage kommen, wurde im Raum „Referent*innen“ diskutiert.

Welche finanziellen Zuschüsse eine Gruppe erhalten kann, welche jeweiligen Förderkriterien dazu vorausgesetzt werden und wie eine entsprechende Abrechnung erfolgt, erfuhren die Selbsthilfeaktiven im Themenraum „Finanzen“.

Da neben den Gesprächsrunden auch gemeinsame Unternehmungen wichtig sind, die den Zusammenhalt der Gruppe stärken, wurde sich im Themenraum „Unternehmungen“ über barrierefreie Ausflugsziele und Lokalitäten ausgetauscht.

Im Themenraum „Kreatives“ gab es Kunstwerke zu bestaunen, die von den SHG in Gemeinschaftsaktionen hergestellt wurden. Es stehen vielfältige Materialien wie z.B. Acryl, Seidenmalerei, Beton oder Peddigrohr zur Verfügung, aber oft trauen sich Einzelne nicht alleine zu werkeln. Durch die Gruppe wird man angespornt, sich zu überwinden und etwas Neues auszuprobieren. „Beim Malen habe ich an nichts Anderes gedacht, kam aus meinem Gedanken-Karussell heraus und habe mich total entspannt!“, berichtet eine Teilnehmerin aus der Depressionsgruppe.

Im letzten Raum „Impulse für die Gruppenarbeit“ lernten die Teilnehmer*innen neue Methoden und Materialien kennen, wie inspirierende Kurzgeschichten, Fragekärtchen zu gruppenspezifischen Themen oder Phantasiereisen, um die Stimmung am Ende eines Gruppentreffens zu heben.

Bei diesem konzentrierten Erfahrungsaustausch waren sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig, wie wichtig die Selbsthilferäume sind und alle bedankten sich ausdrücklich bei der Stadt Coburg für diese Möglichkeit.

Informationen rund um die Selbsthilfe erhalten Interessierte bei der Kontaktstelle Selbsthilfe unter 09561/891576 oder selbsthilfe@coburg.de.

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