Erzbischof Gössl weiht Diakon im Bamberger Dom

Foto: Dominik Schreiner

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Erzbischof Herwig Gössl hat im Bamberger Dom den Priesteramtskandidaten Marco Weis zum Diakon geweiht. In seiner Predigt nannte Gössl am Samstag den neuen Diakon einen „Boten der Kreuzesbotschaft und damit einen Vermittler von Hoffnung und Zuversicht“. Nicht das Streben nach oben mit dem Einsatz der Ellenbogen führe zum Ziel. Die Nachfolge des Herrn sei ein Hinabsteigen auf Augenhöhe mit jenen, die leiden, die krank oder auf der Flucht sind oder aus anderen Gründen verzweifeln und Ängste haben. „Sie verkünden die frohe Botschaft vom Kreuz und machen deutlich, dass Gottes Liebe stärker ist als alle Bosheit und Dunkelheit, die durch menschliche Schuld in diese Welt getragen wird“, sagte Gössl dem neuen Diakon.

Die Botschaft des Kreuzes sei auch die Antwort auf die Frage nach dem Sinn all der Kreuze in der Welt und auf die Ratlosigkeit, warum Gott das Böse in der Welt zulässt. Denn das Kreuz Christi stehe für die Liebe Gottes, mit der er die ganze Welt retten wolle. „Gott ist nicht fern und allem Leid entrückt, sondern er ist uns nahe im Leid, weil er in seinem Sohn herabgestiegen und uns nahegekommen ist“, sagte der Erzbischof und fügte hinzu: „Ja, es ist ein Kreuz mit unserem Gott! Ein Kreuz, auf das wir schauen dürfen und das uns eine Ahnung vermittelt von der Liebe und Zuwendung unseres Gottes, die uns alle im Leben hält.“

So könne auch auf den schlimmsten Kreuzen der göttliche Glanz durchschimmern. „So können wir einstimmen in den geradezu trotzigen Lobgesang auf das Kreuz des Erlösers: Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung“, sagte Gössl.

Der gebürtige Eggolsheimer Marco Weis absolvierte nach seiner Berufsausbildung das Studium der Katholischen Theologie an den Universitäten Würzburg und Regensburg. Er promovierte in Würzburg im Fach Liturgiewissenschaft und absolviert derzeit sein Pastoralpraktikum im Seelsorgebereich Erlangen Nord-West.

Ein Diakon unterstützt den Priester bei der Eucharistie. Mit der Diakonenweihe überträgt der Erzbischof dem Diakon die Vollmacht zu predigen, die Taufe und die heilige Kommunion zu spenden und kirchliche Begräbnisse vorzunehmen. Eine der Hauptaufgaben des Diakons ist die Unterstützung der Pfarrer in der Gemeindeseelsorge und Caritas. Nach einem Jahr Diakonat steht gewöhnlich die Priesterweihe an.

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