Forschung in der Öko-Modellregion Bamberger Land

Hackroboter „Farming GT“ im Praxistest in Frensdorf (Quelle: LWG Bayern)
Hackroboter „Farming GT“ im Praxistest in Frensdorf (Quelle: LWG Bayern)

Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) erforscht im Rahmen eines Projekts „Innovative Methoden zur ökologischen Beikrautregulierung im Gartenbau“. Im Sommer wurden dazu Feldversuche auf einer Fläche in der Öko-Modellregion Bamberger Land mit einem autonom fahrenden Hackroboter durchgeführt. Ziel des Projektes ist es, eine herbizidfreie und zukunftssichere Beikrautregulierung in gärtnerischen Kulturen zu ermöglichen.

„Es freut mich, dass in unserem Landkreis solche modernen Ansätze ausprobiert werden und die örtliche Landwirtschaft in die Forschung integriert wird.“, betonte Patrick Nastvogel, Manager der Öko-Modellregion Bamberger Land im Austausch mit den Mitarbeitenden der LWG.

Eine effektive Unkrautregulierung ist entscheidend für das ungestörte Wachstum der Kulturpflanzen und wirkt sich positiv auf den Ertrag aus. Im Gemüsebau kann das Hacken jedoch sehr arbeits- und kostenintensiv sein, da neben maschinellen Hackgeräten oft auch viele Stunden Handarbeit erforderlich sind. Innovative autonome Hacksysteme bieten hier eine vielversprechende Alternative, da sie effizient und umweltschonend arbeiten und gleichzeitig Arbeitskraft und Zeit einsparen.

In Frensdorf testete die LWG den kameragestützten Hackroboter „Farming GT“ in Zwiebel-, Kürbis- und Sellerie-Kulturen des Biolandhofes Mohl. Dieser Roboter nutzt Kameras, um Kulturpflanzen zu erkennen und präzise durch die Reihen zu navigieren. Der Roboter kann in die Bestände einfahren und sowohl zwischen als auch in den Reihen hacken, ohne dass eine vorherige GPS-Positionsbestimmung der Pflanzen erforderlich ist. Im Praxisbetrieb lässt sich der Roboter per Smartphone steuern und arbeitet die Beete eigenständig ab. Da rechtliche Rahmenbedingungen das freie Fahren auf öffentlichen Straßen untersagen, werden für den Transport mit dem PKW-Anhänger größere zusammenhängende Flächen bevorzugt. Auch ein Grund, weshalb es für kleinstrukturierte Flächen an weiterer Forschungspraxis bedarf.

Als Pionier in der Anwendung von Agrartechnologien hat der Ökolandbau einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung neuer Ansätze, die auf Nachhaltigkeit und Effizienz abzielen. Er stellt sicher, dass technischer Fortschritt im Einklang mit den ökologischen Zielen und gesellschaftlichen Anforderungen voranschreitet.

Mario Mohl vom Frensdorfer Biolandhof Mohl und Praxispartner des Projektes freut sich über die Möglichkeit des Praxistests auf seinen Betriebsflächen: „Der Ansatz der Technik geht in die richtige Richtung. Um den Roboter präziser einstellen zu können, sehe ich weitere Versuchsjahre unabdingbar.“

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert