Deutsche Schreibmaschinenmuseum in Bayreuth öffnet nach zwei Jahren wieder ihre Pforten
Nach ziemlich genau zwei Jahren umzugsbedingter Pause hat das Deutsche Schreibmaschinenmuseum am Montag, 9. September, wieder seine Pforten geöffnet. Zu bewundern sind die gut 250 Schreibmaschinen allerdings nicht mehr auf dem Anwesen des ehemaligen Leers’schen Waisenhauses in St. Georgen, sondern in einem früheren und von der Stadt Bayreuth in den vergangenen gut zwei Jahren sanierten Wirtschaftsgebäude von Schloss Thiergarten. Die Kosten der Instandsetzung belaufen sich auf 1,150 Millionen Euro.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger überreichte den Verantwortlichen des Museums beim offiziellen Einweihungstermin die Schlüssel für das Gebäude. „Wir übergeben dem Trägerverein rundum sanierte Räumlichkeiten. Die Stadt hat Wort gehalten und gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Neustart des Museums an diesem Standort geschaffen“, so der Oberbürgermeister.
Der Umzug in den Süden von Bayreuth war notwendig geworden, weil der Stadtrat im Herbst 2018 beschlossen hatte, auf dem Grundstück des ehemaligen Leers’schen Waisenhauses das neue Stadtarchiv zu bauen. Aus diesem Grund mussten der Pavillon und eine Baracke im Garten des Anwesens, in denen die Exponate des Deutschen Schreibmaschinenmuseums ausgestellt waren, abgerissen werden.
Die Stadt Bayreuth hatte im Jahr 1990 vom Trägerverein Forschungs- und Ausbildungsstätte für Kurzschrift und Textverarbeitung in Bayreuth e. V. die Exponate sowie die Deutsche Bibliothek für Kurzschrift als Dauerleihgabe übernommen und sich verpflichtet, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als Ersatzgebäude hat die Stadtverwaltung im Jahr 2020 das im städtischen Besitz befindliche und sanierungsbedürftige Nebengebäude des einst markgräflichen Jagdschlosses Thiergarten gewählt. Aufgrund der beginnenden Bauarbeiten am Anwesen des ehemaligen Leers’schen Waisenhauses zog das Schreibmaschinenmuseum im August 2022 aus, die wertvollen Exponate wurden seither eingelagert.
Sanierungsarbeiten begannen im Februar 2022
Im Februar 2022 startete ein substanzschonender Rückbau des Wirtschaftsgebäudes als Grundlage der Bestandssanierung. Dabei stellten die Verantwortlichen fest, dass im Dachstuhl nicht nur Asbest verbaut worden war, sondern dass dieser auch statisch-konstruktiv ertüchtigt werden musste. Nach Erstellung eines Tragwerks- und Schadstoffgutachtens im August 2022 konnte im März 2023 mit der Asbestbeseitigung begonnen und der Dachstuhl saniert werden. Des Weiteren wurde für das Anwesen der Einbau eines Löschwasserhydranten notwendig, was im März dieses Jahres erledigt worden ist. Nach dem Abschluss des Innenausbaus im Mai 2024 wurde ab Juni mit dem Einzug des Schreibmaschinenmuseums begonnen. Abschließend wurde die Außenanlage ertüchtigt, sodass ein barrierefreier Zugang ins Erdgeschoss des Gebäudes für alle Besucherinnen und Besucher möglich ist.
In den sanierten Räumen im Erd- und im Obergeschoss des Nebengebäudes von Schloss Thiergarten werden die etwa 250 Exponate auf gut 190 Quadratmetern präsentiert. Neben der Ausstellung werden im Depot des Museums weitere knapp 1000 Schreibmaschinen gelagert. Die Kosten für die Sanierung, an der ab Juni 2023 das Architekturbüro Badtke beteiligt war, belaufen sich auf 1,150 Millionen Euro.
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