170-jähriges Jubiläum Männergesangverein 1854 Wirbenz e.V.
Mit einem dreistündigen Liederabend feierte der Männergesangverein 1854 e.V. am Samstag sein 170-jähriges Bestehen in der neuen Kulturscheune. Eingerahmt von den Auftritten des Männergesangverein Wirbenz gaben fünf befreundete Gesangsvereine mit Auftritten und Liedbeiträgen dem Jubilar die Ehre.
Mit einem herzlichen „Servus und Hallo in Wirbenz“ konnte Vorsitzender Lothar Graf 80 Akteuere und 150 Gäste zu dem stimmgewaltigen, beschwingten und geselligen Gesangskonzert begrüßen. Unter den Gästen Landrat Florian Wiedmann, zweiter Bürgermeister Rudi Heier, die Geistlichen Friederike Steiner und Sven Grillmeier, der Ehrenvorsitzende der Sängergruppe „Max Reger“ Günther Zwick und Max-Reger-Gruppenchorleiter Alexander Hecht.
In einer dezent geschmückten Kulturscheune schlängelte sich Efeu über die grünen Servietten auf den Biertischgarnituren. Panderolen mit der Lyra als Vereinslogo, eingefasst vom Schriftzug „Männergesangverein 1854 Wirbenz“, umrankten die Kerzengläser. Die grüne Vereinsfahne mit ihrem goldenen Schriftzug, dem fränkischen Rechen und dem Logo des Deutschen Sängerbundes thronte gleichsam über den Chören und der Bühne. Den musikalischen Ohrenschmaus garnierten als Gaumenschmaus Käseteller, die von einem freiwilligen Bewirtungsteam liebevoll mit Weintrauben, Brezzln, Frühlingszwiebeln dekoriert worden waren. Die Vorstände und Chorleiter der Gesangsvereine verbanden allesamt ihre kurzen Laudationes mit einem kleinen Obulus für Chorarbeit als Präsent.
Der Gedanke und der Wille, einen Liederabend zu gestalten und durchzuführen, sei schon lange gehegt worden, so Graf. Es fehlten die Lokalitäten, nachdem die Säle der beiden Wirtshäuser nicht mehr zur Verfügung standen. Besonders stolz zeigte sich der Vorsitzende aber, „dass sich in all den vielen Jahren immer wieder Männer gefunden haben, die ihre Stimme im Männergesangverein einbrachten und so für den Erhalt des Vereins sorgten“. So ungebrochen auch nach 170 Jahren. Der 18-köpfige Jubilar machte den Auftakt mit dem „Bundeslied“ von Wolfgang Amadeus Mozart, mit dem „Abendfrieden“ von Hildegard Eckardt und R. Desch sowie dem Lied „Als der Herr die Erde hat erschaffen“. Dem Patenverein, dem Gesangverein ,,Edelweiß“ Mehlmeisel mit Vorstand Manfred Prechtl an der Spitze kam die Ehre eines doppelten Auftritts zuteil. Der 15-köpfige gemischte Chor unter Leitung von Martin Wichs gratulierte seinem Patenkind im ersten Akt mit einem „Grüaß euch Gott“ von Lorenz Meierhöfer und „Wir gratulieren“ von Manfred Bühler. Dem folgten beim zweiten Aufmarsch „Dies ist ein großer Tag“ von Manfred Bühler und „Lustig ihr Brüder“ von Johannes Koch.
Viele gemeinsame Liederabende hat der Männergesangverein mit dem Gesangverein Frohsinn 1909 Engelmannsreuth schon bestritten. Mit Edy Schadly an der Spitze und unter Leitung von Iris Meier hatte der 13-köpfige Chor diese Mal „Eine Nacht in Monte – Carlo“, „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ und „Heimweh“, nach der Melodie von Schön war die Zeit im Gepäck.
Beim Gesangsverein ,,Sängerlust“ 1893 Haag um Vorsitzende Heidi Weingessl wirkten die Wirbenzen auch schon zweimal bei deren Liederabenden in deren Kulturscheune mit. Im Gegenzug hatte der 17-köpfige Chor unter Leitung von Iris Meier „Weinland“, „Dancing Queen“ mitgebracht. Um fränkische Haager Kultur in die Wirbenzer Kulturscheune zu bringen, besangen die Haager abseits des Protokolls zur Überraschung der Gäste auf fränkisch die „Scheena Madla und scheena Buam“. Zur Barcarole von Jacques Offenbach marschierten die Haager und Engelmannsreuher als Gemeinschaftschor auf.
Die Kulmianer 1869 Neustadt am Kulm unter Vorsitz von German Herath und der Männergesangverein Trabitz unter Vorsitzend von Konrad Bauer ließen, dirigiert von Heinz Schmidt, mit ihren sonorigen Stimmen das „Fichtelgebirgslied“ nach einer Version von J. Eckhard und Richard Waldmann, die deutsche Volksweise „Bajazoo“ von P. Tibaut und „Zauber der Musik“ von M. Somaris und M. Bühler erklingen. Zudem überraschte Herath mit ganz besonderen Geschenk. Neben einem Erinnerungsstein vom Rauhen Kulm hatte er für den Jubilar ganz frisch aus dem Ofen einen Violinschlüssel und Bassschlüssel gebacken. Für die Sängerfrauen gab es Speckbrezn.
Bevor sich der Jubilar zum krönenden Abschluss bei seinem begeisterten Publikum mit dem „Dankeschön den Freunden“ von Dieter Frommlet erkenntlich zeigte, betonten Wiedemann und Heier in ihren Grußbotschaften für den Landkreis und die Gemeinde, dass es etwas ganz Besonderes sei, wenn man so lang durchhalte.
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