Gesprächsrunde zur Kirchehrenbacher Dorfkirchweih mit überraschender Aufklärung
Das jüngste Kirchweihfest in Kirchehrenbach war aktuelles Thema eines Meinungsaustausches beim wöchentlichen Treff der Senioren aus den drei VG Gemeinden zum VG-Cafè im Haus der Begegnung. Dabei kamen neben Kirchehrenbach auch die Aktivitäten der Kirchweihfeste in allen Kommunen der VG zur Sprache.
Wo finden sich auch ältere Menschen wieder bei solchen Festen in der dörflichen Gemeinschaft? Hier waren sich die meisten Diskutanten einig, dass die Tatsache, dass das Patronatsfest des Hl. Bartholomäus am 24.08. und das Kirchweihfest in unmittelbarem Zusammenhang stehen und alljährlich auch Festgottesdienst, Prozession und Festbetrieb in der Kirchweih-Fußgängerzone wie in diesem Jahr in Kirchehrenbach vier Tage lang gefeiert wurde, ein gelungenes Ganzes ist.
Nachdem in diesem Jahr die Kirchweihburschen und -mädchen zusammen mit dem THW bei Unterstützung durch Ortsvereine ein Fest auf die Beine gestellt hatten, das wieder an die Traditionen der alten „Dorfkerwa“ erinnerte, waren auch Seniorinnen und Senioren voll des Lobes. Dass die Musikdarbietungen von Jung und Alt unterschiedlich bewertet werden, das muss akzeptiert werden. Angeregt wurde jedoch, darüber nachzudenken, ob es im kommenden Jahr möglich wäre eine etwas ruhigere Zone mit entsprechender musikalischer Stilrichtung zu schaffen.
Dass die Kirchehrenbacher Dorfkirchweih seit Jahrzehnten im zentralen Ortskern durch die Sperrung der Hauptstraße so erfolgreich gefeiert werden kann, verdankt der Ort der Idee und Anregung seiner Mitbürgerin Irmgard Eismann.
Ihre Geschichte erzählte sie in der Begegnungsstätte beim VG-Cafè: Sie habe in den sechziger Jahren in einer privaten Angelegenheit die Amtsräume der Gemeinde aufgesucht, die sich damals noch im alten Rathaus (jetzt Bücherei), befanden. Nach Erledigung der Amtsgeschäfte habe sie im Gespräch mit dem damaligen Bürgermeister Heinrich Hofmann, seiner Gemeindesekretärin Anni Amon und dem inzwischen hinzugekommenen Fliesenlegermeister Otto Kraus auf die Situation der Kirchweih und die damit verbundenen Gefahrenquellen insbesondere auch für die Kinder hingewiesen.
Karussell, Schiffschaukel, Schießbude, Eis- und Süßigkeitsstände seien über den Ort entlang der Kreisstraßen, mit starkem Durchgangsverkehr verteilt gewesen. Sie habe damals angeregt, über eine Sperrung der Hauptstraße und Umleitung des Verkehrs über die Leutenbacher Straße nachzudenken.
Altbürgermeister Hofmann, so Irmgard Eismann, habe ihr damals versprochen, ihre Idee auf Durchsetzbarkeit zu prüfen und auch Otto Kraus sen. habe versprochen, seine guten Kontakte zum damaligen Landkreischef Otto Ammon wegen Sperrung der Kreisstraße mit ins Spiel zu bringen.
Dass sich diesen ihren Vorschlag der damalige Schwiegersohn des Bürgermeisters, H. Kattenbeck (mittlerweile verstorben), lautstark und medienwirksam ans Revers heftete und es als seine Idee verkaufte, habe sie persönlich als verletzend und sehr unfair empfunden und auch betroffen gemacht. Auch seitens des Bürgermeisters sei, wohl aufgrund der verwandtschaftlichen Verhältnisse, keine Richtigstellung erfolgt.
Sie sei dankbar, so Irmgard Eismann, dass sie jetzt im Rahmen des Gesprächskreises im Haus der Begegnung beim VG-Cafè die Gelegenheit bekommen habe, die Entstehungsgeschichte, den wahren Sachverhalt und die Hintergründe schildern zu können, die zur erfolgreichen Gestaltung und Durchführung dieser schönen Dorfkerwa geführt haben.
Von den Besuchern der Kaffeerunde bekam sie Applaus und späte Anerkennung.
Waldemar Hofmann
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