Der Neue Wiesentbote

Einen nicht zu erwartenden, souveränen 4:0 (1:0)-Auswärtssieg holte die „Altstadt“ heute Nachmittag in der Regionalliga Bayern im Frankenderby bei Meisterschaftsfavorit Kickers Würzburg.

„Wir wollen hier in Würzburg auf jeden Fall was mitnehmen, am besten sogar drei Punkte. Für beide Mannschaften ist die Partie richtungsweisend. Wir können dabei etwas entspannter ins Spiel gehen, wir haben schließlich nicht wie Würzburg den Aufstieg als Ziel ausgerufen“, erklärte Altstadt-Trainer Lukas Kling vor der Partie, in die die Mannschaft ohne ihren angeschlagenen Kapitän Edwin Schwarz und ohne den ebenfalls verletzten Marco Zietsch gehen musste.

Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, Benjamin Girth (2.) und Enes Küc (5. Minute), der aus elf Metern in zentraler Position am überragend haltenden Bayreuther Keeper Lucas Zahaczewski scheiterte, hatten die beiden ersten Möglichkeiten. Die Altstadt kam dann besser in die Partie und gestaltete das Spiel ausgeglichener. Nach einem Eckball in der 18. Minute zielte Felix Heim zu hoch und zog den Ball über das Würzburger Tor. Auf der Gegenseite hatte der frei stehende Moritz Hannemann in der 22. Minute eine Großchance, jagte den Ball aber über das Tor. In der 24. Minute musste der herausgeeilte Lucas Zahaczewski im Eins-gegen-Eins gegen Benyas Solomon Junge-Abiol klären.

In der 30. Minute gab es nach einem Foul an Patrick Scheder einen Freistoß aus 18 Metern in zentraler Position. Eroll Zejnullahu guckte den Würzburger Keeper Johann Hipper klassisch aus und verwandelte zur 1:0-Führung für die Altstadt. In der 33. Minute verpasste Patrick Scheder nach einem Konter und einer Flanke von Jannik Graf nur knapp den zweiten Bayreuther Treffer. Nur vier Minuten tauchte Jannik Graf alleine vor dem Würzburger Tor auf, scheiterte aber an Johann Hipper. Jonas Kehl scheiterte in der 39. Minute mit der nächsten Bayreuther Möglichkeit. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit musste Lukas Zahaczewski noch einen Abwehrfehler von Tobias Weber ausbügeln und klärte die Situation. Letztlich ging es mit der verdienten Bayreuther 1:0-Führung in die Halbzeitpause.

In der zweiten Hälfte legten die Bayreuther einen Blitzstart hin: Jannik Graf verwandelte einen zunächst von Johann Hipper abgewehrten Schuss von Felix Heim im Nachsetzen zur 2:0-Führung (46. Minute). In der 55. Minute war es dann erneut Jannik Graf, der einen nach einem Freistoß von der Würburger Abwehr unzureichend geklärten Ball aus rund 20 Metern zum 3:0 für Bayreuth vollstreckte. Zwei Minuten später scheiterte Christoph Fenninger für die Gäste nur knapp. In der 65. Minute musste Johann Hipper in höchster Not gegen Patrick Scheder klären.

Eine Minute später war es dann Felix Heim, der mit einem Schuss aus 15 Metern ins linke untere Toreck auf 4:0 für die Altstadt erhöhte. Würzburg zerfiel jetzt weitgehend in Einzelteile und die Altstadt brachte den deutlichen Sieg souverän über die Zeit. In der 81. Minute hatten die Unterfranken noch eine gute Möglichkeit, Enes Küc traf aus knapp 30 Metern jedoch nur die Querlatte des Bayreuther Gehäuses. Auf Altstädter Seite vergab Bohdan Potalov in der 86. Minute noch eine Möglichkeit aus zwölf Metern.

Letztlich blieb es beim souveränen 4:0-Auswärtssieg der Bayreuther beim enttäuschenden Meisterschaftsfavoriten aus Würzburg. Nach acht Spielen hat die SpVgg jetzt 15 Zähler auf dem Konto und bleibt auf Tabellenplatz fünf mit Tuchfühlung zur Spitzengruppe.

Altstadt-Geschäftsführerin Dr. Nicole Kalemba zeigte sich „total glücklich über den Sieg, der in der Höhe nicht zu erwarten war. Wir gingen personell geschwächt in die Partie. Die ersten 15 Minuten war das Team etwas nervös, es war schwierig, ins Spiel zu kommen und die Würzburger hatten auch ihre Chancen. Dann kam das überragende Freistoßtor von Eroll Zejnullahu und ab da hatten wir das Heft fest in der Hand, wir zeigten, was wir können. Direkt nach der Halbzeit fiel der zweite Treffer, der uns sehr geholfen hat, um ruhig weiterspielen zu können. Dann haben wir die Partie klar bestimmt, Super-Spielzüge herausgespielt und letztlich vier Tore gemacht, was in Würzburg sehr gut tut. Würzburg brachte natürlich auch nicht das auf den Platz, was sie normalerweise in der Lage sind zu zeigen. Der Sieg tut sehr gut, auch wenn nicht alles super war, aber jetzt freuen wir uns auf das Topspiel am kommenden Samstag gegen Illertissen, die heute auch wieder 3:0 gewonnen haben. Riesen-Kompliment an die Mannschaft für eine geschlossene Teamleistung, vor allem auch an den jungen Leo Eberle, der ins Team kam und ein Klasse-Spiel machte, oder auch an Nicolas Andermatt, der sein erstes Spiel in dieser Saison von Anfang an machte“, so die Geschäftsführerin.

Statistik

• Aufstellung SpVgg Bayreuth: Lucas Zahaczewski, Jonas Kehl, Dennis Lippert (89. Yannick Frey), Felix Heim (82. Marco Stefandl), Patrick Scheder (89. Marvin Nöske), Christoph Fenninger (71. Bohdan Potalov), Leo Eberle, Tobias Weber, Eroll Zejnullahu, Jannik Graf (71. Patrick Görtler), Nicolas Andermatt; Trainer: Lukas Kling;
• Tore: 0:1 Eroll Zejnullahu (30.), 0:2 Jannik Graf (46.), 0:3 Jannik Graf (55.), 0:4 Felix Heim (66.)
• Gelbe Karten SpVgg Bayreuth: Felix Heim (68.)
• Schiedsrichter: Simon Schreiner (DJK SF Reichenberg)
• Zuschauer: 1.734