Bezirk Frankenwald/Obermain feiert 150-jähriges Gründungsfest vom bayrischen Soldatenbund
Die Uniform wurde eingepackt, Vereinsshirts angezogen und man machte sich mit dem Bus auf den Weg nach Thierhaupten in Schwaben. Die Rede ist von den Soldatenkameradschaften des BKV Bezirksverbandes Frankenwald/Obermain mit ihren Kreisverbänden Kronach und Stadtsteinach. Zahlreiche Kameraden und Kameradinnen waren aufgebrochen, um ihren Bezirksverband beim 150. Gründungsfest des Bayerischen Soldatenbundes zu vertreten.
Vor 150 Jahren wurde der Bayerische Kriegerbund gegründet und in diesen langen Jahren oftmals umbenannt, zeitenweise verboten, von den Nationalsozialisten missbraucht und überleben konnte er eigentlich nur durch die vielen kleinen Landes- und Ortsverbände, die nie aufgaben. Aus dem Bayerischen Kriegerbund ging 1953 der Bayerische Kameradenbund im Kyffhäuserbund, heute BSB – Bayrischer Soldatenbund und 1956 die Bayerische Krieger- und Veteranenvereinigung, heute BKV – Bayrische Kameraden- und Soldatenvereinigung hervor. Diese zwei Gruppierungen erhoben beide Anspruch auf die alleinige Rechtsnachfolge des Bayrischen Kriegerbundes. Zahlreiche Differenzen ließen eine Zusammenführung in den darauffolgenden Jahren immer wieder scheitern. Erst in der letzten Zeit nähern sich die Verbände BSB und BKV wieder einander an. Was bei Ortskameradschaften bereits funktionier, soll nun auch in den „oberen Etagen“ gelingen.
Soweit zur Geschichte des Bayerischen Kriegerbundes. Unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Joachim Herrmann wurde nun in Thierhaupten im Landkreis Augsburg im Regierungsbezirk Schwaben das 150jährige Jubiläum gefeiert. Verbunden mit dem 150jährigen Bestehen des Kameraden- und Soldatenvereins Thierhaupten. Eine große Abordnung von Kameraden und Kameradenfrauen aus dem BKV Bezirksverband Frankenwald/Obermain hatte sich unter der fachkundigen Leitung von Bezirks- und Kreisvorsitzenden sowie stellvertretenden Präsidenten Gottfried Betz mit einem Bus auf den Weg gemacht, um ihren Bezirk- und Kreisverband bei den Feierlichkeiten zu vertreten. Leider machte das Wetter nicht mit und wegen der heftigen Regenfälle und aufkommenden Unwetters musste der große Festumzug am Sonntagnachmittag abgesagt werden. 12 große Festwagen, davon acht Blumenwägen, die alle das Motiv „Frieden“ verkörperten, über 90 Vereine und Abordnungen und acht Musikkapellen wären durch die Straßen gezogen. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und den Soldatenkameradschaften sowie die hübsch anzuschauenden Ehrendamen blieben im Festzelt. Die acht Musikkapellen stellten sich spontan zum Gemeinschaftschor vor der Bühne auf und spielten gemeinsam und auch einzeln für die vielen Gäste aus nah und fern.
Für die Fahrtteilnehmer aus dem Frankenwald war schon der Samstagabend ein Erlebnis. Im 4000-Mann-Festzelt ging die Post ab, als die Musiker von „Allgäu Power“ die Bühne stürmten. Von den meist in Tracht gekleideten Gästen hielt es niemand auf der Bank. Partystimmung war vorprogrammiert. Die hervorragende Bewirtung tat ein Übriges und so kehrte man spät aber zufrieden ins Hotel zurück. Der Festtag selbst begann am Sonntagmorgen mit einem Festgottesdienst im Festzelt, zelebriert von Pfarrer Werner Ehnle, begleitet von den Original D’Lechtaler Musikanten. Die bereits angereisten Fahnenabordnungen, Bezirksstandarten und die Landesstandarte zogen feierlich zusammen mit den Ehrendamen zur Bühne, auf der der Altar aufgebaut war. Pfarrer Ehnle ging anschließend in seiner Predigt auf den Frieden ein. Denn die Soldatenkameradschaften haben sich diesen Frieden auf ihre Fahnen geschrieben, dafür treten sie ein. Auch wenn das oftmals schwer zu verwirklichen ist. „Friedenskultur ist eine Erinnerungskultur“, sagte der Priester und dass man die Hoffnung auf den Frieden niemals aufgeben solle. Nach dem Schlusssegen gedachte man mit dem „Guten Kameraden“ aller verstorbenen und gefallenen Soldaten und Kameraden. Die Bayernhymne und die deutsche Nationalhymne schlossen den ersten Teil des Vormittags ab. Es folgten die offizielle Begrüßung und die Grußworte des Präsidenten des BKV Otmar Krumpholz, der Ehrengäste und von Schirmherr Staatsminister Joachim Herrmann. Zum Frühschoppen spielte der Musikverein Ellmau auf.
Überwältigt von den Eindrücken und der großen Anzahl an Festbesuchern, die diese Festwoche, die vom 13. bis 18. August ein volles Programm bot, zu einem Riesenfest machten, traten die Frankenwäldler am Sonntagnachmittag die Heimreise an. Eine deftige Brotzeit unterwegs, wie bereits auch am Tag vorher bei der Anreise durfte natürlich nicht fehlen. Und da hatte sogar Petrus ein Einsehen und stellte das Wasser für eine Stunde ab.
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