„Tag des offenen Denkmals“ in ehemaligem Kloster in Bad Rodach

Es gibt sicherlich viele Denkmäler an diesem Tag zu besichtigen, aber das ehemalige Kloster auf dem Georgenberg von Bad Rodach (Landkreis Coburg) hat unter ihnen sicherlich eine Sonderstellung und hebt sich deutlich ab. Dieses ehemalige Kloster ist zum Einen wenig bekannt und zum Anderen wird es an diesem Tag von einer Archäologiefirma öffentlich untersucht. Die Besucher erfahren nicht nur viel Unbekanntes von diesem Prämonstratenserkloster, sondern können dessen Erforschung live miterleben. Eine begrenzte Anzahl von interessierten Besuchern kann dabei sogar praktisch mitwirken.

Geschichtliche Informationen

Grundmauerreste der Kapelle. Foto: Dieter Wendler

Grundmauerreste der Kapelle. Foto: Dieter Wendler

Auf dem „Großen Georgenberg“ bei Bad Rodach befinden sich die Reste eines hoch- und spätmittelalterlichen Klosters. Heute sind nur noch wenige Mauerteile obertägig erhalten. Um 1120 – 1122 entstand auf dem Berg eine kleine Mönchskolonie, die sogenannte „cella Rotaha“. In einer Stiftungsurkunde für das Kloster Veßra von 1135 schenkte der Bamberger Bischof Otto I (der Heilige / Pommernapostel / Klostergründer) den Berg mit einer Kapelle und zusätzlichen Ländereien an das Prämonstratenserkloster Veßra.

Kapitell vom Kloster auf dem Georgenberg. Foto: Dieter Wendler

Kapitell vom Kloster auf dem Georgenberg. Foto: Dieter Wendler

Durch diese Eingliederung als spätere Propstei des Klosters Veßra erfolgte eine Stärkung des Klosters auf dem Georgenberg. Die Propstei erfuhr einen starken Zulauf an Gläubigen, deshalb musste im Jahr 1461 die Kirche auf dem St. Georgenberg im spätgotischen Stil umgestaltet und vergrößert werden. Sie wies dann die beachtliche Länge von 28 m und Breite von 16 m auf. Der recht ansehnliche Besitz St. Georgenberg fiel 1540 an den Landesherrn Kurfürst Johann Friedrich. Dieser verschenkte die Besitztümer an seinen angesehenen Hauptmann Matthes von Wallenrod. der den Georgenberg an die Stadt Rodach für 4000 fl. verkaufte. Diese ließ die Gebäude abreißen und verwendete sie 1542 u.a. zum Bau ihrer Stadtmauer.

Archäologie live miterleben

Magnetometer-Prospektion durch ARCHÄOSCOUT. Foto: Norbert Klüglein NP

Magnetometer-Prospektion durch ARCHÄOSCOUT. Foto: Norbert Klüglein NP

Da keinerlei bauliche Informationen zum ehemaligen Kloster Sankt Georgenberg vorhanden sind, möchten deshalb der ehrenamtliche „Arbeitskreis Geschichte und Archäologie Coburg“ Teile der Innenfläche sowie der mutmaßlichen Befestigung mittels geomagnetischer Prospektion zerstörungsfrei erkunden lassen. Dabei können die Besucher an diesem Tag eine der modernsten Untersuchungsmethoden der Archäologie live miterleben und sogar selbst mitwirken.

Diese Aktion wird eingebunden werden in eine vom AGA Coburg choreografierte Informationsveranstaltung vor Ort und findet in Kooperation mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege sowie mit dem „Gemeinnützigen Verein von Bad Rodach e.V.“ statt.

„Tag des offenen Denkmals“ in Bad Rodach

  • Datum: 8. September 2024
  • Öffnungszeiten: 11.00 Uhr–17.00 Uhr
  • Treffpunkt: Ausflugslokal Sankt Georgenberg Bad Rodach (Heldburger Str., 96476 Bad Rodach)
  • Anmeldung: nicht erforderlich
  • Barrierefreiheit: überwiegend vorhanden (Toilette im Ausflugslokal eventuell eingeschränkt)
  • Parkplatz: größerer Parkplatz am Aussichtsturm vorhanden
  • Kinder: geeignet, Spielplatz vorhanden
  • Durchführung: Arbeitskreis Geschichte u. Archäologie Coburg, Gemeinnütziger Verein Bad Rodach e.V., Dr. Ralf Obst (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege)

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