Buckenhofener Kinderzirkus trat in Biscarrosse auf
Der Kinder- und Jugendzirkus des SV Buckenhofen war zu Gast in Forchheims Partnerstadt Biscarrosse – und durfte dort beim örtlichen Zirkusfestival “Rue des Etoiles” auftreten.
Beim Forchheimer ZirkArt des vergangenen Jahres war neben den artistischen Gästen aus Biscarrosse auch Jean-Marc Helies vor Ort. Er ist die künstlerische Leitung des “Rue des Etoiles”, übersetzt Sternenstraße, einem Zirkusfestival in Forchheims Partnerstadt. Jean-Marc sieht den Kinder- und Jugendzirkus, kurz KiZiBu, beim Mitmachzirkus des vergangenen ZirkArts und spricht der Jugendgruppe prompt eine Einladung für sein eigenes Festival aus. “Als wir die Einladung erhielten, mit unseren Kids nach Biscarrosse zu fahren, sind wir alle fast ausgerastet vor Freude. Wir haben schon so lange davon gesprochen, dass wir endlich mal wieder eine Reise mit unserer Gruppe machen wollen”, erinnert sich Lena Knauer, die gemeinsam mit ihrer Mutter Marion den Buckenhofener Kinder- und Jugendzirkus leitet.
Dank großzügiger finanzieller Unterstützung des Partnerschaftskomitees sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite und Förderung durch das deutsch-französische Jugendwerk konnten sich 19 Jugendliche des KiZiBu im Alter von zehn bis 16 Jahren auf den Weg machen. Begleitet wurden sie von 10 jungen Erwachsenen der SVB Artistik-Gruppe “Talent&Los”, alles ehemalige KiZiBu-Teilnehmende, die dem SVB Zirkus treu bleiben wollen. Untergebracht war die Gruppe in eigenen Zelten direkt neben dem Festivalgelände am See, mitten unter den Künstlerinnen und Künstlern des Festivals. Gecoacht von einem französischen Zirkustrainer-Team bereiteten sich die Jugendlichen gemeinsam mit französischen Kindern auf ihren Auftritt vor, denn die Gruppe sollte das Festival eröffnen. Die Kids und Teens durften sich in Partner- und Bodenakrobatik ausprobieren, lernten neue Partner-Jonglage Tricks, bauten Pyramiden mit Stühlen oder balancierten auf dem Drahtseil oder dem RolaBola. Sprache war dabei selten eine Barriere: “Das Training war auf Französisch und Englisch, für die jüngeren habe ich das Englische ins Deutsche übersetzt, aber je länger wir zusammen gearbeitet haben, desto weniger war das nötig”, meint Lena Knauer, die sich vor allem darüber freute, dass sich alle Kids in einer Fremdsprache verständigen trauten. “Im Sport ist ja auch viel möglich, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht. Mit Händen und Füßen und einem Lächeln hatten wir keine Probleme”, meint die 32-Jährige Zirkustrainerin, die den Austausch mit den französischen Zirkustrainerinnen und -trainern sehr genoss. “Ich war schon etwas überrascht, wie anstrengend das Training war”, fasst der elfjährige Jonas Distler die Erlebnisse des Trainings zusammen und er fügt hinzu: “Aber dafür war das Essen wirklich sehr lecker!”
Am Freitag Abend durfte die Gruppe schließlich das Festival eröffnen, auch die Gruppe “Talent&Los” des SVB zeigte einen kleinen Ausschnitt ihrer Show vor malerischer Kulisse mit See, Zirkuszelten und Sonnenschein. Giorgina Krause, 16 Jahre und Teil des Kinderzirkus seit sie klein ist, erzählt von diesem Erlebnis: “Für mich war es einfach der beste Moment, als wir uns nach der Vorstellung alle zusammen mit den französischen Kids und Trainern verbeugt haben. Wir haben uns einfach alle zusammen so gefreut, dass alles so gut geklappt hat und wir in wenigen Tagen so viel gemeinsam geschafft haben.” Neben dem eigenen Auftritt durften die Forchheimer Zirkus-Fans auch die Auftritte der Profis anschauen.
“Ich fand es schön, dass wir nicht nur auf dem Festivalgelände waren, sondern auch Ausflüge gemacht haben”, resümiert die zwölfjährige Anni Feustel und meint damit Trips nach Biscarrosse Plage, dem Wasserflugzeugmuseum und an die Dune du Pilat. Ausflüge, bei denen unter anderem auch ein großer Traum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen wahr wurde: endlich Akrobatik Bilder am Strand aufnehmen zu können.
“Am meisten berührt uns, welch schönes Miteinander die Jugendlichen in der Kürze der Zeit geschaffen haben. Alle haben aufeinander aufgepasst, waren umsichtig und rücksichtsvoll und haben sich gegenseitig unterstützt, sowohl beim Training, dem Auftritt, aber eben auch in ihrer Freizeit, im Camp oder beim Essen. So etwas können wir nicht mit eineinhalb Stunden Training in der Woche kreieren. Aber das ist genau, was unseren Zirkussport ausmacht und wir brauchen”, halten Lena und Marion Knauer gemeinsam fest. Die Gruppe sei in jedem Fall inspiriert und sprüht vor Ideen und Elan für die nächste große Aufführung. Die soll am 16. und 17. November in der Heroldsbacher Hirtenhalle stattfinden, diesmal wieder mit den 115 Teilnehmenden aller Zirkuskurse des SV Buckenhofen. “Wir werden wohl durch die Zirkusgeschichte reisen”, verrät Marion Knauer das Thema. Eine Idee, die die Jugendlichen angeregt durch die vielen Eindrücke des Festivals selbst gesponnen haben.
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