Tipps & Tricks: Was tun bei Fledermaus im Haus?
LBV gibt Tipps bei Fledermauseinflügen in Wohnungen und Büros – Internationale Batnight am 24. und 25. August
Ungewöhnlicher Besuch schaut vorbei: Durch offene Fenster können Fledermäuse aktuell in Wohnungen oder Büroraume gelangen und kreisen dort unter der Zimmerdecke. Das ist aber kein Grund zur Panik: „Derzeit sind viele Jungtiere unterwegs, die Anfang August flügge geworden sind und sich auf ihren Erkundungsflügen versehentlich in menschliche Behausungen verirrt haben. In der Abenddämmerung fliegen die nachtaktiven Säuger in der Regel von allein wieder hinaus“, erklärt LBV-Biologin Nicole Meier. Der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) gibt Tipps, wie man sich richtig verhält, wenn Fledermäuse zu Besuch in den eigenen vier Wänden sind.
In Häuser verirren sich vor allem Zwergfledermäuse, die im Sommer enge Ritzen oder Nischen unter Hausdächern oder an Gebäuden bewohnen. Da die Jungtiere im Auskundschaften optimaler Schlafquartiere noch unerfahren sind, probieren sie verschiedene Hohlräume und Spalten aus. Ein gekipptes Fenster könnte ein geeignetes Quartier versprechen. „Durch einen Fensterspalt einzufliegen, gelingt den Fledermäusen oft problemlos, wieder herauszufinden, ist aber oft schwieriger. Da bieten sich dann Gardinenfalten an, um sich erst einmal auszuruhen, bevor der nächste Ausflugversuch unternommen wird“, so Meier.
Wer verirrte Fledermäuse in der Wohnung findet, sollte sich erst einmal ruhig verhalten. „Die Flugweise von Fledermäusen wirkt auf viele Menschen etwas befremdlich, da sie auch dicht an uns heranfliegen. Das sind aber Orientierungsflüge und keine Angriffe“, beruhigt die LBV-Biologin. Fliegt eine Fledermaus abends im Raum umher, sollte man das Licht ausschalten, die Zimmertür schließen und alle Fenster weit öffnen. Die meisten Fledermäuse finden dann von selbst wieder hinaus.
Wer tagsüber eine Fledermaus findet, sollte das Tier vorsichtig greifen und in einen kleinen Karton setzen. „Dabei ist es wichtig, die Fledermaus nur mit einem dicken Handschuh oder einem festen Handtuch anzufassen. Für das Tier ist das eine Stresssituation, in der es sich eventuell mit Bissen wehrt“, erklärt Meier. Der Karton sollte dann gut verschlossen und in der späten Dämmerung nach draußen gebracht werden. Anschließend kann man ihn öffnen und die Fledermaus behutsam an einen Baumstamm oder an eine Hauswand setzen. Keinesfalls dürfen die flatternden Besucher getötet werden, da sie laut Bundesnaturschutzgesetz als besonders geschützte Tierart gelten.
Wenn die Fledermäuse erst nach einem oder mehreren Tagen in den Räumen entdeckt werden, zum Beispiel am Montagmorgen im Büro, sollte professionelle Hilfe hinzugezogen werden. „Die kleinen Tiere dehydrieren schnell und brauchen unter Umständen ein wenig Starthilfe, bevor es wieder in die Freiheit gehen kann“, sagt Nicole Meier. In solchen Fällen sollte man sich an die untere Naturschutzbehörde wenden, die den Kontakt zu Fledermausberatern und -beraterinnen aus der Umgebung herstellen kann, um die Situation vor Ort einzuschätzen.
Fledermäuse bei der Batnight am 24. und 25. August 2024 erleben
Zur Internationalen Batnight am kommenden Wochenende können Naturbegeisterte die Tiere bei vielen regionalen LBV-Veranstaltungen erleben und ihre faszinierenden Flugkünste in der Dämmerung beobachten. So zum Beispiel beim familienfreundlichen Fledermausfest im Englischen Garten in München, einer nächtlichen Schifffahrt am Altmühlsee oder bei einer Fledermausführung in der Fasanerie in Aschaffenburg.
Alle bayernweiten Fledermausveranstaltungen unter www.lbv.de/batnight.
LBV-Naturtelefon: Kompetente Beratung zu Naturschutzthemen
Zu Fragen rund um Vögel und Vogelfütterung und allen weiteren Themen, die Wildtiere wie Igel, Fledermäuse, Insekten oder Eichhörnchen und Garten betreffen, bietet der bayerische Naturschutzverband kostenlose Beratung am LBV-Naturtelefon an. Sie erreichen das LBV-Naturtelefon Montag bis Freitag von 9 bis 11 sowie von 14 bis 16 Uhr unter.
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