Kulmbach hat jetzt „Waafbänkla“
Gegen die gesellschaftliche Vereinsamung: Waafbänkla am Kulmbacher Marktplatz laden zum Gespräch ein
Zwei neue Waafbänkla stehen vor dem Vereinshaus am Kulmbacher Marktplatz bereit. Sie dienen der unkomplizierten Kontaktaufnahme. Die Sitzgelegenheiten sind für alle Menschen gedacht, die die Begegnung und das Gespräch suchen und einfach mal plaudern wollen, auf Kulmbacherisch „waafen“ genannt.
Die Initiative kommt von Christina Flauder. „Es gibt solche Sitzbänke schon in vielen Städten“, sagt die Stadträtin und stellvertretende Landrätin. „Es ist toll, dass wir jetzt auch in Kulmbach mitten im Zentrum zwei Waafbänkla haben.“
Christina Flauder hatte die Idee im Stadtrat vorgestellt. Oberbürgermeister Ingo Lehmann hat daraufhin die Stadtverwaltung beauftragt, zwei Sitzbänke mit den entsprechenden Plaketten als Waafbänkla umzurüsten. Der städtische Bauhof brachte nun die Schilder an. „Das war ein geringer Aufwand, aber es können daraus schöne Begegnungen wachsen“, sagt Ingo Lehmann. „Ich hoffe, dass sich die Kulmbacherinnen und Kulmbacher und alle Gäste unserer schönen Stadt trauen, das Angebot anzunehmen.“
Hinter der Idee steckt eine traurige Entwicklung. „Ich habe erlebt, dass im Laufe der Pandemie viele Menschen in die Einsamkeit abgerutscht sind“, sagt Christina Flauder. „Die Waafbänkla können ein kleiner Beitrag dafür sein, dass wir uns zusammensetzen, uns austauschen und zuhören und alle Dinge besprechen, die wir auf dem Herzen haben.“
Es sei elementar für eine lebens- und liebenswerte Stadt, dass alle Generationen miteinander ins Gespräch kommen können, betonen Christina Flauder und Ingo Lehmann. Die Waafbänkla sind als Einladung gedacht, um Platz zu nehmen und um sich gegenseitig zuzuhören. Es wäre schön, wenn viele Menschen dieser Einladung folgen.
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