Fränkische Schweiz Verein Leutenbach lud zum „Wurzbüschl binden“

Wurzbüschl binden in Leutenbach © Reinhard Weber
Wurzbüschl binden in Leutenbach © Reinhard Weber

Am Abend vor Maria Himmelfahrt lud der Fränkische Schweiz Verein Leutenbach (FSV) zum traditionellen Wurzbüschl-Binden ein. Dieser Brauch, der tief in der fränkischen Tradition verwurzelt ist, erfreut sich großer Beliebtheit, was sich auch in der Teilnahme zahlreicher Frauen und Männer widerspiegelte. Gemeinsam banden sie ihre Wurzbüschl, indem sie aus einer Auswahl von 49 Kräutern, die aus den bekannten 99 Kräutern stammten und sowohl vom FSV als auch von den Teilnehmern bereitgestellt wurden, ihren persönlichen Wurzbüschl zusammenstellten.

Wurzbüschl binden in Leutenbach © Reinhard Weber

Wurzbüschl binden in Leutenbach © Reinhard Weber

Das Wurzbüschl-Binden ist eng mit dem Fest Mariens Aufnahme in den Himmel, besser bekannt als Maria Himmelfahrt, verbunden. Dieses Fest wird seit dem 6. Jahrhundert begangen und wurde im 9. Jahrhundert allgemein in der Kirche eingeführt. Im Volksglauben ist Maria Himmelfahrt auch als „Kräuterweihe“ bekannt, da an diesem Tag traditionell Kräuter gesegnet werden. In Leutenbach wird dieser Brauch seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gepflegt, was die tiefe Verwurzelung der Tradition in der Region unterstreicht.

Ein typisches Wurzbüschl besteht in der Regel aus sieben Kräutern, darunter oft Königskerze, Schafgarbe, Baldrian, Arnika, Kamille, Johanniskraut und Pfefferminze. Diese Kräuter symbolisieren nicht nur die heilende Kraft der Natur, sondern auch die spirituelle Verbindung zur Gottesmutter Maria.

Der festliche Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Gottesdienst zu Ehren Mariens Aufnahme in den Himmel, der von Pfarrvikar Thomas Muttam zelebriert wurde. Die Trachtenfrauen des FSV, die stolz ihre farbenprächtigen Trachten trugen, rahmten den Gottesdienst feierlich ein. Ihre Wurzbüschl, die sie mit Liebe und Hingabe gebunden hatten, wurden im Rahmen der Messe gesegnet.

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