Einsamkeit das Gesprächsthema Nummer Eins im Haus der Begegnung in Kirchehrenbach
Einsamkeit hat in ihrer Vielfalt mit all ihren Facetten und gewiss auch in den verschiedenen Altersschichten auch besonders das dörfliche Leben erreicht. Es bedarf in immer stärkerem Maße der Aufmerksamkeit und Sorge der verantwortlichen Politik, Gesellschaft und Diskussion in der Öffentlichkeit.
Im Haus der Begegnung der VG Kirchehrenbach befasste sich auch der Gesprächskreis des allwöchentlich am Donnerstag stattfindenden VG-Cafè erneut mit dieser Thematik.
Nachdem das Quartiersprojekt „IN DER HEIMAT LEBEN“ Kirchehrenbach-Leutenbach-Weilersbach“ der VG auch durch den Weggang von Quartiersmanagerin Anneliese Iser ins Stocken geraten ist, herrscht seit Wochen Unsicherheit, wie, in welcher Form und unter welcher Leitung dieses so großartig angelaufene Projekt weitergeführt werden kann und soll.
Die donnerstäglichen Treffs, z.B. in VG-Cafè, so wurde betont, zähle für die meisten der regelmäßigen 25 bis 30 Besucher, mit zum Höhepunkt ihres wöchentlichen Ablaufs.
Wo sollen wir denn sonst noch hin? Die Gastwirtschaften schließen eine nach der anderen, die sonst so sehr geschätzten Senioren Ausflüge und Vorträge, getragen durch die kirchlichen und gemeindlichen Ausschüsse seien mittlerweile weitgehend eingeschlafen und die in den Vereinsheimen stattfindenden Veranstaltungen und Angeboten seien meist zeitlich, oder aber auch inhaltlich für die älteren Bürgerinnen und Bürger nicht geeignet.
Gesprächsleiter Altbürgermeister Waldemar Hofmann, der die Diskussion moderierte, meinte hierzu, dass die Vereine in den Kommunen sicherlich noch dazu beitragen, den Begegnungsbedarf der Menschen etwas abzudecken. Doch auch hier werde es immer schwieriger, Frauen und Männer zu finden, die sich ehrenamtlich dieser wichtigen Aufgabe widmen würden. Es wurde beklagt, dass jüngere Menschen häufiger umworben werden, die Senioren jedoch, die meist eine große Lebensleistung hinter sich haben, das Gefühl bekommen, vergessen zu werden.
Der Altbürgermeister bedauerte sehr, dass die VG-Gemeinden am Quartiersprojekt „IN DER HEIMAT LEBEN“ allem Anschein nach kein Interesse mehr haben, wie sich an der fehlenden Bereitschaft zur Weiterbeschäftigung der Managerin Anneliese Iser gezeigt habe. Isers Bestreben sei es gewesen, alle Bevölkerungsschichten, die Vereine und auch die kirchlichen Verbände mit ins Boot für ein zukunftsorientiertes , menschlich-soziales und lebenswertes Gemeinwesen in Kirchehrenbach, Leutenbach und Weilersbach für Jung und Alt zu nehmen.
Seit Monaten warte man nun schon darauf dass das Schweigen der VG-Verantwortlichen über die weitere Zukunft des Heimat- und Zukunftsprojektes ein Ende habe. Angefangene Gruppenaktivitäten und Strukturen drohen sich aufzulösen wenn nicht baldmöglichst ein starkes und engagiertes Leitungsteam seine Arbeit in den VG-Gemeinden und im Haus der Begegnung aufnimmt.
Was würden wir tun, wurde in der Diskussion immer wieder eingeworfen, wenn es dieses Haus und diese schöne Gemeinschaft nicht hätten? Wir säßen zuhause mit Blick auf unsere vier Wände oder den Fernsehapparat, ein paar Schritte vors Haus und dann ins Bett. Im HdB dagegen werde bei Kaffee und Kuchen ab 14.00 Uhr vielgelacht, geredet, gesungen und gespielt. Das VG-Cafè sei jede Woche für alle Besucher ein absoluter Höhepunkt im alltäglichen Leben. Einsamkeit, so stellte sich im Gespräch heraus habe Corona zwar beeinflusst, sie sei jedoch vielgestaltig,, individuell und oft auch für andere unsichtbar und somit nicht zählbar.
Festgestellt wurde, dass die eigene Familie für ältere Menschen zwar ein zentraler Bezugspunkt sei, denn Partner, Kinder oder Enkel füllen meist das Sozialleben aus. Falle die Familie aber weg, führe dies sehr oft zu sozialer Isolation. Dieser wollen sich auch die Nutzer des VG-Cafè entgegen stellen und um Ihr Haus der Begegnung und damit gegen aufkommende Einsamkeit, mit allen Mitteln kämpfen.
Man darf gespannt sein, denn das Kündigungsschreiben zur Beendigung des Mietvertrages zum 31.10.2024 mit Caritas liegt vor. Ebenso ist die an den Zeitraum des Mietvertrages gekoppelte Beschäftigung von Hausmeister und Reinigungskraft ungeklärt. Auch über die eventuelle Weiterverwendung bzw. Übernahme oder Ablösung von Ausstattung und Möblierung sei noch keine Entscheidung gefallen. Zumindest war bis dato von Seiten der verantwortlichen Politiker in der VG nichts zu hören. Sollte zwischenzeitlich ein Umdenkungsprozess stattgefunden haben, zeigt Caritas sich nach wie vor gesprächsbereit.
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