RathausReport der Stadt Erlangen vom 14. August 2024
Zehn Spielzeugkisten für Spielplätze im Stadtgebiet
Mit Spielzeugkisten hat das kommunale Amt für Stadtteilarbeit jetzt zehn Spielplätze in Erlangen ausgestattet. Dort kann jeder gut erhaltenes Sandspielzeug hineinlegen und es so mit anderen Besucherinnen und Besuchern teilen.
Hergestellt von den Lebenshilfe Regnitzwerkstätten, wurden die Spielzeugkisten von Mitarbeitern des Betriebs für Stadtgrün, Abfallwirtschaft und Straßenreinigung aufgestellt. Die Kisten sind ausschließlich für Sandspielzeug gedacht. Kaputtes Spielzeug darf wegen Verletzungsgefahr nicht in die Kisten gelegt werden.
Nach dem Spielen sollen die Gegenstände wieder in die Kiste zurückgelegt werden – das unterstützt auch die Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün bei der Reinigung und Pflege der Spielplätze. Sollten die Kisten voll sein, bittet das Amt für Stadtteilarbeit darum, kein weiteres Spielzeug abzulegen.
Die Kosten für eine Kiste belaufen sich auf 650 Euro. Sie gibt es jetzt an den Spielplätzen Rotkappenweg (Tennenlohe), Bohlenplatz (Innenstadt), Theodor-Heuss-Anlage, Rennesstraße (Sieglitzhof), Wilhelminenstraße (Sieglitzhof), Petra-Kelly-Weg (Röthelheim), Eichenlohe (Hüttendorf), Damaschkestraße (Alterlangen), Würzburger Ring (Büchenbach) sowie in der Mozartstraße (Innenstadt).
Eine Übersicht aller Spielplätze im Stadtgebiet gibt es im Internet unter www.erlangen.de/spielplatz.
Temporäres Denkmal: Ausstellung zu „Graue Busse“ in der Sparkasse
Auf dem Hugenottenplatz ist seit 6. Februar das temporäre „Denkmal der Grauen Busse“ der Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz aufgestellt. Die Begleitausstellung ist jetzt bis Freitag, 6. September, in den Räumen der Sparkasse am Hugenottenplatz zu sehen.
Ein Bus aus Beton erinnert an die Opfer der NS-Krankenmorde unter anderem aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen. Um an die NS-Euthanasie-Verbrechen zu erinnern, haben die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz die Autobusse nachgebildet, mit denen die Patientinnen und Patienten im Rahmen der „Aktion T4“ in die Tötungsanstalten verbracht wurden. Seit 2007 steht ein derartiger Bus dauerhaft vor der ehemaligen Heilanstalt Ravensburg-Weissenau in Baden-Württemberg. Ein zweiter Bus wechselt seinen Standort und war schon an 19 Orten in Deutschland zu sehen. Sie symbolisieren, dass Busse in den Jahren 1940/41 für alle Welt sichtbar durch das Land fuhren und Menschen zu ihrer Ermordung abholten.
Auch aus der Heil- und Pflegeanstalt Erlangen wurden 905 Patientinnen und Patienten – überwiegend mit Zügen – weggebracht und in den Tötungsanstalten Pirna-Sonnenstein und Hartheim bei Linz ermordet. Darüber hinaus starben in Erlangen zwischen 1939 und 1945 über 1900 Patientinnen und Patienten, davon etwa 700 an den direkten und indirekten Folgen mangelhafter Ernährung und struktureller Vernachlässigung. Mit der temporären Errichtung des Denkmals bis Ende des Jahres 2024 erinnert die Stadt Erlangen an die Opfer.
Derzeit wird in Zusammenarbeit von Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und Stadt Erlangen ein umfassendes Konzept für einen Erinnerungs- und Zukunftsort in Erlangen erarbeitet. Die Kunstaktion in Erlangen wird von Veranstaltungen begleitet, die das Thema NS-„Euthanasie“ in den Fokus rücken und über die weitere Entwicklung des Gedenkorts in Erlangen berichten. Dazu gehört auch die von den Künstlern Hoheisel und Knitz konzipierte Wanderausstellung zum „Denkmal der Grauen Busse“, die über den historischen Hintergrund und die verschiedenen Standorte informiert.
Informationen im Internet unter www.erlangen.de/gedenkort.
Gedenken an Landtagsvizepräsident Hiersemann
Der ehemalige Landtagsvizepräsident und frühere Stadtrat Karl-Heinz Hiersemann wäre kommenden Samstag, 17. August, 80 Jahre alt geworden. Ein Blumengebinde an seinem Grab erinnert an den Geburtstag des Vollblutpolitikers, der am 15. Juli 1998 verstarb. Hiersemann, 1944 in Breslau geboren, bleibt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten der bayerischen Sozialdemokratie – er war u.a. Vizepräsident des Bayerischen Landtags – in Erinnerung.
Mit seiner Familie kam er 1947 in die Hugenottenstadt, nach dem Studium an der hiesigen Alma Mater war er als Rechtsanwalt in Erlangen tätig. Nach dem Eintritt in die SPD (1969) war er von 1970 bis 1974 deren Vorsitzender in Erlangen, zog 1972 in den Stadtrat (bis 1979) und 1974 in den Bayerischen Landtag ein. Er galt als parlamentarisches Urgestein, dem die Macht des Wortes – „bester Redner im Maximilianeum“ – zur Verfügung stand. Als SPD-Spitzenkandidat der Landtagswahl 1986 erlitt er jedoch eine enttäuschende Niederlage. Von 1992 bis zu seinem frühen Tod im Juli 1998 war er Landtags-Vizepräsident. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Parteistrukturreform und die Verbesserung der Rechte der Opposition im Parlament, u.a. in den Untersuchungsausschüssen. Auf seine Vermittlung hin kam die Städtepartnerschaft mit Jena noch zu DDR-Zeiten zustande. Geehrt wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden (1985), der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold (1989) und dem Bundesverdienstkreuz (1993).
Ein Jahr nach seinem Tod wurde die Vierfachturnhalle am Berufsschulzentrum in der Drausnickstraße nach ihm benannt.
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