NGG Oberfranken: Warnstreik bei der Piasten GmbH in Forchheim

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„Beschäftigte der Piasten GmbH lassen sich in den Tarifverhandlungen nicht mit Peanuts abspeisen!“

Schleckermäuler in Forchheim haben es in den nächsten Wochen womöglich schwer.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ruft nach der ersten Tarifverhandlung für die Süßwarenindustrie in Bayern für den 13.08.2024 die Beschäftigten der Piasten GmbH zum Warnstreik auf. Die Gewerkschaft fordert ein Lohnplus von 9,9 Prozent, mindestens aber 360 Euro pro Monat mehr für die Beschäftigten. Auszubildende sollen 190 Euro mehr pro Monat erhalten.

„Die Süßwarenindustrie steht gut da. Während die Unternehmen beim Handel deutliche Preissteigerungen durchsetzen, wollen sie die eigenen Leute mit Magerangeboten abspeisen. Das ist nicht fair, das ist nicht wertschätzend und das lassen wir uns nicht gefallen. Wir erwarten ein deutlich verbessertes Angebot“, sagt Torsten Okrent, Betriebsratsvorsitzender der Piasten GmbH.

Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde lediglich eine Lohnerhöhung in zwei Schritten von einmal 3,1% und 2,6% bei einer Laufzeit von mehr als zwei Jahren (28 Monate) angeboten. Die NGG fordert dagegen eine maximale Laufzeit des Tarifvertrags von 12 Monaten. Dazu Inga Schneider Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Oberfranken: „Die Arbeitgeber wollen einen Tarifvertrag der 28 Monate gültig ist.

Das ist sehr lang und damit haben wir in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht. Sie wälzen wirtschaftliche Risiken auf die Beschäftigten ab, die dann herbe Reallohnverluste hinnehmen müssen. Das akzeptieren wir nicht.“ Ursprünglich hatte die Gewerkschaft NGG, wie auch im letzten Jahr, den Tarifvertrag für die Betriebe der Süßwarenindustrie bundesweit einheitlich verhandeln wollen. Dies haben die Arbeitgeber jedoch abgelehnt. „Mit der bundesweit einheitlichen Forderung haben die Beschäftigten gezeigt, dass sie sich trotz der Verhandlungen in den einzelnen Tarifgebieten nicht spalten lassen. Das Angebot hat viele Beschäftigte bei Piasten schwer enttäuscht. Dass sie mehr erwarten, zeigen sie jetzt mit Warnstreiks.“, so die Gewerkschaftssekretärin der NGG Region Oberfranken.


Hintergrund

In den Betrieben der deutschen Süßwarenindustrie arbeiten rund 60.000 Beschäftigte. Die Süßwarenindustrie ist in die folgenden neun Tarifgebiete unterteilt: Hamburg / Schleswig-Holstein, Niedersachsen / Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz / Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Ost, Berlin-West.

Im letzten Jahr wurde erstmals seit 2007 nicht regional, sondern bundesweit einheitlich über einen Tarifabschluss zwischen der Gewerkschaft NGG und dem Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) verhandelt. Für 2024 hatte der BDSI dies abgelehnt.

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