Vortrag in Forchheim „Selbstfürsorge – Wie Sie eine gesunde Haltung zu sich selbst entwickeln“

Foto: Landratsamt Forchheim

Foto: Landratsamt Forchheim

Anlässlich des diesjährigen Jahresschwerpunkthemas „Frauengesundheit – ein Leben lang“ als Präventionsschwerpunkt des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention wurde die Fachveranstaltung zu den Themen „Frauengesundheit, Selbstfürsorge und Resilienz“ in Kooperation der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten und des Gesundheitsamts Forchheim initiiert.

Das Interesse am Fachvortrag mit Andrea Länger als langjährig erfahrene Referentin, Coachin und Buchautorin war groß. Die stellvertretende Landrätin Rosi Kraus konnte im Kulturraum St. Gereon ca. 65 interessierte Teilnehmerinnen begrüßen und freute sich, dass trotz der vielfältigen Aufgaben und Verpflichtungen so viele Frauen gekommen waren. Auch ließ sie in Ihrer Begrüßungsrede einige eigene Erfahrungen der Mehrfachbelastung als Frau in ihrem landwirtschaftlichen Betrieb, als Ehefrau und Mutter in der Familie und als langjährige Kreisbäuerin einfließen.

Die Gleichstellungsbeauftragte Christine Galster sprach die seit 1949 im Grundgesetz verankerte Gleichberechtigung an, die jedoch noch nicht in allen Bereichen verwirklicht sei. Dies konnte sie anhand einiger Daten aus dem aktuellen, erst im Mai 2024 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlichten Familienreport 2024 belegen. Demnach verbringen Mütter mit Kindern im eigenen Haushalt am Tag durchschnittlich zwei Stunden und 18 Minuten mit der Betreuung der Kinder und damit eine knappe Stunde mehr als Väter mit nur einer Stunde und 19 Minuten. Zudem obliege den Frauen neben Haushaltsführung, Kindererziehung und beruflicher (Teilzeit-)Beschäftigung auch die Übernahme von Pflegeleistungen oder Fahrdiensten, die Planung der Geburtstagsparty und ggf. die Aufgaben eines Ehrenamtes. Fazit: Eine Frau müsse ein wahres Multi-Organisationstalent sein! Frauen seien in den verschiedenen Rollen stets gefordert und mit Ansprüchen konfrontiert. Sie hätten ein hohes Verantwortungsgefühl, kümmern sich um andere und denken das große Ganze, damit alles laufe. Mental Load und lange Arbeitstage seien die Folge und für eigene Aktivitäten oder Phasen der Entspannung zum Kraft schöpfen bliebe oftmals keine Zeit.

Selbstfürsorge umfasse daher mehr als ein paar Wellnesstage im Jahr. Selbstfürsorge ist die Fähigkeit den beruflichen und privaten (Arbeits-)Alltag gesundheitsförderlich zu gestalten, sich vor Belastungen und zu hohen eigenen Erwartungen zu schützen und gut auf sich selbst zu achten. In diesem Sinne konnte die Referentin und Buchautorin Andrea Länger im Rahmen ihres interessanten und kurzweiligen Vortrags „Selbstfürsorge – Wie Sie eine gesunde Haltung zu sich selbst entwickeln“ und anhand einiger praktischer Achtsamkeits-, Atem- und Entspannungsübungen, die sich gut in den Alltag integrieren lassen, den Teilnehmerinnen eine deutliche Verbesserung der Selbstwahrnehmung vermitteln. Zur Selbstfürsorge gehöre es auch, die richtigen Dinge für sich zu tun, die innere Kraft sinnvoll zu lenken und dort einzusetzen wo sie wirksam werde. Eigene Gedanken so zu regulieren, dass wir optimistisch bleiben und proaktiv handeln können und zu lernen mit negativen und unangenehmen Gefühlen umzugehen, so Frau Länger weiter. Durch Gesundheitsprävention könnten auch psychische Belastungen und Erkrankungen verhindert oder zumindest reduziert werden. Zum Schluss gab Frau Länger den Frauen noch folgende Lebenslust-Haltung mit auf den Weg: „Bringen Sie Ihre Endorphine zum Überlaufen“! Weitere Tipps können im Buch „Selbstfürsorge – Wie Sie eine gesunde Haltung zu sich selbst entwickeln“ von Frau Andrea Länger im Taschenguide-Format vom Verlag HAUFE nachgelesen werden.

Fazit

Frau müsse sich eine (kurze) Auszeit gönnen, um Ruhe und Kraft zu schöpfen. Hierbei können Entspannungsübungen unterstützen. Die Begeisterung der Teilnehmerinnen kam den anschließenden persönlichen Gesprächen deutlich zum Ausdruck. Auch die stellvertretende Landrätin Rosi Kraus, Christine Galster als Gleichstellungsbeauftragte und Sozialpädagogin Rebecca Schmidt vom Gesundheitsamt freuten sich, dass mit Andrea Länger von der lebenslust@agentur Augsburg eine qualifizierte und authentische Referentin und Coachin gefunden werden konnte, die das Vier-Lebensbereiche-Konzept „Ich selbst, Gesundheit, Arbeit und Beruf und Soziales Leben vorstellte und ziehen ein positives Resümee der Veranstaltung zum Thema Frauengesundheit. Abschließend wurde auf die nächste geplante Veranstaltung zum Thema „Frauengesundheit“ in Form eines Kabarettabends mit Claudia Bill am 14. September 2024 um 20 Uhr im Jungen Theater Forchheim hingewiesen und herzlich dazu eingeladen. Tickets können über das Junge Theater gebucht werden.

Ergänzender Hinweis

Eine weitere Veranstaltung zum Jahresschwerpunktthema Frauengesundheit hat die Gesundheitsregion plus und das Gesundheitsamt für 25. September 2024 um 19 Uhr in der Stadtbücherei Forchheim geplant. Bei diesem kostenfreien Vortrag referiert PD Dr. med. Stefanie Burghaus MHBA zum Thema „Endometriose – Verstehen, behandeln, selbstbestimmt leben“ und es wird die Endometriose-Selbsthilfegruppe vorgestellt. Bei weiteren Fragen dazu wenden Sie sich bitte an die gesundheitsregionplus@lra-fo.de.