Sonntagsgedanken: Spuren im Sand

Symbolbild Religion

Liebe Freunde,

bestimmt kennen Sie alle die wunderschöne Geschichte von den „Spuren im Sand“, in der einer träumt, dass er mit Gott am Strand entlang spaziert und er zu jedem Bild aus seinem Leben, das er sieht, zwei Paar Fußspuren im Sand findet; die eigenen und die von Gott. Nur bei den Traumbildern von seinen schwersten Situationen, Bildern, bei denen er dunkle Stunden durchmachen musste, entdeckt er entsetzt nur ein Paar Fußabdrücke. Er beklagt sich bei Gott und dieser antwortet ihm: „Mein lieber Freund, ich liebe dich so sehr, dass ich dich niemals verlassen würde. In den dunklen Stunden deines Lebens, dort, wo du nur ein paar Fußspuren gesehen hast, habe ich dich auf meinen Händen getragen.“
Diese Geschichte ist nämlich für mich immer wieder aufs neue eine „Mut-mach-Geschichte“!

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel …

Wie oft fragen wir nach Gott? Wie oft zweifeln wir an ihm, wie oft meinen wir, er lasse uns doch eh allein. Es scheint dann oft so, dass er sich am allerwenigstens um uns kümmere.

Solche dunklen Stunden, solche dunklen Wegstrecken sind uns bekannt. Und so wie es uns geht, so ging es Menschen schon immer. Ich bin überzeugt, selbst die frommsten Menschen geraten an Grenzen, wo auch ihnen Zweifel kommen.

Doch gerade dann gilt: „Ich trage dich auf meinen Händen.“ Dieses Sich-tragen-lassen aber müssen wir lernen wahrzunehmen.

Vielleicht sind Sie gerade im Urlaub, auf Reisen, vielleicht einfach nur zu Hause. Schauen Sie sich doch öfter einmal um. Schauen Sie in die Augen Ihrer Kinder oder Enkel: Da spüren Sie, dass ER doch bei Ihnen ist. Schauen Sie die Natur an, ja gehen Sie immer wieder einmal ganz aufmerksam durch die Natur und werden Sie sich dessen bewusst: In den grünen Wiesen und Bäumen, in den Vögelchen, die ihr Lied für Sie singen, da können Sie Gott spüren.

In meiner Grundschulzeit hat mir ein Lehrer in mein Poesiealbum geschrieben: „Tausend Dinge, groß und klein, machen unser Leben schön.

Könnten so alltäglich sein, du musst sie aber seh’n.“
Dass Sie das immer wieder sehen und erleben können, dass Sie trotz vieler Sorgen, Nöte, Ängste und Unsicherheiten spüren können: „Ich trage dich auf meinen Händen“. Das wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen. Freilich nimmt ER unsere Sorgen nicht einfach weg, aber tut es nicht gut zu wissen: „Ich bin da und trage dich“?

Deswegen fassen Sie neuen Mut, selbst wenn Sie glauben, Gott sei so unsagbar weit weg, denn ist er doch so nah bei Ihnen, wie Sie es sich vielleicht gar nicht vorstellen können.

Haben Sie neuen Mut, Kopf hoch! Auch wenn wir vieles nicht verstehen, glaube ich immer fest daran: Es wird doch alles gut!

Klaus Weigand


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Infos zu Pfarrer Klaus Weigand

  • Geboren 1966 in Erlenbach am Main (Unterfranken)
  • Abitur am Theresianum in Bamberg 1989
  • Studium der Kath. Theologie in Bamberg und Wien
  • Priesterweihe 1998
  • Tätigkeiten:
  • Fürth, Christkönig von 1997 – 2010
  • Buckenhofen als Pfarradministrator 2010 – 2015
  • seit 2015 in Heroldsbach und Hausen

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