Schaukästen bei der Bayreuther Hauptpost neu belebt

Eine Klasse(n)-Idee: Alexander von Humboldt-Realschule haucht den Schaukästen bei der Bayreuther Hauptpost neues Leben ein

Einweihung der Schaukästen an der Hauptpost Bayreuth. Foto: Dagmar Bauer

Einweihung der Schaukästen an der Hauptpost Bayreuth. Foto: Dagmar Bauer

Wer in Bayreuth auf dem Weg zur Arbeit an der Bayreuther Hauptpost vorbeikommt oder als Tourist vom Bahnhof zum Festspielhaus daran entlang läuft, der hat in der Vergangenheit sicherlich die als Schandfleck zu bezeichnenden, teils in Scherben liegenden leeren Schaukästen bemerkt. Damit hat es aber nun ein – glückliches – Ende: der scheidende und als Schulleiter nach Kulmbach wechselnde bisherige Konrektor der Alexander von Humboldt-Realschule, Dr. Matthias Niedermeier, hat sich mit einigen seiner Schüler/innen dieses Themas angenommen. Er suchte sich ideelle (Alexander von Humboldt-Kulturforum, Goldbergbaumuseum Goldkronach, Stadt Bayreuth) und finanzielle Unterstützer (Sparkasse Bayreuth, Mint 21 integral) und machte sich ans Werk. Die komplette triste Wand wurde gestrichen, die eingeschlagenen Schaufensterscheiben ersetzt, das Umfeld gereinigt und dann konnte es auch schon losgehen mit dem Bestücken der Kästen. Da hatten emsige Schülerinnen und Schüler optisch sehr schöne Modelle gebastelt, wie z. B. den Blick in eine Mine oder auch einen Stollengang mit Lichterhalter. Diesen hatte die Gruppe vom Vorsitzenden des Goldbergbaumuseums, Dr. Klaus-Dieter Nitzsche, (der es sich nicht hatte nehmen lassen, zur feierlichen Einweihung ebenfalls mit dabei zu sein), bei einem abendlichen eindrucksvollen Besuch in Goldkronach erklärt bekommen. Liebevoll und detailreich sind die sechs Schaukästen weiter mit Hinweisen zu Humboldts Wirkungsstätten in Franken, seinen „Lehrjahren“ als Oberbergmeister als Sprungbrett in sein späteres Forscherleben rund um die ganze Welt, aber auch mit dem Ergebnis eines Schülermalwettbewerbs. So kann man verschiedene Porträts Humboldts bewundern, wobei das Siegerbild Motiv für bedruckte T-Shirts bildet, welches Lehrkräfte der Schule demonstrativ übergezogen hatten.

Der zweite Bürgermeister der Bayreuth, Dr. Andreas Zippel, war der Einladung zur Eröffnung gerne gefolgt und begrüßte selbstverständlich die Aktivitäten der Realschule, welche für eine positive Außenwirkung des Stadtbildes sorgen. Max Kohl, einer der Distriktsvorsteher in Bayreuth, früher selbst Schüler der Alexander von Humboldt-Realschule und später dort Beratungslehrer, zeigte sich beeindruckt vom Engagement „seiner“ Schule und dankte Matthias Niedermeier für das „tolle Vermächtnis an die Stadt Bayreuth“. Dagmar Bauer, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Alexander von Humboldt-Kulturforums stellte in Vertretung des Vereinsvorsitzenden Hartmut Koschyk, der terminlich verhindert war, in ihren Dankworten an den scheidenden Konrektor die überaus fruchtbare Zusammenarbeit des Kulturforums mit der Schule heraus. Diese sei für beide Seiten eine Win-win-Situation, habe man zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen und Projekte in Angriff genommen, um den großen Universalgelehrten in der Region bekannter zu machen. Einige Texte zu den Schautafeln seien entnommen aus Handreichungen für Alexander von Humboldt-Schülerwettbewerbe oder aus der mobilen Humboldt-Ausstellung des Kulturforums. Schweren Herzens lasse man den Konrektor ziehen, sei aber sicher, dass der Kontakt nicht abreißen werde. Zum Dank für die fruchtbare Zusammenarbeit überreichte Dagmar Bauer an Matthias Niedermeier einige Samen der Humboldt-Strauchtomate, die der Forscher bei seiner Südamerikareise in Venzuela konserviert und nach Berlin geschickt hatte, wo sie seitdem weiter vermehrt wird.

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