Gemeinde und Gemeindewerke Adelsdorf gründen Wind-Projektgesellschaft
Adelsdorf im Aufwind
Die Gemeinde Adelsdorf unternimmt einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung erneuerbare Energien. In Zusammenarbeit mit den Gemeindewerken Adelsdorf werden eine Verwaltungs- und eine Wind-Projektgesellschaft gegründet, die den Bau von mehreren Windrädern umsetzen soll. Für die Gründung der beiden Gesellschaften hat der Adelsdorfer Gemeinderat in seiner Sitzung am 24.7.24 einstimmig grünes Licht gegeben.
Die Bundesregierung hat beim Thema Windkraftausbau klare Vorgaben gesetzt: Beim Ausbau der Windkraft in ganz Deutschland soll Tempo gemacht werden. In diesem Zug werden sogenannte Windvorrang-Flächen ausgewiesen: Auf diesen Gebieten dürfen Windräder errichtet werden. Zwei Windflächen auf Adelsdorfer Gemeindegebiet sind bereits genehmigt.
“Die Frage ist jetzt nicht, ob Windräder gebaut werden, sondern wer sie baut. Und ob wir das Feld wirklich Investoren von außerhalb überlassen wollen, bei denen die Einnahmen aus der Windkraft dann in der eigenen Tasche landen, statt unserer Gemeinde zugute zu kommen”, betont Karsten Fischkal, erster Bürgermeister der Gemeinde Adelsdorf. Die Gemeinde hat sich entschieden, selbst aktiv zu werden. “Wir müssen das selbst in die Hand nehmen”, sagt Wolfgang Mößlein, Vorstand der Gemeindewerke Adelsdorf. „Nur wenn wir als Gemeinde selbst bauen, können wir die größtmöglichen Vorteile für unsere Gemeinde und auch für alle unsere Bürger sichern.“
Umsetzen werden den Bau der Windräder die Gemeindewerke Adelsdorf. Der Plan sieht dabei wie folgt aus: Die Gemeinde Adelsdorf gründet über ihre Tochtergesellschaft, die Gemeindewerke Adelsdorf, zwei Gesellschaften: zum einen die „Adelsdorfer Verwaltungs-GmbH“, die als Geschäftsführer-GmbH fungieren wird. Zum anderen die Projektgesellschaft „Windenergie Adelsdorf Süd GmbH & Co KG“, die Bau und Betrieb der geplanten Windanlagen umsetzen wird.
Die Investition in Windkraft verspricht nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftlichen Nutzen. Die Gemeinde Adelsdorf rechnet mit sechsstelligen Einnahmen aus der Gewerbesteuer und der Kommunalabgabe. Hinzu kommen die Einkünfte, die der Verkauf des produzierten Stroms mit sich bringen würde, sobald die Windräder in Betrieb sind.
Die weiteren Pluspunkte für Adelsdorf wären vielfältig: Die Gemeindekasse könnte entlastend gefüllt werden. Die Einnahmen aus dem Windkraft-Projekt könnten für wichtige Infrastrukturprojekte wie Straßensanierungen, Investitionen in die Schule und die gemeindlichen Kindergärten verwendet werden.
Die zu erwartende Strommenge überträfe den Gesamtbedarf im Gemeindegebiet. Auch ein eigener Stromtarif wäre denkbar: Adelsdorfer Bürger würden dann von günstigerem Strom aus den eigenen Windrädern profitieren. Angedacht ist auch, dass sich Adelsdorfs Bürger finanziell beteiligen können und so attraktive Zinseinnahmen möglich wären.
Adelsdorf folgt damit dem Beispiel anderer bayerischer Gemeinden, die bereits erfolgreich auf den Eigenausbau von Windanlagen setzen. Die Gemeinde Adelsdorf hat zudem eine eigene Klimastrategie, mit dem Ziel bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Bei der Wärmeversorgung ist Adelsdorf mit dem Ausbau seines Nahwärmenetzes bereits auf einem sehr guten Weg. Der Plan, auf Windkraft zu setzen, ist nun ein weiterer nötiger und konsequenter Schritt, um die selbst auferlegten Klimaziele zu bewältigen. Die Zukunft der Energieversorgung liegt in nachhaltigen, erneuerbaren Lösungen – und Adelsdorf geht mit gutem Beispiel voran.
Neueste Kommentare