Erfolgreiche Ausbildung in der Region Coburg: Sieben Kosovarische Pflegefachkräfte feiern ihren Abschluss
Im Rahmen einer Feierstunde im Coburger Landratsamt gratulierte Landrat Sebastian Straubel den sieben Absolventen, die im Jahr 2020/2021 eine generalistische Ausbildung zu Pflegefachkräften in der Region begonnen hatten und nun ihren erfolgreichen Abschluss feiern durften. Der Landrat überreichte als kleines Abschlussgeschenk einen Gutschein für die Boulder-Halle in Rödental sowie ein Landkreis-Quartett.
Bereits seit 2017 werden unter Federführung des Landkreises junge Menschen aus dem Kosovo angeworben, um in der Region eine generalistische Ausbildung zu Pflegefachkräften zu absolvieren. Ein erster Jahrgang startete zum Schuljahr 2019/2020 in die Ausbildung.
Eine generalistische Ausbildung fasst die drei Pflegebereiche Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege zusammen und führt zu einem Abschluss als Pflegefachfrau/ Pflegefachmann. Dieser Abschluss ermöglicht es den Absolventen, in allen drei Pflegerichtungen zu arbeiten. Früher unterschieden sich für diese drei Bereiche die jeweiligen Ausbildungsgänge; durch das Pflegeberufegesetz vom Januar 2020 wurden die drei Berufsbilder zu einer generalistischen Ausbildung zusammengeführt.
Nun konnte bereits der zweite Jahrgang dieses besonderen Projektes verabschiedet werden. Insgesamt 13 Kosovaren hatten die Ausbildung vor drei Jahren begonnen. Ein Azubi ist inzwischen in einer anderen Branche, aber nach wie vor in der Region tätig; eine weitere Azubine ist zwar noch in der Pflege, aber in einem anderen Bundesland tätig. Insgesamt vier Auszubildende des Jahrgangs werden erst im nächsten Jahr feiern können und bereiten sich inzwischen auf eine Wiederholungsprüfung vor.
Für den Coburger Landrat Sebastian Straubel ist der erfolgreiche Abschluss der sieben Absolventen ein weiterer Meilenstein, der zu einer Verbesserung der Pflegesituation in der Region beiträgt. Dabei bedankte er sich auch für den Mut der Auszubildenden: „In jungen Jahren die Heimat zu verlassen, sich dann hier einzuleben und eine Ausbildung zu absolvieren – das erfordert einiges an Willensstärke und Durchhaltevermögen.“ Die Absolventen jedoch hätten diese Herausforderungen mit Bravour gemeistert. Der Landrat lobte daher: „Ich finde das bewundernswert. Es ist durchaus kein leichtes Unterfangen, in einer fremden Sprache eine Ausbildung zu absolvieren.“
Dass das Projekt so erfolgreich durchgeführt werden könne, liege an vielen wichtigen Puzzlestücken, die ineinandergreifen. Sebastian Straubel bedankte sich daher auch ausdrücklich bei allen beteiligten Trägern sowie den Pflegeschulen der GGSD (Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste) und von Regiomed. Im Kosovo hatte die APPK (übersetzt: Beschäftigungs-Förderungs-Agentur Kosovo) die Auszubildenden auf ihre Zeit in Deutschland vorbereitet und Sprachkurse organisiert; die Verantwortlichen waren der Absolventenfeier per Video zugeschaltet.
Besonders freute sich der Landrat über die stets gute Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Trägern und den Mitarbeitern des Landratsamtes. „Das ist eine wichtige Zutat für den Erfolg“, betonte er.
Am Coburger Landratsamt wird das Projekt von Kathrin Jouma und Nadine Wuttke betreut, die auch die Absolventenfeier organisierten. Dafür engagierten sie unter anderem einen Schnellzeichner, der per Videocall zugeschaltet war und für die Absolventen individuelle Portraits zeichnete, die digital als einzigartige Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt wurden.
Wie Sebastian Straubel betonte, stehe auch das Coburger Land vor der großen Herausforderung eines Fachkräftemangels. Das Kosovo-Ausbildungsprojekt biete daher die Möglichkeit, interessierte junge Menschen aus dem Kosovo anzuwerben. „Wir sind mit der Überzeugung an die Sache herangegangen, dass die Integration ausländischer Fachkräfte eine wichtige Aufgabe aller Akteure ist: der Arbeitgeber und Behörden, der Bürger, aber auch der Auszubildenden natürlich. Diese Herausforderung zu meistern ist uns hoffentlich gelungen.“
Für das Projekt hatte der Landkreis Coburg bereits im Jahr 2022 den Bayerischen Demografiepreis erhalten. Mit dem Preisgeld der Auszeichnung konnte nun unter anderem die Absolventenfeier finanziert werden.
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