Dank engagierten Trägern und deren Personal: Bamberg gelingt der Kita-Hattrick
In drei Einrichtungen wurde zuletzt gefeiert, weil dort viele neue Betreuungsplätze entstanden sind. „Die Kita-Offensive ist sehr erfolgreich und wirkt“, sagt Oberbürgermeister Andreas Starke.
Jede Woche eine Einweihung einer Kita. Das war der Rhythmus im Juni/Juli in der Stadt Bamberg. An drei Wochenende hintereinander wurden nämlich neue und sanierte Räumlichkeiten in den Kitas St. Anna, St. Urban und St. Josef Gaustadt offiziell ihrer Bestimmung übergeben. „Das macht deutlich, was wir gemeinsam mit den Trägern bewirkt haben: eine sicht- und spürbare Verbesserung des Angebots an Betreuungsplätzen für Kinder“, betont Oberbürgermeister Andreas Starke. Er dankte besonders der katholischen Kirche für ihr Engagement bei diesen drei Einrichtungen. „Allein bei diesen drei Kitas sind 36 neue Krippen- und 50 neue Kindergartenplätze entstanden“, hob Starke hervor. Der OB griff in die Fußballsprache und lobte den „Kita-Hattrick“.
„Die Kita-Offensive wirkt. Wir können inzwischen allen Kindergartenkindern aus Bamberg einen Platz in einer Betreuungseinrichtung anbieten“, freut sich OB Starke. Aktuell können 2314 Mädchen und Jungen in Kindergärten und 664 Kinder in Krippen versorgt werden. Das sind insgesamt 545 Plätze mehr (204 in der Krippe, 341 im Kindergarten) als zum Start der erfolgreichen Initiative, die „eine große Gemeinschaftsleistung der Träger, der Eltern und der Stadt ist“, so Starke.
„Aber wir ruhen uns nicht auf diesen Erfolgen aus, sondern machen weiter“, betont zweiter Bürgermeister und Sozialreferent Jonas Glüsenkamp, dem die Vielfalt der Trägerschaften in der Stadt Bamberg besonders wichtig ist: „Wir haben eine Menge engagierte Träger in der Stadt, die mit ihren vielfältigen unterschiedlichen Schwerpunkten unser Angebot bereichern.“ So auch zuletzt auf der Lagarde: Im März eröffnete „LiLLÅR Kita Lagarde Höfe“ mit 12 Krippen- und 28 Kindergartenplätzen. Der Träger Atvexa ist neu in Bamberg und bringt eigene pädagogische Ansätze mit. Die Einweihung der Kita ist für Oktober vorgesehen.
Integrative Gruppe geschaffen
Zurück in die Gegenwart: Der jüngste Kita-Hattrick begann am 22. Juni 2024 in St. Anna. Hier entstand ein Ersatzneubau, der Platz für eine neue Krippengruppe bietet. Die Einrichtung ist bereits seit Dezember 2023 im Betrieb, die Außenanlagen wurden aber erst jetzt fertiggestellt. Während der Bauzeit wurden die Kinder im Pfarrheim St. Anna weiter betreut. Im Zuge der Baumaßnahme wurde eine Kindergartengruppe in eine integrative Gruppe umgewandelt. Zusätzlich zum Eigenanteil sagte die Stadt Bamberg aus Stiftungsmitteln einen Betrag von 220.000 Euro zu, da dadurch ein besonderer sozialer Bedarf in der Stadt abgedeckt werden kann. Darüberhinaus wurde der 4,2 Millionen Euro teure Bau mit 2,5 Millionen Euro staatlich gefördert.
Weiter ging es am 30. Juni in St. Urban, wo der Abschluss der knapp dreijährigen Generalsanierung mit Erweiterung gefeiert wurde. Auch hier entstand eine neue Krippengruppe, die bereits seit Dezember 2023 in Betrieb ist. Die Kita St. Urban kommt damit nun auf 99 Betreuungsplätze, hat mit der Einweihung aber auch gewartet, bis der Spielbereich im Garten hergerichtet war und jetzt erlebnisreiche Spielmöglichkeiten für die Kinder bietet. Über 4 Millionen Euro hat die Maßnahme gekostet. Die Stadt trugt davon einen Eigenanteil von 650.000 Euro, als staatliche Förderung kamen 1,6 Millionen Euro dazu.
„Gleich zwei Wünsche erfüllt“
Den Dreiklang perfekt machte die Kita St. Josef Gaustadt am 6. Juli: Das von der Stadtbau innerhalb von zwei Jahren errichtete Gebäude am Ochsenanger 7 und 9 beherbergt neben drei Betreuungsgruppen auch Wohnungen. „Wir erfüllen an dieser Stelle also gleich zwei Wünsche – nach Betreuungsplätzen und nach bezahlbarem Wohnraum für Pflegerinnen und Pfleger“, erklärt Stadtbau-Geschäftsführer Veit Bergmann. Auf dem Nachbargrundstück Ochsenanger 5 besteht schon seit 1989 die Kita St. Josef Gaustadt, die bisher zwei Krippen- und eine Kindergartengruppe hatte. Mit dem 3,2 Millionen Euro teuren Neubau, der nun wie der Altbau von der Katholischen Kirchenstiftung St. Josef Gaustadt betrieben wird, hat sich die Kapazität der Einrichtung also verdoppelt. Die Kita hat nun 111 Plätze und ist damit die größte im ganzen Stadtgebiet. Neben einer staatlichen Förderung von 1,9 Millionen Euro investierte die Stadtbau knapp 1,1 Millionen Euro in dieses Projekt. Die Stadt trug einen Eigenanteil von gut 210.000 Euro bei.
Der Erfolg der Kita-Offensive wurde rund um diese Einweihungen auch an einer anderen Stelle sichtbar – ausgerechnet durch die Schließung der Kita Laurenzi-Strolche. Diese war erst im September 2023 unter der Trägerschaft des SkF Bamberg mit zwei Kindergarten-Gruppen und insgesamt 40 Plätzen eröffnet worden. Hier sollte die Nachfrage nach Betreuung gestillt werden, bis andere Neubauprojekte realisiert sind. Schließlich hatte sich die Situation durch den Zuzug von Ukraine-Flüchtlingen intensiviert. Bürgermeister und Sozialreferent Glüsenkamp dankt dem SkF Bamberg für sein gewaltiges Engagement mit der kurzfristigen Einrichtung der Laurenzistrolche und auch bei den weiteren Trägern in der Stadt: „Bei der Schließung konnten wir uns auf die Solidarität vieler anderer Einrichtungen in der Stadt verlassen, die die restlichen Kinder kurzfristig bei sich in die Einrichtungen integrieren werden, dafür bin ich sehr dankbar“, so Glüsenkamp. Eine Situation wie diese gebe es nicht in vielen Städten in Deutschland, dass es so kurzfristig gelinge, die Kinder zu vermitteln. Dies sei der Verdienst vieler Träger, die in finanziell schwierigen Zeiten engagiert ihre Einrichtungen in der Stadt betreiben.
Die Zahlen je Einrichtung im Überblick
- St. Anna (Ferdinand-Braun-Straße 40): jetzt eine Krippen- (12 Plätze), zwei Kindergarten- (50) und eine integrative Kindergarten-Gruppe (15) und damit 77 Betreuungsplätze
- St. Urban (Babenbergerring 67): jetzt zwei Krippen- (24) und 3 Kindergarten-Gruppen (75) und damit 99 Betreuungsplätze
- St. Josef Gaustadt (Ochsenanger 5/7/9): jetzt drei Krippen- (36) und drei Kindergarten-Gruppen (75) und damit 111 Betreuungsplätze
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