Feuerwehren der Landkreise Bayreuth und Kulmbach testen neuen Baumbiegesimulator

Martin Hertel (stellvertr. Forstbetriebsleiter/Forstbetrieb Fichtelberg), Frank Pirner (Forstbetriebsleiter/Forstbetrieb Pegnitz), Korbinian Scherm (betreuender Mitarbeiter beim Forstbetrieb Fichtelberg), Thomas Hoffmann (Kreisbrandrat/Landkreis Kulmbach), Landrat Klaus Peter Söllner, Landrat Florian Wiedemann und Herrmann Schreck (Kreisbrandrat/Landkreis Bayreuth) präsentieren den neuen Baumbiegesimulator. Foto: privat

Martin Hertel (stellvertr. Forstbetriebsleiter/Forstbetrieb Fichtelberg), Frank Pirner (Forstbetriebsleiter/Forstbetrieb Pegnitz), Korbinian Scherm (betreuender Mitarbeiter beim Forstbetrieb Fichtelberg), Thomas Hoffmann (Kreisbrandrat/Landkreis Kulmbach), Landrat Klaus Peter Söllner, Landrat Florian Wiedemann und Herrmann Schreck (Kreisbrandrat/Landkreis Bayreuth) präsentieren den neuen Baumbiegesimulator. Foto: privat

Die Feuerwehren der Landkreise Bayreuth und Kulmbach können künftig auf einen hochmodernen Baumbiegesimulator zurückgreifen, um ihre Einsätze bei sturmbedingten Baumfällen und Schneebruch sicherer und effizienter zu gestalten.

Nach langen Planungen und intensiver Zusammenarbeit der beiden Landkreise wurde die gemeinsame Beschaffung dieser wichtigen Ausbildungshilfe erfolgreich umgesetzt und am Freitag, 12. Juli 2024, im Standort des Forstbetriebes Fichtelberg, in Fleckl bei Warmensteinach vorgestellt. Feuerwehreinsatzkräfte stehen regelmäßig vor der Herausforderung, nach Unwettern umgestürzte Bäume von Straßen, Gleisen, Häusern oder Autos zu entfernen. Oft geschieht dies unter hohem Zeitdruck und erschwerten Bedingungen, da die Baumstämme häufig verklemmt sind und unter hoher Spannung stehen. Der Umgang mit der Motorsäge in solchen gefährlichen Situationen erfordert besondere Vorsicht und Fachkenntnis, um Unfälle zu vermeiden. Trotz der geringen Zahl an Unfällen bei Motorsägearbeiten, sind die Folgen in der Regel schwerwiegend.

Besonders das Arbeiten an unter Spannung stehendem Holz ist bisher kaum Bestandteil der Ausbildung, da es an geeigneten Trainingshilfen mangelte. „Der neu beschaffte Baumbiegesimulator wird diese Lücke schließen. Er ermöglicht es den Feuerwehrangehörigen, unter realistischen Bedingungen und im geschützten Rahmen, den Umgang mit der Motorsäge an vorgespanntem Holz zu üben und die korrekte Schnitttechnik zu erlernen“, erläutert der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner. „Dies schafft ein besseres Bewusstsein für die potenziellen Gefahren und erhöht die Sicherheit der Einsatzkräfte erheblich. Dies ist ein großer Fortschritt für die Ausbildung und Einsatzvorbereitung unserer Feuerwehren“, so Söllner weiter. „Ich freue mich, dass wir mit der gemeinsamen Anschaffung und Nutzung des Baumbiegesimulators konstruktiv an die bisherige kommunale Zusammenarbeit im Bereich der Integrierten Leitstelle und dem Zweckverband für Rettungswesen und Feuerwehralarmierung anknüpfen. Gerade in Zeiten angespannter Haushaltslagen sind wir gemeinschaftlich bemüht, Projekte für unsere Einsatzkräfte kooperativ zu schultern“, erklärt der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann.

Die Idee zur gemeinsamen Beschaffung des Simulators entstand aus der langjährigen Überlegung des Landkreises Bayreuth, ihrer Feuerwehrführungskräfte und den parallelen Bemühungen der Feuerwehrführungskräfte im Landkreis Kulmbach. Die Kosten für den Baumbiegesimulator belaufen sich auf insgesamt rund 75.000 Euro brutto. Beide Landkreise teilen sich die Anschaffungskosten und die zukünftigen Unterhaltskosten zu gleichen Teilen. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung regelt die Details der Nutzung und Kostenteilung. Zusätzlich beteiligen sich im Landkreis die Bayerischen Staatsforsten mit ihren beiden im Landkreis Bayreuth gelegenen Betriebsstätten Pegnitz und Fichtelberg an der Kooperationsvereinbarung. Der Baumbiegesimulator wird abwechselnd an den Standorten in den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach in einem verschlossenen Raum untergebracht und bei Bedarf transportiert. Die Bayerischen Staatsforsten sorgen dafür, dass ausreichend Holz zur Verfügung steht und kümmern sich um die Entsorgung des beübten Holzes nach den Trainings. Die Landräte Wiedemann und Söllner danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung und freuen sich darüber, die Feuerwehrkräfte in unserer Region zukünftig noch besser auf ihre anspruchsvollen Aufgaben vorbereiten zu können