Start zum Bam­ber­ger Toten­tanz als Bürgertheater

Mit­wir­ken­de gesucht

AGIL, Tan­ja Kin­kel und Nina Lorenz pla­nen ein anspruchs­vol­les Pro­jekt, mit Men­schen aus unse­rer Mitte

Salz­burg hat den Jeder­mann, Ober­am­mer­gau die Pas­si­ons­spie­le und Bam­berg bekommt ab 2024 den Toten­tanz, der dann alle zwei Jah­re auf­ge­führt wer­den soll. Dies ist der Plan, wenn es nach Jost Loh­mann von AGIL, der Bam­ber­ger Best­sel­ler­au­torin Tan­ja Kin­kel und der Regis­seu­rin Nina Lorenz geht. Der Dom­platz und die Alte Hof­hal­tung ste­hen für das ambi­tio­nier­te Thea­ter­pro­jekt als spek­ta­ku­lä­re Kulis­se zur Ver­fü­gung, mit all den vor­han­de­nen natür­li­chen his­to­ri­schen Bühnen.

Gespielt wird als Wan­del­thea­ter auf 10 wech­seln­den Plät­zen. Kon­zi­piert ist das Schau­spiel als Bür­ger­thea­ter, dar­ge­stellt von Ein­woh­nern der Stadt und des Umlan­des. Ledig­lich der Tod kommt direkt aus der „Thea­ter­höl­le“. Als Unter­stüt­zung wer­den rund 20 sprach­mäch­ti­ge Bürger:innen und frei­wil­li­ge Helfer:innen aller Alters­grup­pen gesucht, denen es Freu­de machen wür­de mit­zu­wir­ken, im Schau­spiel, bei der Musik, beim Tanz. Etwas Zeit im Vor­feld ist mit­zu­brin­gen für die Teil­nah­me an Work­shops und Proben.

Auf­füh­rungs­ter­mi­ne sind am 1., 2. und 3. Novem­ber, jeweils um 15 Uhr. (Soll­te es stark reg­nen, dient die Mar­tins­kir­che als Ausweichspielstätte.)

Bit­te bewer­ben Sie sich aus­sa­ge­kräf­tig unter: totentanz@​agil-​bamberg.​de; oder Agil, Muse­ums­päd­ago­gi­scher Ver­ein e.V., Dom­platz 7, 96049 Bam­berg; alter­na­tiv www​.agil​-Bam​berg​.de .

Von der Bam­ber­ger Best­sel­ler­au­torin Tan­ja Kin­kel wer­den in dem Thea­ter­stück, in 10 Sze­nen, 1000 Jah­re Bam­ber­ger Geschich­te in einer Welt­ur­auf­füh­rung umge­setzt. Für jedes Jahr­hun­dert ste­hen dabei Per­sön­lich­kei­ten wie Kai­ser Hein­rich, Otto von Wit­tels­bach, Agnes Schwan­fel­der – „die Bam­ber­ger Schwert­go­schen“ oder Lothar Franz von Schön­born. Es ist auch nicht allein der grau­sa­me Tod, der das Stück domi­niert. In dem vor­lie­gen­den Text geht es spä­tes­tens bei dem Tod eines Kin­des dar­um, als ob der Tod eine lie­be­vol­le, herz­war­me Mut­ter wäre, der für­sorg­li­cher Vater, der das Kind in eine zeit­lo­se Welt begleitet.

War­um Bam­berg? Der Bam­ber­ger Toten­tanz ist zwi­schen 1729 und 1731 in der Hei­lig­grab­ka­pel­le des ehe­ma­li­gen Bene­dik­ti­ner­klos­ters am Michels­berg ent­stan­den und ist in sei­ner Ori­gi­na­li­tät und Qua­li­tät welt­weit ein­zig­ar­tig. Ele­gan­te Kno­chen­män­ner aus Stuck schwin­gen ihre blei­chen Gebei­ne oder grü­beln über den Sinn des Lebens nach, wäh­rend far­ben­präch­ti­ge Gemäl­de den Tod mit Ver­tre­tern ver­schie­de­ner Beru­fe darstellen.

Die Hei­lig­grab­ka­pel­le befin­det sich in einem im zwei­ten Vier­tel des 18. Jahr­hun­derts spe­zi­ell für die­sen Zweck umge­bau­ten und aus­ge­stat­te­ten Raum. Ganz außer­ge­wöhn­lich und in die­ser Art ein­ma­lig ist die Kom­bi­na­ti­on des Gra­bes mit einem Toten­tanz, der sich in vie­len Ein­zel­sze­nen an der Decke aus­brei­tet und so eine enge Bezie­hung zwi­schen der Lei­dens­ge­schich­te Jesu und der All­ge­gen­wär­tig­keit des Todes herstellt.

Totentanz-Beispiele aus der Heiliggrab-Kapelle in Bamberg

Toten­tanz-Bei­spie­le aus der Hei­lig­grab-Kapel­le in Bamberg

Der Toten­tanz oder Maka­ber­tanz ist die im 14. Jahr­hun­dert auf­ge­kom­me­ne Dar­stel­lung des Ein­flus­ses und der Macht des Todes auf bezie­hungs­wei­se über das Leben der Men­schen. Dies erfolgt oft in alle­go­ri­schen Grup­pen, in denen die bild­li­che Dar­stel­lung von Tanz und Tod meist gleich­zei­tig zu fin­den sind.

Bam­berg hat mit dem den gan­zen Raum der Hei­lig­grab­ka­pel­le domi­nie­ren­den Toten­tanz, ein Denk­mal das sei­nes­glei­chen sucht zu die­sem Motiv. So war es nahe­zu unver­meid­lich, sich mit die­sem mit­tel­al­ter­li­chen The­ma zu beschäf­ti­gen, ähn­lich wie es Hugo von Hof­manns­thal schon mit dem „Jeder­mann“ gemacht hat, oder Carl Orff mit der „Car­mi­na Burana“.

Geför­dert wird das Pro­jekt, das zukünf­tig alle zwei Jah­re auf­ge­führt wer­den soll, von der Stadt Bam­berg, der Ober­fran­ken­stif­tung, der Bam­ber­ger Spar­kas­sen Stif­tung sowie wei­te­ren Unter­neh­men und Pri­vat­leu­ten aus dem Raum Bamberg.

Ver­an­stal­ter: Agil, Bam­ber­ger Muse­ums­päd­ago­gi­scher Ver­ein e.V., Dr. Jost Loh­mann, Dom­platz 7, 96049 Bam­berg, Tel. 0951/5 19 03 89 . www​.agil​-bam​berg​.de;

Regie: Nina Lorenz.

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