Hervorragendes Ergebnis im Landkreis Kulmbach bei erneuerbaren Energien

Der Bayerische Energieatlas ist das Internetportal der Bayerischen Staatsregierung zu allen Themen der Energiewende. Jährlich werden die Zahlen und Daten rund um erneuerbare Energien für ganz Bayern aktualisiert. Alle Daten mit Stichtag 31.12.2022 liegen nun vor. Ein erfreuliches Ergebnis kann der Landkreis Kulmbach verzeichnen. Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt im Landkreis Kulmbach bereits bei 91 Prozent am Gesamtstromverbrauch, ein hervorragendes Ergebnis! Somit wurde sowohl der Zielwert von 28% für das Jahr 2020 aus dem Klimaschutzkonzept 2010 als auch der Zielwert für das Jahr 2030, welches der Landkreis Kulmbach mit 80% anvisiert hat, bereits 2024 erreicht. 2022 wurden in 5.247 Dach-Photovoltaikanlagen und 46 Freiflächensolaranlagen insgesamt 173.126 MWh produziert.

Das sind 53% des Gesamtstromverbrauches und ein Anteil von 48,2% innerhalb der Erneuerbaren Energien. Die Solarenergie nimmt bei der Erzeugung der Erneuerbaren im Landkreis inzwischen Platz 1 ein. Die Entwicklung der Dach-Photovoltaikanlagen hat von 2017 bis 2022 von 3.209 um 2.038 auf 5.247 Anlagen einen enormen Zuwachs erhalten (+63%). Das im Januar 2020 freigeschaltete und 2023 aktualisierte Solarkataster sowie die intensivierte Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto „Macht die Dächer voll“ hat sicher auch dazu beigetragen. „Dieses hervorragende Ergebnis ist eine Gemeinschaftsleistung aller Kommunen im Kulmbacher Land“, freut sich Landrat Klaus Peter Söllner. „Nur in Teamarbeit und in Kooperation mit allen Gemeinden des Landkreises Kulmbach konnte dieser Meilenstein erreicht werden, der uns anspornt, dahingehend weiterzumachen.“ Betrachtet man die Gemeinden im Landkreis Kulmbach, so haben bereits 11 von 22 Gemeinden die 100% Eigenversorgung überschritten, einige Kommunen produzieren zum Teil mehrfach über den Eigenbedarf hinaus, wie die Beispiele Rugendorf, Wonsees, Thurnau oder Kupferberg zeigen.

Sie schafften es sogar, unter den Top-20-Gemeinden Oberfrankens zu sein. Besonders herausragend ist das Ergebnis des Landkreises Kulmbach zu werten, da auch der Gesamtstromverbrauch der Stadt Kulmbach in der Bilanz enthalten ist. Städte haben aufgrund der größeren Gewerbeansiedlung verständlicherweise stets einen höheren Gesamtstromverbrauch, der mit erneuerbaren Energien erzeugt werden soll. Somit liegt der Landkreis Kulmbach auf einem hervorragenden 26. Platz aller Landkreise Bayerns und in Oberfranken nach den Landkreisen Bamberg, Bayreuth und Hof ohne die kreisfreien Städte auf einem sehr guten 4. Platz. Mittlerweile könnte damit theoretisch der Strombedarf des verarbeitenden Gewerbes von 151.459 MWh pro Jahr zu 215 % oder der Strombedarf der privaten Haushalte von 207.832 MWh pro Jahr zu 157 % gedeckt werden. Auch im Vergleich mit dem Ausbau der EE in Bayern liegt der Landkreis mit seinem Anteil von 90,8% EE am Gesamtstromverbrauch deutlich höher als die 53,3% in Bayern und 59% in Oberfranken. Entscheidend für den zielorientierten Ausbau der erneuerbaren Energien ist auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, weshalb sich der Landkreis bei allen Beteiligten herzlich bedankt.

1 Antwort

  1. Reiner Pracht sagt:

    Leider kann man bei diesem Artikel nicht erkennen, wer der eigentliche Verfasser ist. Aber es ist ein typischer Erfolgsbericht, den Politiker gerne zitieren um ihre Erfolge bei der Energiewende hervorzuheben. Aber ein paar Dinge sollten den Leser bedenklich stimmen.
    So beträgt der Anteil der Solarenergie im Landkreis Kulmbach fast 50%! Da frage ich mich, was passiert dort wenn keine Sonne scheint z.B. nachts? Bekanntermaßen weht auch nicht immer Wind und die Ausbeute der Windkraftanlagen in der unmittelbaren Umgebung von Kulmbach ist schlecht
    (ca. 48 WEA, Jahresnutzungsgrad 23%). Auch die Aussage das 11 von 22 Gemeinden die 100% Eigenversorgung überschritten hätten, muß als Augenwischerei bezeichnet werden. Denn beim Bayerischen Energieatlas findet man den Hinweis, dass auf Gemeindeebene keine statistische Erhebungen zum Stromverbrauch vorliegen. Da es keine Energiespeicher gibt, dürfte es für den ganzen Landkreis
    ziemlich schlecht aussehen, wenn weder die Sonne scheint noch der Wind weht. Interessant ist auch der Nachbarlandkreis Kulmbach, bei dem der Anteil der erneuerbaren Energien sogar bei 137% am Gesamtstromverbrauch liegen soll. Allerdings gibt es offenbar Stromsperren an den Stadtgrenzen zu Bayreuth, denn dort liegt der Anteil nur bei 7%. Auf alle Fälle sollte man sich fragen, warum immer mehr PV-Freiflächenanlagen und Windkraftanlagen gebaut werden sollen, wenn die Ergebnisse bereits jetzt schon so gut sind? Warum muß unsere Fränkische Schweiz, der Veldensteiner Forst und das Fichtelgebirge immer weiter durch solche Anlagen zerstört werden?