Erstes Veranstaltungswochenende des IVfG in Lichtenfels – Brauchen wir ein neues Gesundheitswesen?

Der 1. Schritt hin zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit - Arbeitstagung Lichtenfels am 22.06.2024; Referenten und Helfer./Foto: IVfG

Der 1. Schritt hin zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit – Arbeitstagung Lichtenfels am 22.06.2024; Referenten und Helfer./Foto: IVfG

Der IVfG hat eine gemeinsame Interessensvertretung aller Berufsgruppen aus dem Gesundheitswesen zum Ziel und ist der erste interdisziplinäre Berufsverband für alle Gesundheitsberufe in Deutschland. Der Verband strebt eine Umgestaltung des Gesundheitssystems an, so dass nicht mehr Krankheit, sondern Gesundheit im Vordergrund steht. Jeder Mensch kann und darf eigenverantwortlich mit sich und seiner Gesundheit umgehen. „Unser Ziel ist eine gemeinwohlorientierte Ausrichtung des Gesundheitssystems, wodurch eine ortsnahe, kommunale, interdisziplinäre Gesundheitsversorgung (Schulmedizin, Komplementärmedizin, Naturheilkunde) gewährleistet werden soll.

Der Mensch muss dabei immer im Mittelpunkt stehen, denn der Mensch und seine Gesundheit sind keine Ware!“, so Antje Seiß, 1. Vorsitzende. Der Mensch wird immer als Einheit gesehen, bestehend aus Körper, Geist und Seele. Um eine breite Öffentlichkeit zu erreichen hat der sehr junge Verband, der sich vor fast genau einem Jahr am 24.06.2023 in Michelau in Oberfranken gegründet hat (mehr Infos unter: www.ivfgesund.de), im Juni gleich zu zwei Veranstaltungen eingeladen: Freitag, den 21.6.24 zum Vortrag mit Prof. a.D. Dr. Andreas Sönnichsen – „Wie die Pharmaindustrie unser Gesundheitswesen gekapert hat! Eine kritische Zeitreise von Aspirin bis Comirnaty.“ Etwa 100 Gesundheitsinteressierte fanden sich gegen 17:30 Uhr im Gasthof zum „Schwarzen Bären“ in Coburg ein und konnten wissenschaftlich fundiert erfahren, dass oft viel zu viele Medikamente verordnet werden, die dabei noch ein hohes Risiko bergen.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Impfungen werden aufgrund von finanziellen Interessen beschönigt und sollte dringend hinterfragt werden. Die Pharmaindustrie ist ein enormer Wirtschaftszweig, der vor allem von kranken Menschen lebt. Der Vortrag hat auf jeden Fall sehr nachdenklich gemacht und Prof. Sönnichsen appelliert an die Eigenverantwortung jedes Patienten, dem Arzt auch medikamentenkritische Fragen zu stellen. Den behandelnden Ärzten rät er, immer das Wohl ihrer Patienten an die erste Stelle zu setzen und in Bezug auf Leitlinienbehandlung und Medikamentengabe kritisch abzuwägen.

Am Tag darauf am Samstag, den 22.6.24 fand von 9:00 – 18:00 Uhr die 1. Interdisziplinäre Arbeitstagung in Lichtenfels, im Sportheim des ESV statt. Das Thema war: „Der 1. Schritt hin zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit, dargestellt am Beispiel von Impfnebenwirkungen“. An diesem Tag wurden unterschiedliche Behandlungsansätze vorgestellt um allen die Möglichkeit zu geben diese miteinander zu verbinden. Neun Behandler (Ärzte, Heilpraktiker, Therapeuten) gaben Einblick in ihre Arbeitsweise. So konnten die Teilnehmer erfahren, wie sie sich zu Hause im Krankheitsfall selbst helfen können, oder an welchen Kollegen man einen Patienten verweisen kann, wenn weitere Behandlungsansätze nötig sind, um umfassend zu behandeln. Da Gesundheit ein ganzheitliches Thema ist, referierten auch eine Ernährungsberaterin und ein Baubiologe, denn auch der Schlafplatz und unsere Ernährung haben Einfluss auf unser Wohlbefinden. Deshalb alle, die Gesundheit betreffenden Berufsgruppen als Mitglieder im IVfG willkommen. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Behandlungsansätze begeisterte die Teilnehmer und macht Hoffnung, dass in Zukunft mehr gemeinsam auf Augenhöhe zum Wohle der Patienten gehandelt und behandelt wird Damit war das inhaltsreiche Wochenende noch nicht zu Ende.

Am Sonntag den 23.6.24 fand die 2. ordentliche Mitgliederversammlung, ebenfalls im ESV Sportheim statt. Nach dem ersten Geschäftsjahr wurde der Vorstand entlastet und der Tätigkeitsrahmen für das kommende Jahr festgelegt: – Die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe soll ausgebaut und in den Regionalgruppen gelebt werden. Es wird damit begonnen Ausbildungsrichtlinien durch die einzelnen Berufsgruppen zu überprüfen. Hier sollen Verbesserungsvorschläge für die Fachausbildungen und Studiengänge ausgearbeitet werden um die künftigen Behandler zu befähigen wieder empathisch, menschlich, mit Fachkenntnis und dem Blick auf den einzelnen Menschen auszubilden und ihr berufliches Wirken zu verbessern. Des Weiteren wird eine Arbeitsgruppe zum Thema der bereits vorhandenen Solidarkassen gebildet. Es soll ausgelotet werden, inwieweit sich Solidarkassen für gesetzlich Versicherte öffnen können. In Oberfranken und München gibt es bereits Regionalgruppen, Interessierte können per E-Mail an info@ifvgesund.de die Termine erfragen. Aktive Mitarbeit und neue Ideen sind ausdrücklich erwünscht.