Uni­ver­si­tät Bam­berg ist ers­te Hoch­schu­le in Bay­ern mit fakul­täts­über­grei­fen­dem Nachhaltigkeitszertifikat

Das Bildungszertifikat „Nachhaltige Entwicklung" richtet sich an Studierende der Universität Bamberg. Im Basismodul „Diskurswerkstatt" kommen sie in den Dialog über Themen rund um nachhaltige Entwicklung. Dieses Modul ist auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Foto: Benjamin Herges/Universität Bamberg

Das Bil­dungs­zer­ti­fi­kat „Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ rich­tet sich an Stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Im Basis­mo­dul „Dis­kurs­werk­statt“ kom­men sie in den Dia­log über The­men rund um nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung. Die­ses Modul ist auch für die inter­es­sier­te Öffent­lich­keit zugäng­lich. Foto: Ben­ja­min Herges/​Universität Bamberg

Die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg setzt ein Zei­chen für eine nach­hal­ti­ge Zukunft und erwei­tert ihr Bil­dungs­an­ge­bot um das Bil­dungs­zer­ti­fi­kat „Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“: Ab dem Win­ter­se­mes­ter 2024/25 haben Stu­die­ren­de die Mög­lich­keit, das Zer­ti­fi­kat zu erwer­ben. Eine Ver­an­stal­tungs­rei­he ist auch für die an Nach­hal­tig­keits­the­men inter­es­sier­te Öffent­lich­keit zugäng­lich. Die Uni­ver­si­tät Bam­berg ist damit die ers­te Hoch­schu­le in Bay­ern, die ein fakul­täts­über­grei­fen­des Bil­dungs­zer­ti­fi­kat zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung nach einem bay­ern­weit gemein­sam erar­bei­te­ten Stan­dard anbietet.

Nach­hal­tig­keit in allen Berei­chen der Uni­ver­si­tät verankern

„Das Zer­ti­fi­kat ‚Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung‘ ist ein wei­te­rer Mei­len­stein auf unse­rem Weg zu einer nach­hal­ti­gen Uni­ver­si­tät. Es inte­griert sich naht­los in unse­re umfas­sen­den Bestre­bun­gen, Nach­hal­tig­keit nicht nur im Cam­pus­ma­nage­ment, son­dern auch in For­schung und Leh­re – also in allen Berei­chen der Uni­ver­si­tät – zu ver­an­kern“, erläu­tert Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin und Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­te der Uni­ver­si­tät. „Dabei legen wir beson­de­ren Wert dar­auf, dass Nach­hal­tig­keit in allen Dimen­sio­nen – öko­lo­gisch, kul­tu­rell, sozi­al und öko­no­misch – Berück­sich­ti­gung findet.“

Bil­dungs­an­ge­bot für Studierende

Das Bil­dungs­an­ge­bot rich­tet sich an alle Stu­die­ren­den in Bachelor‑, kon­se­ku­ti­ven Mas­ter- oder Lehr­amts­stu­di­en­gän­gen an der Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, die sich für Auf­ga­ben der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung qua­li­fi­zie­ren wol­len. Um das Zer­ti­fi­kat zu erhal­ten, müs­sen Stu­die­ren­de ins­ge­samt min­des­tens 15 ECTS-Punk­te in Modu­len sam­meln, die laut Modul­hand­buch für das Zer­ti­fi­kat ange­rech­net wer­den kön­nen. Dabei sol­len drei Berei­che abge­deckt wer­den: Das Basis­mo­dul „Dis­kurs­werk­statt: Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung inter­dis­zi­pli­när!“, ein Pro­jekt­mo­dul sowie ein Ver­tie­fungs­mo­dul. Alle Fakul­tä­ten bie­ten Lehr­ver­an­stal­tun­gen an – so kön­nen Stu­die­ren­de ent­spre­chend ihrer per­sön­li­chen Inter­es­sen Modu­le aus dem geis­tes- und kul­tur­wis­sen­schaft­li­chen Bereich, aus den Human­wis­sen­schaf­ten, aus der Wirt­schafts­in­for­ma­tik und Ange­wand­ten Infor­ma­tik sowie aus den sozi­al- und wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Fächern wäh­len. Zudem steht auch ein Kurs „Grund­la­gen Nach­hal­tig­keit“ der TH Deg­gen­dorf im Rah­men der Vir­tu­el­len Hoch­schu­le Bay­ern (vhb) als exter­nes Ange­bot zur Ver­fü­gung. Künf­tig soll es über die vhb wei­te­re Kur­se geben, die für das Zer­ti­fi­kat ange­rech­net wer­den kön­nen. „Wir sind über­zeugt, dass wir durch die­ses Zer­ti­fi­kat unse­re Stu­die­ren­den dazu moti­vie­ren, ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und aktiv an der Gestal­tung einer nach­hal­ti­gen Zukunft mit­zu­wir­ken“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de. „Die­ses Pro­gramm bie­tet die gro­ße Chan­ce, sich umfas­send mit drän­gen­den Fra­gen unse­rer Zeit auseinanderzusetzen.“

Dis­kurs­werk­statt offen für alle

Bei dem Basis­mo­dul „Dis­kurs­werk­statt“ han­delt es sich um eine inter­dis­zi­pli­nä­re Ring­lehr­ver­an­stal­tung. Sie ist offen für alle an Nach­hal­tig­keits­the­men inter­es­sier­ten Per­so­nen in der Gesell­schaft und wird jähr­lich zum Win­ter­se­mes­ter ange­bo­ten. Die Teil­neh­men­den dis­ku­tie­ren über Gene­ra­tio­nen­ge­rech­tig­keit und ler­nen unter­schied­li­che Per­spek­ti­ven auf Trans­for­ma­ti­ons­fel­der wie Ener­gie, Land­wirt­schaft und Kon­sum ken­nen. Sie beleuch­ten dabei die unter­schied­li­chen Stell­schrau­ben von Ver­än­de­rung (Zivil­ge­sell­schaft, Poli­tik, Unter­neh­men) und ler­nen Bil­dungs­an­sät­ze sowie kon­kre­te Initia­ti­ven in und um Bam­berg kennen.

Bay­ern­weit hoch­schul­über­grei­fend glei­che Kri­te­ri­en für Bildungszertifikat

Künf­tig soll es ähn­li­che Bil­dungs­zer­ti­fi­ka­te noch an wei­te­ren Hoch­schu­len in Bay­ern geben. Erar­bei­tet wur­den die bay­ern­wei­ten Anfor­de­run­gen für die Ver­ga­be von Bil­dungs­zer­ti­fi­ka­ten zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung von der 2019 gegrün­de­ten Arbeits­grup­pe Zer­ti­fi­kat des Zen­trums Hoch­schu­le und Nach­hal­tig­keit in Bay­ern (Bay­ZeN), der mit Dr. Yel­va Lar­sen und Dr. Nico­le Höhn auch zwei Mit­ar­bei­ten­de der Uni­ver­si­tät Bam­berg ange­hö­ren. Ziel ist es, in Bay­ern hoch­schul­über­grei­fend nach den glei­chen Kri­te­ri­en die Aus­bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung zu för­dern. „In die­sem bay­ern­weit abge­stimm­ten Rah­men haben wir von der Arbeits­grup­pe Stu­di­um und Leh­re der Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit an der Uni­ver­si­tät Bam­berg in einem kon­struk­ti­ven Aus­tausch mit den Fakul­tä­ten und der Uni­ver­si­täts­ver­wal­tung unse­re Bam­berg-spe­zi­fi­sche Ver­si­on des Bil­dungs­zer­ti­fi­kats ent­wi­ckelt“ erläu­tert Nico­le Höhn, Koor­di­na­to­rin des Zen­trums für Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen. „Mit der Dis­kurs­werk­statt ist bei uns Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät als fes­ter Bestand­teil des Bil­dungs­zer­ti­fi­kats ver­an­kert.“ Die Ein­füh­rung des Zer­ti­fi­kats kommt an der Uni­ver­si­tät Bam­berg genau zum rich­ti­gen Zeit­punkt: Denn seit dem Som­mer­se­mes­ter 2024 ist die neue Pro­fes­sur für Erzie­hungs­wis­sen­schaft mit Schwer­punkt Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung besetzt. Prof. Dr. Anne-Kat­rin Hol­fel­der sagt: „Es ist eine groß­ar­ti­ge Gele­gen­heit, gera­de jetzt an die Uni­ver­si­tät Bam­berg zu kom­men und das Bil­dungs­zer­ti­fi­kat ‚Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung‘ mit­zu­ge­stal­ten. Ich bin davon über­zeugt, dass Bil­dung ein hohes Poten­ti­al für nach­hal­ti­ge Ver­än­de­rung hat und freue mich dar­auf, mit Stu­die­ren­den, Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Uni­ver­si­tät Bam­berg, aber auch Initia­ti­ven aus der Regi­on zusam­men­zu­ar­bei­ten, um in der Dis­kurs­werk­statt und dar­über hin­aus die Mög­lich­keit für mehr Ver­än­de­rung und mehr Nach­hal­tig­keit auf­zu­zei­gen.“ Hol­fel­der plant zudem, im Bache­lor­stu­di­en­gang Päd­ago­gik einen eige­nen Schwer­punkt „Bil­dung für nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ einzuführen.

Alle Infor­ma­tio­nen zum Bil­dungs­zer­ti­fi­kat „Nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung“ unter: https://​www​.uni​-bam​berg​.de/​b​a​b​t​/​s​c​h​l​u​e​s​s​e​l​k​o​m​p​e​t​e​n​z​e​n​/​a​n​g​e​b​o​t​e​-​f​u​e​r​-​s​t​u​d​i​e​r​e​n​d​e​/​z​ne/ Die Ter­mi­ne für die öffent­li­che Dis­kurs­werk­statt wer­den zukünf­tig eben­falls dort bekanntgegeben.

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