Matti Hummel aus Kulmbach fährt in letzter Sekunde zur U18-EM

Überraschung durch Matti Hummel, der sich seinen ersten internationalen Einsatz erkämpfte./Foto:TSV Stadtsteinach/UAC Kulmbach

Überraschung durch Matti Hummel, der sich seinen ersten internationalen Einsatz erkämpfte./Foto:TSV Stadtsteinach/UAC Kulmbach

Mit drei Athleten war die Werfer-Trainingsgruppe TSV Stadtsteinach/UAC Kulmbach bei den deutschen U23- und U18-Meisterschaft im Grenzlandstadion Mönchengladbach am Start. Die 20jährige Leonie Liebenwald hatte im Hammerwerfen in einer sehr gleichmäßig und stark besetzten 20-köpfigen Gruppe mit einem Endkampfplatz der besten acht Werferinnen geliebäugelt. Dazu wäre jedoch ein Wurf im Bereich ihrer Bestweite von 54,66 Metern von Nöten gewesen. Einem Auftaktversuch von 52,05 Metern folgte zwei ungültige, verhaltene Würfe, was schließlich den 12.Platz für Leonie bedeutete. Durch Knieprobleme nicht gang fit ging Linus Liebenwald in Mönchengladbach zu Werke. Der Jura-Student schleuderte seine 7,26kg-schwere Metallkugel auf 58,68 Meter, was für ihn den Einzug in den Endkampf und Platz acht bedeutete.

15 Nachwuchswerfer hatten sich für den U18-Hammerwurf-Wettkampf der 16-17jährigen Jungs qualifiziert. Zwei davon, Max Baier(TV Fränkisch-Crumbach) und Andre Rommel(SC Berlin) hatten auch schon die Norm(67,50 Meter) für die U18-Europameisterschaft übertroffen, die in Kürze in Banska Brystika/Slowakei stattfindet. Der Kulmbacher Matti Hummel hatte mit seiner Bestmarke von 65,34 Meter maximal auf die Bronzemedaille spekuliert. Doch es kam anders. Matti zeigte schon beim Einwerfen, dass er sich nicht hinter den beiden in der Bestenliste vor ihm liegenden Athleten verstecken brauchte. Favorit Max Baier legte zwei 69-Meter-Würfe vor, ehe er sich auf die spätere Siegerweite von 70,90 Meter steigerte. Matti gelang im vierten Durchgang mit 67,64 Metern ebenfals das Übertreffen der EM-Norm, wobei der DLV pro Disziplin nur zwei Startplätze vergeben kann. Rommel lag noch mit 66,64 Metern auf Rang drei, ehe er sich mit 69,02 Meter an Hummel vorbeischob.

Doch das Talent vom UAC Kulmbach konterte eiskalt. Ein lauter Schrei, der Hammer schien bei einem sehr steilem Abwurfwinkel unendlich lang lang in der Luft und Matti hatte mit 69,28 Metern seine bisherige PB um knapp vier Meter übertroffen, lag damit auf dem Silberrang und sprang somit in letzter Sekunde auf den EM-Zug auf.