Umweltstation des Landkreises Lichtenfels feiert 25-jähriges Bestehen
Sie sei ein Umsetzungsprojekt der Agenda 21 und solle eine Umweltbildungseinrichtung für alle Bürger werden, so der damalige Landrat Reinhard Leutner in seiner Rede anlässlich der Eröffnung. Als im Juli 1999 im frisch sanierten Kastenhof in Weismain die Umweltstation offiziell eingeweiht wurde, hatte sie schon einen mehrjährigen Entstehungsprozess hinter sich. Vier Jahre zuvor nahm der Landkreis erstmals offiziell Kontakt mit der Stadt Weismain auf, lotete Fördermöglichkeiten und Konzeptionen aus, bis im Dezember 1997 der Kreistag grünes Licht gab.
Seit nunmehr 25 Jahren betreibt der Landkreis die Umweltstation als zentrale Stelle für die Umweltbildungsarbeit mit hauptamtlicher Personalausstattung. Und fast von Beginn an ist die Einrichtung sehr stark mit den Themen Garten und Grün verbunden, obliegt doch seit dem Jahr 2000 die Leitung dem jeweiligen Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege. Seitdem fungiert sie auch als Geschäftsstelle des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege. Diese enge Verbindung prägt die Weismainer Umweltstation und ist auch im Chor der fast 60 Umweltstationen in Bayern etwas Besonderes.
Gleichwohl widmete sich die Umweltstation von Beginn an auch Themen wie dem Energiesparen und den erneuerbaren Energien, dem Wasser, dem ökologischen Bauen und dem Artenschutz. Bei allen Veränderungen, die sich durch die Digitalisierung und die weiteren gesellschaftlichen Entwicklungen ergeben haben und die direkten Einfluss auf die Arbeit der Umweltstation genommen haben – das Leitmotiv der Einrichtung hat sich nicht geändert: „Wir wollen gemeinsam etwas erleben, Zusammenhänge verstehen und handeln.“ Dieser Dreiklang sei die Triebfeder für alle Kurs- und Veranstaltungsangebote der Umweltstation, so Michael Stromer, der seit 2008 für die Einrichtung verantwortlich zeichnet. Sei es ein Kräuter- oder Töpferkurs, ein Waldtag mit einer Schulklasse, ein Schwerpunktprojekt wie die Errichtung des Abenteuerspielplatzes am Kordigast oder die Projektleitung der Öko-Modellregion Obermain-Jura.
„Wir versuchen immer, mit unseren Kursteilnehmern Zusammenhänge in der Natur und Umwelt zu erkennen, um daraus Konsequenzen für unser Verhalten abzuleiten. Und natürlich wollen wir mit eigenen Ideen den Umwelt- und Naturschutz in der Region voranbringen.“ Staunen und beobachten, mit allen Sinnen erleben, etwas gestalten und kreativ werden oder zusammen eine Agenda erarbeiten – damit wird die Umweltstation auch dem Auftrag zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, kurz BNE, gerecht. Oftmals gehe es heute in der Umweltbildung gar nicht so sehr um die Vermittlung von Wissen oder Können, sondern eher um „Einfachheit“ und Selbsttätigkeit“: Sich Zeit nehmen, um in ein Flechtobjekt die eigene Kreativität einfließen zu lassen, oder um dem Geschmack verschiedener Apfelsorten nachzugehen. Um selbst einmal innezuhalten, hatte die Umweltstation zum 25jährigen Bestehen die ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter und Referenten zu einem gemeinsamen Grillabend eingeladen.
Landrat Christian Meißner zollte dabei dem vielfältigen Engagement der Einrichtung Respekt und gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Vernetzung der Akteure im „Grünen Bereich“ ganz im Sinne der ursprünglichen Agenda weiterhin ermöglicht und vertieft werde. Der Weismainer Bürgermeister Michael Zapf bedankte sich für das gute Miteinander und für die vielen Aktionen und Projekte, die die Umweltstation in Weismain schon umgesetzt habe.
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