Hand­werk in Ober­fran­ken hat sich leicht erholt

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Geschäfts­kli­ma­in­dex sinkt um einen Zäh­ler auf 91 Punk­te – Kon­junk­tur­um­fra­ge der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken (HWK) unter 320 Betrie­ben mit 4.473 Beschäf­tig­ten Bayreuth/​Oberfranken.

Grafik Geschäftsklimaindex II. Quartal 2024 Foto: privat

Gra­fik Geschäfts­kli­ma­in­dex II. Quar­tal 2024 Foto: privat

Bei einem leich­ten Rück­gang des Geschäfts­kli­ma­in­dex von 92 auf 91 Punk­te zeigt sich das ober­frän­ki­sche Hand­werk im zwei­ten Quar­tal 2024 stabil.Die Bewer­tung der aktu­el­len Geschäfts­la­ge hat sich dabei zum drit­ten Mal in Fol­ge ver­bes­sert, wobei 41 Pro­zent der Betrie­be ihre Lage als gut und 43 Pro­zent als befrie­di­gend ein­schät­zen. „Das Hand­werk ist und bleibt der wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­täts­an­ker vor Ort“, so Mat­thi­as Graß­mann, Prä­si­dent der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. Aller­dings trübt sich der wirt­schaft­li­che Aus­blick ein: Nur noch 7,5 Pro­zent der Betrie­be erwar­ten bes­se­re Geschäf­te, wäh­rend 78 Pro­zent von einer gleich­blei­ben­den Lage aus­ge­hen und 14,5 Pro­zent nach­las­sen­de Geschäf­te erwar­ten. Graß­mann betont daher die Dring­lich­keit geziel­ter poli­ti­scher Maß­nah­men: „Wir brau­chen nach­hal­ti­ge wirt­schafts­po­li­ti­sche Impul­se, die Stim­mung muss sich dre­hen, wir brau­chen Inves­ti­tio­nen!“ Dabei sei es für pri­va­te Inves­ti­tio­nen ent­schei­dend, ver­läss­li­che wirt­schafts­freund­li­che Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, damit Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­ker sowie ihre Auf­trag­ge­ber wie­der lang­fris­tig pla­nen könn­ten, ist Graß­mann über­zeugt. Im m inter­na­tio­na­len Ver­gleich zei­ge sich, dass das Wirt­schafts­wachs­tum in der Bun­des­re­pu­blik hin­ter der ande­ren west­li­chen Indus­trie­na­tio­nen zurück­bleibt. „Die Pro­ble­me, die unser Wachs­tum brem­sen, sind haus­ge­macht“, ana­ly­siert Graß­mann. „Wir brau­chen ins­ge­samt weni­ger, dafür kla­re­re und dabei ein­fa­che­re Regu­la­tio­nen.“ Ins­be­son­de­re im für die deut­sche Wirt­schaft mit­ent­schei­den­de Bau­be­reich bleibt die Früh­lings­dy­na­mik hin­ter der der ver­gan­ge­nen Jah­re zurück. Dort stieg die Aus­las­tung zwar im Ver­gleich zum Vor­quar­tal auf 80 Pro­zent, gleich­wohl liegt der Wert für die Jah­res­zeit auf einem nied­ri­gen Niveau und mar­kiert den Tiefst­stand der letz­ten sechs Jah­re. Ein ähn­li­ches Bild zeigt sich in den Aus­bau­hand­wer­ken, in denen die Aus­las­tung bei 81,5 Pro­zent liegt und zuletzt nur wäh­rend des ers­ten Coro­na-Lock­downs 2020 in einem zwei­ten Jah­res­quar­tal nied­ri­ger war. Der Hand­werks­prä­si­dent for­dert auch hier mehr Plan­bar­keit und posi­ti­ve Impul­se: „Es braucht eine För­der­ku­lis­se, in der sich Auf­trag­ge­ber sicher sein kön­nen, dass die För­der­töp­fe nicht

Grafik Auftragsbestand in Wochen II. Quartal 2024 Foto: privat

Gra­fik Auf­trags­be­stand in Wochen II. Quar­tal 2024 Foto: privat

plötz­lich leer sind oder sich die För­der­be­din­gun­gen ändern.“ Ein nach wie vor unge­lös­tes Pro­blem bleibt der Fach­kräf­te­man­gel. Die­ser müs­se durch mehr Inves­ti­tio­nen in Aus­bil­dung bekämpft wer­den, for­dert Rein­hard Bau­er, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der HWK für Ober­fran­ken. „Die Her­aus­for­de­run­gen des demo­gra­fi­schen Wan­dels sind nach wie vor unge­löst – uns droht wei­ter­hin ein immer grö­ßer wer­den­der Fach­kräf­te­man­gel, wäh­rend die Belas­tun­gen durch Sozi­al­ab­ga­ben dro­hen, den Fak­tor Arbeit immer wei­ter zu verteuern.“

  • Bau­ge­wer­be: Die Lage­ein­schät­zun­gen ver­bes­ser­ten sich zum zwei­ten Mal in Fol­ge, wobei 90 Pro­zent der Betrie­be die aktu­el­le Geschäfts­la­ge als gut oder befrie­di­gend bewer­ten. Die­ser Wert liegt jedoch unter dem des Vor­jah­res­quar­tals (II/23: 94 Pro­zent). Die Aus­las­tung befin­det sich dabei auf dem nied­rigs­ten Niveau für ein Früh­lings­quar­tal seit min­des­tens sechs Jahren.
  • Aus­bau­hand­werk: Die Situa­ti­on blieb kon­stant, mit 86,5 Pro­zent der Betrie­be, die eine gute oder befrie­di­gen­de Geschäfts­la­ge mel­den, jedoch unter dem Wert des Vor­jah­res­quar­tals (II/23: 92,5 Pro­zent). Auch hier ist die Aus­las­tung zwar gestie­gen, sie lag aber zuletzt nur im Jahr 2020, dem ers­ten Coro­na-Jahr, in einem Früh­lings­quar­tal niedriger.
  • Zulie­fe­rer und Betrie­be des gewerb­li­chen Bedarfs: Die wirt­schaft­li­che Lage ver­bes­ser­te sich, 68,5 Pro­zent gute oder befrie­di­gen­de Geschäf­te. Der Wert erreicht jedoch nicht ganz das Niveau des Vor­jah­res­quar­tals (II/23: 73,5 Prozent).
  • Kfz-Hand­werk: Die posi­ti­ve wirt­schaft­li­che Stim­mung stieg, 86 Pro­zent bewer­ten hier die Lage als min­des­tens befrie­di­gend. Sie bleibt jedoch hin­ter dem Vor­jah­res­quar­tal zurück (II/23: 90 Prozent).
  • Nah­rungs­mit­tel­hand­wer­ke: 86 Pro­zent der Betrie­be bewer­ten ihre Geschäfts­la­ge als min­des­tens befrie­di­gend, was dem Vor­quar­tals­wert ent­spricht, jedoch eben­falls nied­ri­ger liegt als im Vor­jahr (II/23: 93 Prozent).
  • Gesund­heits­hand­wer­ke: Die wirt­schaft­li­che Lage ver­bes­ser­te sich wei­ter, 90 Pro­zent der Betrie­be bewer­ten die ihre Lage als gut oder befrie­di­gend. Dies ist deut­lich bes­ser als im Vor­jah­res­quar­tal (II/23: 69 Prozent).
  • Fri­seur- und Kos­me­tik­hand­werk: Der Anteil der Betrie­be mit min­des­tens befrie­di­gen­der Geschäfts­la­ge stieg auf 85,5 Pro­zent, was eben­falls deut­lich über dem Vor­jah­res­ni­veau liegt (II/23: 76 Prozent)

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