Nora Fleh­mig aus Coburg wird Dop­pel­eu­ro­pa­meis­te­rin im Schwimmen

symbolbild schwimmen

Vom 26. Juni bis 6. Juli fan­den die Euro­pa­meis­ter­schaf­ten der Mas­ters als Teil der EM im Schwim­men, Syn­chron­sprin­gen und Turm­sprin­gen statt. Die Schwimm­wett­kämp­fe wur­den im anläss­lich der ers­ten Schwimm­welt­meis­ter­schaft 1973 erbau­ten und 2011 sanier­ten Schwimm­zen­trum Milan Gale Muš­ka­ti­ro­vić in Bel­grad aus­ge­tra­gen. Mehr als 40 Natio­nen schick­ten ihre Sport­ler an die Startblöcke.

Die deut­schen Far­ben durf­te auch Nora Fleh­mig mit ihrem Trai­ner Harald Beetz von der SSG Coburg ver­tre­ten. Ursprüng­lich war die Sai­son­pla­nung mit den Deut­schen Meis­ter­schaf­ten in Stutt­gart als Höhe­punkt abge­schlos­sen. Durch die her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen mit zwei Deut­schen Meis­ter­ti­teln und drei deut­schen Rekor­den bei die­sem Event, konn­te sich Nora jedoch für einen Start bei den Euro­pa­meis­ter­schaf­ten qua­li­fi­zie­ren. Kur­zer­hand ging es für Nora also auf den Weg nach Ser­bi­en, um bei ihren ers­ten inter­na­tio­na­len Meis­ter­schaf­ten anzutreten.

Nora Flehmig

Nora Fleh­mig

Zuerst schien jedoch alles gegen die Cobur­ger Dele­ga­ti­on zu spre­chen: Mit Bahn­aus­fäl­len und nur knapp erreich­ten Flü­gen, nicht ange­kom­me­nem Rei­se­ge­päck und im Orga­ni­sa­ti­ons­bü­ro ver­lo­ren­ge­gan­ge­nen Unter­la­gen war die Anrei­se am Tag vor dem Wett­kampf alles ande­re als opti­mal. Allen Pro­ble­men zum Trotz konn­ten Sport­le­rin und Trai­ner am Frei­tag­mor­gen doch die Schwimm­hal­le errei­chen und den Fokus voll auf den Wett­kampf rich­ten. Mit Erfolg: gleich in ihrem ers­ten Ren­nen über 100 m Brust sicher­te sich Nora völ­lig uner­war­tet den Titel in der Alters­klas­se 25–29, in neu­er per­sön­li­cher Best­zeit von 1:14,63. Vor der 50-m-Wen­de noch auf Rang 4 gele­gen, konn­te sie sich durch einen star­ken Schluss­spurt an ihren Kon­kur­ren­tin­nen vor­bei­schie­ben und sen­sa­tio­nell den Titel der Euro­pa­meis­te­rin errin­gen. Doch damit noch nicht genug. Knapp zwei Stun­den spä­ter sprang sie über 50 m Rücken erneut ins Was­ser, und konn­te sich hier hin­ter der bel­gi­schen Natio­nal­schwim­me­rin Maai­ke Rama­el in sehr guten 30,58 Sekun­den noch eine Sil­ber­me­dail­le sichern.

Nach die­sem erfolg­rei­chen EM-Start stand am zwei­ten Wett­kampf­tag nur die Neben­stre­cke 50 m Schmet­ter­ling an. Hier blieb Nora deut­lich über ihrer Best­zeit, konn­te damit aber zumin­dest einen soli­den fünf­ten Platz errei­chen. Als klei­ner Trost blieb, dass auch eine Best­zeit nicht für einen Podest­platz aus­ge­reicht hät­te. Den Sonn­tag nutz­te das klei­ne Cobur­ger „Team“ zum Ein­schwim­men und Erho­len im war­men und son­ni­gen Bel­grad, bevor am Mon­tag die letz­ten zwei Starts noch­mal vol­ler Ener­gie absol­viert wer­den soll­ten. Im ers­ten Ren­nen, den 50 m Brust, lag Nora nach dem Start noch vorn, muss­te sich aber in einem knap­pen Finish im Anschlag ihrer Kon­kur­ren­tin aus Polen geschla­gen geben und hol­te sich somit den Vize-Euro­pa­meis­ter­ti­tel. Auf ihrer Deut­schen Rekord­stre­cke 100 m Rücken ging Nora als Mit­fa­vo­ri­tin ins Ren­nen. Vom Start an ging sie in Füh­rung und wen­de­te in einer sehr schnel­len Zeit von 31,55 Sekun­den als Ers­te. Die Tak­tik schnell zu begin­nen um dann das Feld im Auge zu behal­ten gelang her­vor­ra­gend. Nora konn­te mit deut­li­chem Vor­sprung von 1,73 Sekun­den vor der Öster­rei­che­rin Rott als neue Euro­pa­meis­te­rin anschla­gen. Somit stan­den in der End­bi­lanz zwei Euro­pa­meis­ter­ti­tel und zwei Vize-Euro­pa­meis­ter­ti­tel auf dem Kon­to der Cobur­ger Schwim­me­rin und ihres Trainers.

Hoch­zu­frie­den mit der erfolg­reichs­ten Sai­son ihrer Kar­rie­re, mit süd­deut­schen und baye­ri­schen offe­nen Meis­ter­ti­teln, Deut­schen Rekor­den und Titeln kann Nora Fleh­mig nun in die ver­dien­te Sai­son­pau­se gehen. Mit auf­ge­la­de­nen Ener­gie­spei­cher beginnt ab August dann wie­der der Trai­nings­all­tag, wel­cher an sie­ben Tagen die Woche Schwimm­trai­ning und sechs Tagen Kraft­trai­ning im Fit­ness­stu­dio umfasst, um einen guten Ein­stieg in die neue Wett­kampf­sai­son zu ermöglichen.

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