DATEV Chall­enge Roth: Anne Haug aus Bay­reuth stellt neue Welt­best­zeit auf

Challenge Roth / Schwimmen © Fischer, Raithel
Challenge Roth / Schwimmen © Fischer, Raithel

Zwei neue Welt­best­zei­ten in Roth: Anne Haug und Magnus Dit­lev schrei­ben Triathlon-Geschichte

Magnus Dit­lev sieg­te zum drit­ten Mal in Fol­ge und Last-minu­te-Star­te­rin Anne Haug eben­falls mit Rekord­leis­tung beim DATEV Chall­enge Roth

Es war ein Tag der Rekor­de beim DATEV Chall­enge Roth: Der Däne Magnus Dit­lev hol­te in neu­er Welt­best­zeit von 7:23:24 Stun­den ful­mi­nant sei­nen drit­ten Titel in Fol­ge im Tri­ath­lon­Mek­ka. Die Bay­reu­the­rin Anne Haug unter­bot die erst vor einem Jahr in Roth neu auf­ge­stell­te Welt­best­zeit von Danie­la Ryf um knapp sechs Minu­ten. Erst am ver­gan­ge­nen Mon­tag hat­te sich die 41-jäh­ri­ge Hawaii-Sie­ge­rin aus dem Jahr 2019 für den Lang­di­stanz-Tri­ath­lon nach­ge­mel­det und das Feld von Beginn an dominiert.

Magnus Ditlev (DEN) © Fischer, Raithel

Magnus Dit­lev (DEN) © Fischer, Raithel

Magnus Dit­lev, als neu­er „König von Roth“ im Ziel titu­liert, knüpft mit dem Tri­ple an die Erfol­ge der Tri­ath­lon-Legen­den Lothar Leder und Chris McCormack an. Nur den bei­den ist bis­lang das Kunst­stück gelun­gen, vier Mal in Fol­ge das Ren­nen in Roth zu gewin­nen: Der ins­ge­samt fünf­fa­che Roth-Sie­ger Lothar Leder aus Darm­stadt gewann 1996, 2000, 2001, 2002 und 2003, wäh­rend der Aus­tra­li­er Chris McCormack sei­ne vier Erfol­ge von 2004 bis 2007 ver­bu­chen konn­te. „Das ist für mich eine gro­ße Ehre, hier auf­ge­schlos­sen zu haben“, sag­te Dit­lev, der mit einem respek­ta­blen Vor­sprung von über 14 Minu­ten vor dem Bri­ten Tho­mas Bishop (7:37:54 Stun­den) und dem US-Ame­ri­ka­ner Rudy von Berg (7:38:30 Stun­den) ins Ziel kam.

„Das ist für mich heu­te ein­fach alles super gelau­fen“, sag­te Dit­lev im Ziel. „Ich ken­ne die Stre­cke natür­lich inzwi­schen etwas. Das war sicher ein Vor­teil. Phä­no­me­nal waren aber wie­der die Zuschau­er, die mich zu die­ser groß­ar­ti­gen Leis­tung ange­trie­ben haben.“ Dass es heu­te so gut lau­fen kön­ne, sei ihm bewusst gewor­den, als er mit nur einem gerin­gen Rück­stand auf den bes­ten Schwim­mer aus dem Main-Donau-Kanal gestie­gen sei. „Ich konn­te dann rela­tiv schnell in Füh­rung gehen und mein eige­nes Ren­nen machen.“

Bit­ter ende­te das Ren­nen für Patrick Lan­ge: Der 37-jäh­ri­ge zwei­fa­che Hawaii-Sie­ger von 2017 und 2018 hat­te nach der 3,8 Kilo­me­ter lan­gen Schwimm­stre­cke in der ers­ten Wech­sel­zo­ne vor Schmer­zen geschrien und sich in die Rip­pen­ge­gen gefasst. „Ich habe rela­tiv am Anfang beim Schwim­men einen Schlag in den Rip­pen­bo­gen bekom­men“, sag­te er spä­ter, als er bei tosen­dem Applaus trotz sei­nes Aus­stiegs auf der Rad­stre­cke ins Sta­di­on im Ziel­be­reich kam. Zunächst war Lan­ge noch aufs Rad gestie­gen und hat­te es pro­biert wei­ter­zu­ma­chen, schließ­lich hat­te er auf der Pres­se­kon­fe­renz vor dem Ren­nen noch ange­kün­digt, die 2:30 Stun­den für den Mara­thon kna­cken zu wol­len. Doch nach nicht ein­mal 20 Kilo­me­tern auf dem Rad­rund­kurs ist der Roth­Sie­ger von 2021 aus­ge­stie­gen. Spä­ter erklär­te der Vor­jah­res­zwei­te: „Mir geht es den Umstän­den ent­spre­chend gut. Die Rip­pe ist nicht gebro­chen, son­dern ‚nur‘ doll geprellt. Heu­te war das Glück nicht auf mei­ner Sei­te. Aber ich kom­me zurück!“

Als bes­ter deut­scher Ath­let kam Jan Strat­mann aus Bonn auf Platz vier ins Ziel. „Ich habe bis zum Schluss gekämpft und nie auf­ge­ge­ben“, sag­te der 28-Jäh­ri­ge nach sei­ner erst zwei­ten Tri­ath­lon-Lang­di­stanz. „Bei Kilo­me­ter 140 ist mir ein Tape ins Rad geflo­gen. Bis dahin ist es sehr gut gelau­fen.“ Jan Strat­mann woll­te eigent­lich mit Magnus Dit­lev auf dem Rad mit­fah­ren. „Aber Magnus woll­te nicht. Da habe ich mein eige­nes Ding gemacht.“ Das Lau­fen sei rei­ner Psy­cho­ter­ror gewe­sen. „Ich habe heu­te gelernt, dass ich es künf­tig etwas defen­si­ver ange­hen muss.“

Impres­sio­nen von der Chall­enge Roth 2024

Deut­scher Dop­pel-Sieg bei den Frau­en in Roth – Anne Haug pul­ve­ri­siert Weltbestzeit

Im Star­ter­feld der Frau­en pul­ve­ri­sier­te die Bay­reu­the­rin Anne Haug in 8:02:38 Stun­den die erst vor einem Jahr von der Schwei­ze­rin Danie­la Ryf auf­ge­stell­te Welt­best­zeit. Auch für Haug ist es nach 2021 und 2022 der ins­ge­samt drit­te Tri­umph in Roth. Erst vor ein­ein­halb Wochen hat­te die Iron­man-Hawaii-Sie­ge­rin aus dem Jahr 2019 mit dem Gedan­ken gespielt, sich für einen Start in Roth nach­zu­mel­den. Auf­grund einer Virus­in­fek­ti­on hat­te sie zu Sai­son­be­ginn ihre Ren­nen absa­gen müs­sen und zwei Mona­te nicht trai­nie­ren kön­nen. „Es ist schon ver­rückt: Und dann hat heu­te ein­fach alles gepasst“, sag­te die 41-Jäh­ri­ge, die vor Lau­ra Phil­ipp aus Hei­del­berg (8:14:13 Stun­den), der Nie­der­län­de­rin Els Vis­ser (8:24:47 Stun­den) und Anne Reisch­mann aus Fried­richs­ha­fen (8:26:07 Stun­den) ins Ziel kam. Vis­ser stell­te mit ihrer Leis­tung einen neu­en nie­der­län­di­schen Rekord auf.

Anne Haug (GER, Bayreuth) © Fischer, Raithel

Anne Haug (GER, Bay­reuth) © Fischer, Raithel

Im Ziel strahl­te die nun zwei­fa­che Roth-Sie­ge­rin über­glück­lich: „Ich habe erst am Schluss erfah­ren, dass es für die Welt­best­zeit rei­chen könn­te. Das war gut so. Ansons­ten geht das Kopf­ki­no los.“ Schon län­ger habe Anne Haug von der Welt­best­zeit geträumt. „Das ist etwas, was mei­ne Kar­rie­re per­fekt gemacht hat. Gut, dass es jetzt geklappt hat. Sonst wäre bei mei­nen 41 Jah­ren die Zeit ja etwas knapp gewor­den.“ Ansons­ten feh­le der Olym­pia-Teil­neh­me­rin von 2012 in Lon­don nur eine Olym­pi­sche Medail­le. „Das konn­te ich durch die Zeit heu­te in Roth aber ganz gut kom­pen­sie­ren“, scherz­te sie im Ziel.

Die Vor­jah­res­drit­te, Lau­ra Phil­ipp, freu­te sich, dass sie sich um einen Platz ver­bes­sern konn­te: „Es war aber kein ein­fa­cher Tag.“ Auf dem Rad habe sie ihr Ding gemacht, da Anne Haug unein­hol­bar erschien. „Ich habe ver­sucht, das für mich Maxi­ma­le heu­te her­aus­zu­ho­len. Das ist mir sehr gut geglückt“, bilan­zier­te die 37-Jährige.

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