Regionaler Apfelsaft aus Streuobstprojekt im Landkreis Lichtenfels

Landrat Christian Meißner, Leiter der Umweltstation Michael Stromer und Öko-Modellregionsmanager Stefan Janssen freuen sich über den Verkaufsstart des Streuobstsafts aus dem Projekt der Öko-ModellregionFoto: (Andreas Grosch, Landratsamt Lichtenfels)

Landrat Christian Meißner, Leiter der Umweltstation Michael Stromer und Öko-Modellregionsmanager Stefan Janssen freuen sich über den Verkaufsstart des Streuobstsafts aus dem Projekt der Öko-Modellregion
Foto: (Andreas Grosch, Landratsamt Lichtenfels)

Es war ein langer Weg zu einer besonderen Qualität: Bereits im Konzept zur Öko-Modellregion Obermain-Jura im Jahr 2018 war der Erhalt wertvoller Streuobstwiesen im Landkreis durch eine bessere Vermarktung des Mostobsts ein wichtiges Ziel. Nun ist aus dem Projekt ein echtes Regional-Produkt entstanden, der „MainJuraBio-Apfelsaft“. Landrat Christian Meißner probierte letzten Freitag den neuen Saft und lobte den Geschmack. Für Michael Stromer von der Umweltstation des Landkreises, der für die Projektleitung zuständig ist und sich auch die Marke „MainJuraBio“ ausgedacht hat, schließt sich ein Kreis. „Seit Jahrzehnten fördern wir die Pflanzung und Pflege von Obstbäumen und mit dem Saftmobil konnten wir bereits vor Jahren im Bereich des Eigenverbrauchs die Verwertung voranbringen. Mit dem nun im Handel erhältlichen Apfelsaft ergeben sich aber nochmal ganz neue Wertschöpfungs-Möglichkeiten“, so Stromer.

„Durch eine bessere Bezahlung für das Mostobst können wir zur weiteren Pflege der Flächen motivieren“, ergänzt Stefan Janssen von der Öko-Modellregion. „Über die Bio-Qualität wird das möglich.“ Die Öko-Modellregion organisierte in Zusammenarbeit mit der Mosterei in Pretzfeld eine sogenannte Bio-Sammelzertifizierung, der sich Besitzer von Streuobstwiesen anschließen können. Nach der Anmeldung und Kontrolle der Flächen können die Teilnehmer seit Herbst 2021 ihr zertifiziertes Mostobst zu höheren Preisen anliefern. „Jedes Jahr kamen neue Streuobstwiesenbesitzer zum Projekt dazu“ berichtet Projektmanager Janssen. In den letzten drei Jahren wuchs die Zahl der zertifizierten Bäume auf ca. 1.300 und die Ernte 2023 betrug 45 t, wodurch erstmals der Saft aus dem Projekt gesondert abgefüllt werden kann. Das war der Startschuss für den „MainJuraBio-Apfelsaft“, den es nun im Landkreis bei ausgewählten Supermärkten und Hofläden zu kaufen gibt.

„Ohne die Zusage eines großen Einzelhändlers im Landkreis, den regionalen Saft anzubieten, würde es den „MainJuraBio-Apfelsaft“ nicht geben“, sagt Janssen. Die zunehmende Nachfrage der Kunden nach Produkten aus der Region ist wichtig für den Erhalt unserer regionalen Wirtschaft und unserer Kulturlandschaft, wie man an diesem Projekt sieht. Die Öko-Modellregion wird sich in Zukunft mit anderen Akteuren im Landkreis und in Oberfranken auch unabhängig vom Erzeugungskonzept abstimmen, um mehr regionale Produkte in den lokalen Handel zu bringen. Der „MainJuraBio-Apfelsaft“ soll also noch regionale Gesellschaft im Supermarktregal bekommen. Die Öko-Modellregion Obermain-Jura ist ein von der bayerischen Staatsregierung gefördertes Projekt des Landkreises Lichtenfels und der Gemeinden Zapfendorf, Scheßlitz, Wattendorf, Königsfeld und Stadtelhofen und besteht seit Ende 2019.