Sonn­tags­ge­dan­ken: Hoffnung

Symbolbild Religion

Immer wenn du meinst, es geht nicht mehr,
kommt von irgend­wo ein Licht­lein her.

Lie­be Freunde,

an die­ses Sprich­wort muss ich oft den­ken, denn mir geht es dann wie Ihnen: Da füh­le ich mich am Boden, ein­fach von Gott und der Welt verlassen.

Tut es da nicht gut, wenn jemand da ist, die Hand ergreift und sagt: „Komm, steh auf, das Leben geht wei­ter!“ „Tali­ta kum, ich sage dir, steh auf!“ so sagt Jesus zu einem toten Mäd­chen, „Tali­ta kum, ich sage dir, steh auf!“ Und das Mäd­chen steht auf. Jesus schenkt ihr und damit auch den Eltern neu­es Leben.

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Aber die­ses Mäd­chen steht für mich noch für sehr viel mehr. Für mich ist das tote Mäd­chen zu einem Sym­bol der Hoff­nung gewor­den, der Hoff­nung von vie­len, die am Boden lie­gen, die die Hoff­nung auf­ge­ge­ben haben und eben­so ein Sym­bol für die Hoff­nung, die sel­ber am Boden liegt.

„Tali­ta kum“, das ruft er allen zu, die nicht mehr hof­fen kön­nen, deren Hoff­nung ent­täuscht wur­de und die nur noch Trau­er und Ent­täu­schung spüren.

„Tali­ta kum“, das ruft er allen zu, die auf­ge­ge­ben haben, weil sie von einer Krank­heit oder ihren Sor­gen nie­der­ge­drückt wer­den und weder Leben noch Hoff­nung spü­ren, ja die sich sel­ber kei­ne Chan­ce mehr geben.

„Tali­ta kum“ gilt allen, die sich für Frie­den und Gerech­tig­keit ein­set­zen und sich so oft fra­gen: „Bringt denn mein Ein­satz über­haupt etwas?“ „Tali­ta kum“, das glau­be ich, gilt auch allen, die sich für eine geschwis­ter­li­che Kir­che und Gesell­schaft stark machen und so oft auf ein­sa­mem Pos­ten stehen.

„Tali­ta kum – Mäd­chen, ich sage dir, steh auf!“ bedeu­tet: Jesus gibt den Men­schen die Hoff­nung zurück. Er hilft der Hoff­nung neu auf die Füße. Denn kei­ner kämpft allein, kei­ner bleibt allein – vor allem nicht die, die schon am Boden lie­gen – , denn Jesus steht an ihrer Sei­te, Gott kämpft auf ihrer Sei­te. So, wie er den Eltern aus dem heu­ti­gen Evan­ge­li­um das Kind zurück­ge­ge­ben hat, will er den Ver­zwei­fel­ten damit erneut die Hoff­nung zurück­ge­ben, unse­re Hoff­nung stär­ken oder die­se uns immer wie­der aufs Neue schenken.

So einen Jesus, der Men­schen wie­der Mut macht, einen Men­schen der dich auf­rich­tet und nicht, wie es eigent­lich schon an der Tages­ord­nung ist, einen nie­der­drückt oder nie­der­bü­gelt, weil er sel­ber im Mit­tel­punkt ste­hen will, den wün­sche ich Ihnen in den Begeg­nun­gen mit ande­ren: Jeman­den, der Ihnen zuruft: „Tali­ta kum, ich sage dir, ste­he auf!“ Aber den wün­sche ich durch Sie auch ande­ren Menschen.

Denn ich bin über­zeugt: Wenn wir uns gegen­sei­tig hel­fen, wenn wir uns ermu­ti­gen und immer wie­der auf­rich­ten, wächst neue Hoff­nung, gibt es Leben, für Dich, für mich, für Jede und Jeden.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Pries­ter­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert