Erlan­gen fei­ert leben­di­ge Demo­kra­tie – 75 Jah­re Grundgesetz

Werkstatt Demokratie mit Heribert Prantl ( v.l. Elske Preuß, Heribert Prantl, Alexandra Hiersemann, Michael Székely, Julia Illner – nicht im Bild Markus Hörath und Heiner Bielefeldt)./Foto: privat

Werk­statt Demo­kra­tie mit Heri­bert Prantl ( v.l. Els­ke Preuß, Heri­bert Prantl, Alex­an­dra Hier­se­mann, Micha­el Szé­ke­ly, Julia Ill­ner – nicht im Bild Mar­kus Hör­ath und Hei­ner Bielefeldt)./Foto: privat

Trotz unfreund­li­chen Wet­ters ström­ten am Frei­tag­abend, dem 21. Juni 2024, zahl­rei­che Men­schen ins KREUZ+QUER (Haus der Kir­che in Erlan­gen). Der Katha­ri­nen­saal platz­te aus allen Näh­ten, so groß war der Andrang, um den renom­mier­ten Rechts­wis­sen­schaft­ler, Jour­na­lis­ten und Ehren­dok­tor der Theo­lo­gie Erlan­gen, Prof. Dr. Dr. Heri­bert Prantl, zu hören. Prantl hielt anläss­lich des 75-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums des Grund­ge­set­zes kei­ne gewöhn­li­che Rede, son­dern viel­mehr eine lei­den­schaft­li­che Fest­re­de, die die Zuhö­rer fes­sel­te. Mit ein­dring­li­chen Wor­ten beton­te er die zen­tra­le Bedeu­tung der Men­schen­wür­de im Grund­ge­setz: „Der Schutz der Men­schen­wür­de steht nicht im Kon­junk­tiv, nicht für die einen oder die ande­ren, nicht unter Spe­zi­al­vor­aus­set­zun­gen von Wah­len oder anderem.“

Sie gel­te für alle Men­schen glei­cher­ma­ßen und es sei die Pflicht aller Demo­kra­tin­nen und Demo­kra­ten, sie zu ver­tei­di­gen. Der Abend bot einen Rück­blick auf die Geschich­te der Ver­fas­sung, von ihren Anfän­gen in der Nach­kriegs­zeit in einer Gesell­schaft, die der Poli­tik und der Gleich­be­rech­ti­gung aller Men­schen wenig abge­win­nen konn­te. Prantl zeig­te auf, wie sich im Lau­fe der Jah­re ein Wan­del voll­zog und die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger der Repu­blik eine wach­sen­de Lust auf Demo­kra­tie ent­wi­ckel­ten, nicht zuletzt dank der erleb­ten Rechts­staat­lich­keit und einer flo­rie­ren­den Wirt­schaft. „Die Wür­de des Men­schen ist unan­tast­bar“ – für vie­le in Deutsch­land wur­de dies zu einem spür­ba­ren Grund­pfei­ler, der Frei­heit und Indi­vi­dua­li­tät garan­tiert. Gleich­zei­tig beleuch­te­te der Fest­red­ner aber auch die Her­aus­for­de­run­gen und Gefah­ren, denen unse­re Ver­fas­sung heu­te aus­ge­setzt ist. Rechts­ra­di­ka­le Agi­ta­to­ren und Par­tei­en pre­di­gen Abschot­tung und Hass, und auch vie­le demo­kra­ti­sche Insti­tu­tio­nen gera­ten zuneh­mend unter Druck.

Prantl mach­te deut­lich, dass „die Ver­fas­sung ihren 75. Geburts­tag nicht ein­fach so“ fei­ert, son­dern dass es das Enga­ge­ment aller Bür­ge­rin­nen und Bür­ger braucht, um sie mit Leben zu fül­len. Genau dies gelang an die­sem Abend im KREUZ+QUER auf ein­drucks­vol­le Wei­se. Mit char­man­ter Musik des Vokal­ensem­ble „Gold­sin­ger“ , Gesprä­chen und Begeg­nun­gen, orga­ni­siert von Bil­dun­gE­van­ge­lisch, der KEB Erlan­gen, der vhs Erlan­gen und über 30 Koope­ra­ti­ons­part­nern aus Poli­tik, Kul­tur und Gesell­schaft, wur­de das Jubi­lä­um der Ver­fas­sung zu einem leben­di­gen Fest und star­kem Signal für die Demokratie.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert