Rat­haus­Re­port der Stadt Erlan­gen vom 28. Juni 2024

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Stadt plant Haushaltssperre

Da die Gewer­be­steu­er­ein­nah­men der Stadt Erlan­gen mit 170 Mil­lio­nen Euro die­ses Jahr vor­aus­sicht­lich 50 Mil­lio­nen Euro nied­ri­ger lie­gen wer­den als ange­setzt, plant die Stadt­ver­wal­tung eine Haus­halts­sper­re. Ober­bür­ger­meis­ter Flo­ri­an Janik und Kon­rad Beu­gel, Refe­rent für Wirt­schaft und Finan­zen, haben den Stadt­rat ent­spre­chend infor­miert. Der­zeit wird in der Ver­wal­tung ein Vor­schlag erar­bei­tet, wel­che Inves­ti­ti­ons­mit­tel und wel­che Sach­mit­tel im lau­fen­den Haus­halts­jahr ein­ge­spart wer­den kön­nen. Um rasch han­deln zu kön­nen, wur­de mit den Frak­tio­nen ver­ein­bart, die Haus­halts­sper­re nach einem Abstim­mungs­ge­spräch mit den Frak­tio­nen auf Grund­la­ge kon­kre­ter Vor­schlä­ge als Eil­ver­fü­gung des Ober­bür­ger­meis­ters zu erlas­sen. „Unser Ziel ist es, wei­ter­hin ein hohes Inves­ti­ti­ons­ni­veau hal­ten zu kön­nen“, erläu­tert Ober­bür­ger­meis­ter Flo­ri­an Janik. Vor­aus­set­zung dafür sei es, die dau­er­haf­te Zah­lungs­fä­hig­keit der Stadt sicherzustellen.

In den ver­gan­ge­nen vier Jah­ren hat die Stadt Erlan­gen außer­or­dent­lich gute Haus­halts­jah­re erlebt. Der Schul­den­stand der Stadt konn­te hal­biert wer­den, die Haus­hal­te kamen ohne Neu­ver­schul­dung aus und die Stadt ver­füg­te über aus­rei­chend liqui­de, also frei ver­füg­ba­re Mit­tel. Durch die schlech­te­ren Gewer­be­steu­er­ein­nah­men dro­hen die frei­en liqui­den Mit­tel jedoch auf­ge­braucht zu wer­den. Der Finanz­haus­halt 2024 weist einen Finan­zie­rungs­mit­tel­fehl­be­trag von 38 Mio. Euro aus, die nicht aus lau­fen­den Ein­nah­men gedeckt wer­den kön­nen. Mit den ver­min­der­ten Gewer­be­steu­er­ein­nah­men könn­te die­ser Fehl­be­trag auf rech­ne­risch 88 Mio. Euro anstei­gen. Dies wür­de einen erheb­li­chen, mög­li­cher­wei­se sogar nahe­zu voll­stän­di­gen Ver­brauch der frei­en liqui­den Mit­tel bedeu­ten. Ein Ver­brauch der liqui­den Mit­tel hät­te auch län­ger­fris­tig Fol­gen: In der Finanz­pla­nung der Jah­re 2025 bis 2027 wer­den jeweils nega­ti­ve Sal­den aus lau­fen­der Ver­wal­tungs­tä­tig­keit aus­ge­wie­sen, die Aus­ga­ben der Stadt also höher ange­setzt als die Ein­nah­men. Nach der Finanz­pla­nung für 2025 ist mit einem Finan­zie­rungs­mit­tel­fehl­be­trag von 60 Mio. zu rech­nen. Die­se Fehl­be­trä­ge könn­ten dann nicht mehr über den vor­han­de­nen Finanz­mit­tel­be­stand an Kas­sen­mit­teln (Liqui­di­tät) aus­ge­gli­chen wer­den. Die dau­er­haf­te Zah­lungs­fä­hig­keit wäre damit nicht mehr gewähr­leis­tet, die Auf­stel­lung eines geneh­mi­gungs­fä­hi­gen Haus­halts 2025 nicht mehr möglich.

Um die­ser Ent­wick­lung gegen­zu­steu­ern, ist in einem ers­ten Schritt im lau­fen­den Haus­halts­jahr der voll­stän­di­ge Ver­brauch des vor­han­de­nen Finanz­mit­tel­be­stan­des auf­zu­hal­ten. Dies kann kurz­fris­tig nur über die Ver­fü­gung einer haus­halts­wirt­schaft­li­chen Sper­re erreicht wer­den. Im nächs­ten Schritt wird es dann Auf­ga­be bei den Haus­halts­be­ra­tun­gen für 2025 sein, die dau­ern­de Leis­tungs­fä­hig­keit wie­der­her­zu­stel­len. Dies bedeu­tet, dass der Sal­do aus lau­fen­der Ver­wal­tungs­tä­tig­keit im Finanz­haus­halt wie­der min­des­tens die ordent­li­che Til­gung decken kann und dar­über hin­aus noch als „freie Finanz­span­ne“ einen Eigen­fi­nan­zie­rungs­an­teil für Inves­ti­tio­nen ermöglicht.

Finanz- und Wirt­schafts­re­fe­rent Kon­rad Beu­gel erklärt: „Nach vier her­aus­ra­gen­den Steu­er­jah­ren bewe­gen wir uns wie­der auf dem Niveau von 2019. Wir ver­fü­gen immer noch über ver­gleichs­wei­se hohe Gewer­be­steu­er­ein­nah­men. Die neue Situa­ti­on zwingt uns aber den­noch, zu prio­ri­sie­ren, um dau­er­haft hand­lungs­fä­hig zu bleiben.“

Städ­te­bau­lich-frei­raum­pla­ne­ri­scher Wett­be­werb für Siemens-Campus

Seit dem Jahr 2014 ent­wi­ckelt die Sie­mens AG in Abstim­mung mit der Stadt Erlan­gen und dem Frei­staat Bay­ern den Sie­mens Cam­pus Erlan­gen. Aus dem für die Öffent­lich­keit unzu­gäng­li­chen For­schungs­ge­län­de süd­lich der Paul-Gos­sen-Stra­ße und öst­lich der S‑Bahnlinie wird schritt­wei­se ein offe­nes, zukunfts­wei­sen­des und inno­va­ti­ves Quar­tier. Gro­ße Tei­le des gewerb­li­chen Sie­mens Cam­pus sind bereits errich­tet (Modul 1 und Modul 2, in Tei­len Modul 3) oder wer­den gera­de umge­setzt (Modul 8). Süd­lich die­ses Bereichs plant Sie­mens nun auf rund 14 Hekt­ar ergän­zend ein gemischt genutz­tes und leben­di­ges „Stadt­quar­tier Süd“. In Abstim­mung mit der Stadt lobt Sie­mens jetzt einen städ­te­bau­lich-frei­raum­pla­ne­ri­schen Wett­be­werb für das Quar­tier aus. Der Stadt­rat hat den Zie­len und dem wei­te­ren Ver­fah­ren zugestimmt.

Visi­on ist ein gesun­des, lebens­wer­tes und zukunfts­fä­hi­ges Quar­tier mit viel­fäl­ti­gen Ange­bo­ten an Wohn­for­men für unter­schied­li­che sozia­le Ziel­grup­pen. Sie­mens geht davon aus, dass auf rund 150.000 Qua­drat­me­tern Grund­flä­che bis zu 2.000 Woh­nun­gen geschaf­fen wer­den kön­nen. 30 Pro­zent der Woh­nun­gen sol­len geför­der­ter Wohn­raum sein, wei­te­re Antei­le sind für Stu­die­ren­de vor­ge­se­hen. Bedürf­nis­se von Fami­li­en und Senio­ren sol­len bei der Pla­nung eben­so mit­ge­dacht wer­den wie die hohe Zahl an Ein­per­so­nen­haus­hal­ten. Ein Teil der Flä­che sind für Gewer­be vor­ge­se­hen. Es soll Raum für Ange­bo­te des täg­li­chen Bedarfs (Nah­ver­sor­gung, Dienst­leis­tun­gen, Gas­tro­no­mie) eben­so geben wie ergän­zen­des Gewer­be (Hotel, Boar­ding House, Ärz­te­haus, Büro).

Ziel des Wett­be­werbs ist es, span­nen­de Sicht­ach­sen, attrak­ti­ve, sozia­le Treff­punk­te für alle Alters­klas­sen und ein attrak­ti­ves Quar­tiers­zen­trum zu ent­wi­ckeln. Die Gebäu­de sol­len die Flä­chen opti­mal aus­nut­zen, ener­gie­ef­fi­zi­ent sein und Res­sour­cen ein­spa­ren. Das neue Quar­tier soll von grü­nen Ver­bin­dun­gen durch­zo­gen und eine brei­te und nach­hal­ti­ge Mobi­li­täts­in­fra­struk­tur aufweisen.

Der Wett­be­werb wird als nicht­of­fe­ner, inter­dis­zi­pli­nä­rer, städ­te­bau­lich-frei­raum­pla­ne­ri­scher Rea­li­sie­rungs­wett­be­werb aus­ge­lobt. Das Ver­fah­ren ist anonym. Zur Teil­nah­me am Wett­be­werb wur­den zwölf Pla­nungs­bü­ros aus Deutsch­land und Öster­reich aus­ge­wählt – jeweils in Arbeits­ge­mein­schaft mit einem Land­schafts­ar­chi­tek­tur­bü­ro. Die Ent­schei­dung des Preis­ge­richts soll vor­aus­sicht­lich im Dezem­ber erfol­gen. Die Ergeb­nis­se des Wett­be­werbs die­nen dann als Grund­la­ge für Rah­men­plan und ent­spre­chen­de Bebau­ungs­plä­ne. Sie­mens strebt an, dass ers­te Woh­nun­gen bis 2029 bezugs­fer­tig sind.

Pla­nun­gen für Reg­nitz­stadt sol­len weitergehen

Die Stadt Erlan­gen beab­sich­tigt, auf der Flä­che des Groß­park­plat­zes west­lich des Bahn­hofs ein neu­es Stadt­quar­tier in zen­tra­ler Lage mit dem Namen Reg­nitz­stadt zu ent­wi­ckeln. Der Stadt­rat hat dazu in sei­ner Juni­sit­zung dem Rah­men­plan zugestimmt.

Der Rah­men­plan, ent­wi­ckelt vom Büro „scheu­vens + wach­ten plus“, wur­de im Mai 2024 prä­sen­tiert und bil­det die Grund­la­ge für die wei­te­ren Schrit­te des Pro­jekts. Ziel ist es, auf dem bis­he­ri­gen Groß­park­platz ein moder­nes und zen­tral gele­ge­nes Stadt­quar­tier zu schaf­fen, das als Mobi­li­täts­dreh­schei­be und auch wei­ter­hin als zen­tra­le Park­platz­flä­che dient. Die Ein­bin­dung in den städ­ti­schen Kon­text sowie die Lage zum Land­schafts­raum der Reg­nitz machen den Stand­ort dabei nicht nur inter­es­sant für Gewerbe‑, Dienst­leis­tungs- und Bil­dungs­ein­rich­tun­gen unter­schied­lichs­ter Art, son­dern auch für die Eta­blie­rung von Wohn­an­ge­bo­ten in viel­fäl­ti­gen Segmenten.

Bezo­gen auf die Mobi­li­tät ist ein Leit­ziel der Reg­nitz­stadt die Stär­kung des Bahn­hofs­um­fel­des als Tor zur Stadt und als Mobi­li­täts­dreh­schei­be, die die Ver­kehrs­mit­tel – auch die StUB – mit­ein­an­der ver­bin­det und einen Wech­sel zwi­schen die­sen ver­ein­facht. So kön­nen täg­li­che Wege mit ver­schie­de­nen Ver­kehrs­mit­teln zurück­ge­legt und moto­ri­sier­ter Indi­vi­du­al­ver­kehr redu­ziert wer­den. Neben den neu­en Nut­zungs­an­ge­bo­ten und der Eta­blie­rung als Mobi­li­täts­dreh­schei­be soll die Reg­nitz­stadt dem Bedarf an Stell­plät­zen des heu­ti­gen Groß­park­plat­zes wei­ter­hin Rech­nung tra­gen und zusätz­lich die Innen­stadt von Ver­kehr entlasten.

Auf­trag an die Ver­wal­tung ist ganz klar auch, die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wie bis­her auch an den wei­te­ren Pro­jekt­ab­schnit­ten eng zu betei­li­gen. Auf Basis des Rah­men­plans sol­len nun wei­te­re tech­ni­sche Fra­gen geklärt wer­den. Als wei­te­re Schrit­te ste­hen unter ande­rem Pla­nungs­wett­be­wer­be für ver­schie­de­ne Gebäu­de und Frei­flä­chen an, um eine adäqua­te Gestal­tung des neu­en Stadt­ein­gangs zu erzielen.

StUB: Ers­te Wei­chen­stel­lun­gen für Bau­pha­se wer­den getroffen

52,4 Pro­zent der Erlan­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger haben sich am 9. Juni dafür aus­ge­spro­chen, dass die Ver­län­ge­rung der Nürn­ber­ger Stra­ßen­bahn (Stadt-Umland-Bahn – StUB) durch die Erlan­ger Innen­stadt bis zum Bahn­hof und wei­ter nach Her­zo­gen­au­rach auf Basis der vor­lie­gen­den Pla­nun­gen gebaut wird. Par­al­lel zur Vor­be­rei­tung des Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­rens, in dem die Regie­rung von Mit­tel­fran­ken die ver­tief­ten Pla­nun­gen zur StUB prü­fen und geneh­mi­gen muss, schaf­fen die betei­lig­ten Kom­mu­nen auch die recht­li­chen Grund­la­gen für den Über­gang in die Bau­pha­se. In die­sem Zuge hat der Erlan­ger Stadt­rat mit brei­ter Mehr­heit auch einer Ände­rung der Ver­wal­tungs­ver­ein­ba­rung des Zweck­ver­bands Stadt-Umland-Bahn zuge­stimmt. Gab die Ver­ein­ba­rung bis zum Beginn der Bau­pha­se die Mög­lich­keit zum Aus­tritt eines Ver­bands­mit­glieds, ver­pflich­ten sich die Ver­trags­par­tei­en nun, einem Aus­tritt nicht mehr zuzu­stim­men. Auch die Stadt­rats­gre­mi­en in Nürn­berg und Her­zo­gen­au­rach müs­sen der geän­der­ten Ver­ein­ba­rung zustim­men, damit die­se in Kraft tre­ten kann.

„In Erlan­gen haben sich die Bürger*innen in Bür­ger­ent­schei­den zwei­mal klar für die­ses Pro­jekt aus­ge­spro­chen, in Her­zo­gen­au­rach und Nürn­berg wird das Pro­jekt in den Stadt­rä­ten von einer brei­ten Mehr­heit getra­gen. Für alle betei­lig­ten Kom­mu­nen aber auch für die Insti­tu­tio­nen und Unter­neh­men ent­lang der Stre­cke ist es wich­tig, dass nach die­sem kla­ren Votum Pla­nungs­si­cher­heit geschaf­fen wird. Wir tre­ten jetzt in eine Pha­se des Pro­jekts ein, bei dem der Aus­stieg eines der Part­ner gro­ße finan­zi­el­le Ver­lus­te zur Fol­ge hät­te“, erklärt Ober­bür­ger­meis­ter Flo­ri­an Janik, zugleich Vor­sit­zen­der des Zweck­ver­bands Stadt-Umland-Bahn die­sen Schritt. „Auch bei den nächs­ten Schrit­ten blei­ben Dia­log, kon­struk­ti­ves Mit­ein­an­der und Trans­pa­renz unse­re Richt­schnur“, so Janik weiter.

Ganz kon­kret hat sich der Erlan­ger Stadt­rat umfas­send mit den For­de­run­gen der IHK zur Stadt-Umland-Bahn aus­ein­an­der­ge­setzt und einen „5‑Punk­te-Plan für ein gutes Zusam­men­spiel zwi­schen StUB und Wirt­schaft“ ver­ab­schie­det. Dar­in wird unter ande­rem eine umfas­sen­de Ein­bin­dung der Wirt­schaft in die wei­te­ren Pla­nungs­schrit­te und eine enge Abstim­mung in der Bau­pha­se zuge­sagt. Die Erreich­bar­keit der Innen­stadt mit ihren Gewer­be­be­trie­ben für Kun­den, Mit­ar­bei­ten­de, Lie­fe­ran­ten und Hand­werks­be­trie­be ist von gro­ßer Bedeu­tung – sowohl in der Bau- als auch in der Betriebs­pha­se der StUB.

Der Zeit­plan für Pla­nung und Bau sieht vor, dass die Unter­la­gen für das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren ab 2025 ein­ge­reicht wer­den. Ab Mit­te 2028 soll mit dem Bau der Stre­cke an der Nürn­ber­ger Hal­te­stel­le „Am Weg­feld“ begon­nen wer­den. Ab 2031 soll die StUB-Stre­cke dann suk­zes­si­ve in Betrieb genom­men werden.

Wan­der­aus­stel­lung #Sto­len­Me­mo­ry macht in Erlan­gen Station

Mit einem Gruß­wort von Stadt­ar­chi­var Andre­as Jakob, Ester Lim­burg-Klaus (Vor­sit­zen­de der Jüdi­schen Kul­tus­ge­mein­de Erlan­gen [ange­fragt]) und einer Ver­tre­tung der Arol­sen Archi­ves wird am Frei­tag, 5. Juli, um 9:00 Uhr auf dem Huge­not­ten­platz die Wan­der­aus­stel­lung #Sto­len­Me­mo­ry eröff­net. Sie zeigt per­sön­li­che Gegen­stän­de von KZ-Häft­lin­gen. Im Mit­tel­punkt steht der letz­te Besitz von KZ-Inhaf­tier­ten und die Fra­ge, wie es heu­te noch gelingt, die­se soge­nann­ten Effek­ten an Fami­li­en der Opfer zurückzugeben.

„Effek­ten“ sind per­sön­li­che Gegen­stän­de, die Häft­lin­gen bei ihrer Ankunft in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern von den Natio­nal­so­zia­lis­ten abge­nom­men wur­den. Oft waren es Ehe­rin­ge, Uhren, Fül­ler oder Brief­ta­schen mit Fotos. #Sto­len­Me­mo­ry ist eine Kam­pa­gne der Arol­sen Archi­ves zur Rück­ga­be die­ser per­sön­li­chen Gegen­stän­de an die Ange­hö­ri­gen. Über 900 Fami­li­en konn­ten seit dem Start der Kam­pa­gne 2016 bereits gefun­den wer­den. Die Aus­stel­lung zeigt Bil­der sol­cher „Effek­ten“ und erzählt vom Schick­sal von zehn NS-Ver­folg­ten. Unter der Über­schrift „Gefun­den“ lenkt die Aus­stel­lung den Blick auf per­sön­li­che Gegen­stän­de, die bereits zurück­ge­ge­ben wer­den konn­ten. Sie berich­tet vom Ver­fol­gungs­weg der eins­ti­gen Besit­zer und den Rück­ga­ben an ihre Fami­li­en heu­te. Mit dem Smart­phone kön­nen die Besu­cher über QR-Codes Video­por­traits auf­ru­fen, in denen die Ange­hö­ri­gen selbst zu Wort kommen.

Unter der Über­schrift „Gesucht“ wer­den „Effek­ten“ gezeigt, die noch auf ihre Rück­ga­be war­ten. Eine wich­ti­ge Bot­schaft ist des­halb auch: Jeder kann die Arol­sen Archi­ves bei der Rück­ga­be der Effek­ten unter­stüt­zen und sich selbst auf Spu­ren­su­che nach den Ver­folg­ten und deren Fami­li­en bege­ben. Denn noch immer bewahrt das Archiv gestoh­le­ne Erin­ne­rungs­stü­cke von mehr als 2.000 Per­so­nen aus ganz Euro­pa auf.

Die Aus­stel­lung in einem auf­klapp­ba­ren Über­see-Con­tai­ner ist bis zum 21. Juli, werk­tags von 9:00 bis 18:00 Uhr auf dem Huge­not­ten­platz zu sehen. Beglei­tend zur Aus­stel­lung bie­tet die Web­site sto​len​me​mo​ry​.org inter­es­san­te Ein­bli­cke: Kur­ze, ani­mier­te Fil­me mit ergän­zen­den Websto­ries erzäh­len von indi­vi­du­el­len Schick­sa­len. Die Aus­stel­lung wur­de von den Arol­sen Archi­ves – Inter­na­tio­nal Cen­ter on Nazi Per­se­cu­ti­on kon­zi­piert und wur­de gemein­sam von der refor­mier­ten Gemein­de, dem Stadt­ar­chiv und der Jüdi­schen Kul­tus­ge­mein­de nach Erlan­gen ein­ge­la­den. Die Mate­ria­li­en wur­den spe­zi­ell für Jugend­li­che ent­wi­ckelt und im Juni 2021 mit dem Grim­me Online Award in der Kate­go­rie „Wis­sen und Bil­dung“ ausgezeichnet.

Stadt­teil­bei­rat Ost kommt zusammen

Der Stadt­teil­bei­rat Ost kommt am Diens­tag, 2. Juli, um 18:30 Uhr zu sei­ner nächs­ten öffent­li­chen Sit­zung zusam­men. Auf der Tages­ord­nung in der Adal­bert-Stif­ter-Schu­le (Sieg­litz­ho­fer Stra­ße 6) ste­hen Anträ­ge zum Kli­ma­bud­get, Infor­ma­tio­nen zu Stra­ßen­um­ge­stal­tun­gen und Ent­sie­ge­lun­gen und ande­res mehr. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Aus­schüs­sen und Gre­mi­en gibt es im Inter­net unter www​.rats​in​fo​.erlan​gen​.de.

Kul­tur- und Frei­zeit­aus­schuss tagt

Der Kul­tur- und Frei­zeit­aus­schuss des Stadt­rats kommt am Mitt­woch, 3. Juli, zu sei­ner nächs­ten öffent­li­chen Sit­zung zusam­men. Beginn ist um 16:00 Uhr im Rats­saal des Rat­hau­ses. The­men sind eine Bilanz des 21. Inter­na­tio­na­len Comic-Salons, ein Bericht zum neu­en Kon­zept „See­kon­zer­te“ des Ver­eins Klas­sik­kul­tur e. V., ein För­der­ver­trag und eine Zuschuss­er­hö­hung für das Kul­tur­zen­trum E‑Werk, die Teil­sa­nie­rung des Spiel­plat­zes am Rat­haus­platz und ande­res mehr. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Aus­schüs­sen und Gre­mi­en gibt es im Inter­net unter www​.rats​in​fo​.erlan​gen​.de.

Bil­dungs­aus­schuss trifft sich am Donnerstag

Der Bil­dungs­aus­schuss des Stadt­rats kommt am Don­ners­tag, 4. Juli, um 16:10 Uhr im Rat­haus (1. OG, Rats­saal) zu sei­ner nächs­ten öffent­li­chen Sit­zung zusam­men. Auf der Tages­ord­nung ste­hen unter ande­rem die Erhö­hung des kom­mu­na­len För­der­bei­trags für schu­li­sche Ganz­tags­an­ge­bo­te und das Aus­stat­tungs­kon­zept smar­tER­school 2025 bis 2028 (Schul-IT). Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu Aus­schüs­sen und Gre­mi­en gibt es im Inter­net unter www​.rats​in​fo​.erlan​gen​.de.

„Sta­tis­tik aktu­ell“ zu StUB-Entscheid

Eine neue Aus­ga­be von „Sta­tis­tik aktu­ell“ befasst sich mit den Ergeb­nis­sen des Bür­ger­ent­scheids über den Bau der Stadt-Umland-Bahn (StUB). Der Bür­ger­ent­scheid wur­de am 9. Juni zusam­men mit der Euro­pa­wahl durch­ge­führt. Dabei stimm­ten ins­ge­samt 52,4 Pro­zent der Wahl­be­tei­lig­ten dafür, dass die StUB auf Basis der vor­lie­gen­den Pla­nun­gen gebaut wird. Der Bericht unter­sucht das Abstim­mungs­ver­hal­ten beim Bür­ger­ent­scheid in Abhän­gig­keit von Sozi­al­struk­tur­merk­ma­len in den Stimm­be­zir­ken und bringt es in Zusam­men­hang mit den Ergeb­nis­sen der Bür­ger­be­fra­gung 2023. Fest­ge­stellt wird unter ande­rem ein Zusam­men­hang zwi­schen dem Abstim­mungs­ver­hal­ten und dem Alter der Bevöl­ke­rung: Je grö­ßer in den Stimm­be­zir­ken der Anteil jun­ger Erwach­se­ner im Alter von 18 bis unter 35 Jah­ren ist, des­to grö­ßer ist auch der Anteil der StUB-Befür­wor­ter. Je grö­ßer der Anteil an älte­ren Men­schen in einem Stimm­be­zirk ist, des­to gerin­ger fällt die Zustim­mung aus. In Zusam­men­schau mit den Ergeb­nis­sen der Bür­ger­be­fra­gung 2023 zeigt sich auch eine Wech­sel­wir­kung mit dem Mobi­li­täts­ver­hal­ten: In den Stimm­be­zir­ken, in denen das Auto häu­fi­ger genutzt wird, gibt es deut­lich gerin­ge­re Zustim­mungs­wer­te zur StUB. Dage­gen ist der Anteil der StUB-Befür­wor­ter dort über­durch­schnitt­lich hoch, wo auch die Bus­an­bin­dung im Wohn­ge­biet hohe Zufrie­den­heits­wer­te auf­weist. Der gan­ze Bericht mit wei­ter­füh­ren­den Aus­wer­tun­gen steht im Inter­net unter www​.erlan​gen​.de/​s​t​a​t​i​s​tik bereit.

Frü­he­rer OB Hein­rich Lades: Todes­tag jährt sich zum 110. Mal

Der Todes­tag des frü­he­ren Ober­bür­ger­meis­ters Hein­rich Lades jährt sich am Don­ners­tag, 4. Juli, zum 110. Mal. Aus die­sem Grund legt die Stadt an sei­nem Grab ein Gesteck nie­der und gedenkt ihrem Ehren­bür­ger. Der 1914 in Nürn­berg gebo­re­ne Karl Hein­rich Lades stu­dier­te in Mün­chen und Erlan­gern Jura und Volks­wirt­schafts­leh­re (1933–1939). Nach sechs Jah­ren Mili­tär­dienst war er nach dem Zwei­ten Welt­krieg als Refe­rent im Baye­ri­schen Kul­tus­mi­nis­te­ri­um tätig und wech­sel­te dann in die Jugend­ab­tei­lung des Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­ums – spä­ter ins Fami­li­en­mi­nis­te­ri­um, wo er maß­geb­lich am Kon­zept des Bun­des­ju­gend­plans mit­ar­bei­te­te. Nach dem plötz­li­chen Tod von Ober­bür­ger­meis­ter Micha­el Poesch­ke kan­di­dier­te er für ein bür­ger­li­ches Par­tei­en­bünd­nis unter Füh­rung der CSU 1959 und gewann. 1965 und 1971 wur­de er jeweils wie­der­ge­wählt, unter­lag jedoch bei der durch die Gebiets­re­form ver­ur­sach­ten Neu­wahl von 1972 dem SPD-Kan­di­da­ten Diet­mar Hahlweg.

In sei­ner 13-jäh­ri­gen Amts­zeit gestal­te­te Lades mit Ideen­reich­tum, Ver­hand­lungs­ge­schick und poli­ti­schem Durch­set­zungs­ver­mö­gen – auch über Frak­ti­ons­gren­zen hin­weg – die Pha­se der dyna­mi­schen Ent­wick­lung Erlan­gens zur Groß­stadt. Schwer­punk­te waren der auto­ge­rech­te Aus­bau des städ­ti­schen Ver­kehrs­net­zes und des­sen Anbin­dung an den neu ent­stan­de­nen Fran­ken­schnell­weg und den Main-Donau-Kanal und damit die Öff­nung der Stadt­ent­wick­lung nach Wes­ten, die Erwei­te­rung des Schul- und Kin­der­gar­ten­an­ge­bots (u.a. zwölf wei­ter­füh­ren­de Schu­len), die Schaf­fung von Woh­nun­gen und Alters­hei­men (u.a. Wohn­stift Raths­berg), die Errich­tung des Jugend­zen­trums Fran­ken­hof und nicht zuletzt eine expan­si­ve Gebiets­po­li­tik mit den Ein­ge­mein­dun­gen von 1967 und 1972.

Die Städ­te­part­ner­schaf­ten mit Eskil­s­tu­na (Schwe­den) und Ren­nes (Frank­reich) wur­den von ihm ins Leben geru­fen. Als städ­te­bau­li­chen Höhe­punkt rea­li­sier­te er in den Jah­ren 1968 bis 1971 den soge­nann­ten Neu­en Markt als funk­tio­nel­le Ver­bin­dung von Rat­haus, Hotel, Geschäfts­flä­chen und Stadt­hal­le – die nach sei­nem Tod 1990 nach ihm benannt wur­de. Lades war von 1962 bis 1982 Mit­glied des mit­tel­frän­ki­schen Bezirks­tags. Unter sei­nen vie­len Aus­zeich­nun­gen sind die Ehren­se­na­tor­wür­de der Uni­ver­si­tät (1967), die Ver­lei­hung des Ehren­bür­ger­rechts der Stadt (1972) und des Bun­des­ver­dienst­kreu­zes 1. Klas­se (1978) zu nen­nen (Quel­le: Erlan­ger Stadtlexikon).

Bebau­ungs­plan Nr. 383 und 317 (Kern­ge­biet Nürn­ber­ger Straße)

Der Stadt­rat hat vor kur­zem gemäß des Bau­ge­setz­bu­ches den Bebau­ungs­plan Nr. 383, 1. Deck­blatt und Nr. 317, 4. Deck­blatt – Kern­ge­biet Nürn­ber­ger Stra­ße – für das Gebiet nörd­lich der Sedan­stra­ße, öst­lich und west­lich der Nürn­ber­ger Stra­ße und süd­lich der Güter­hal­len­stra­ße sowie Hen­ke­stra­ße als Sat­zung beschlos­sen. Er kann samt Begrün­dung sowie die in den Fest­set­zun­gen des Bebau­ungs­pla­nes genann­ten DIN-Nor­men und wei­te­re Regel­wer­ke zu jeder­manns Ein­sicht beim Amt für Stadt­pla­nung und Mobi­li­tät (Geb­bert­stra­ße 1, 3. OG) wäh­rend der all­ge­mei­nen Öff­nungs­zei­ten ein­ge­se­hen wer­den. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen erteilt Mela­nie Götz (Zim­mer 338, Tele­fon 09131 86–1368).

Die Auf­stel­lung des 1. Deck­blatts zum vor­ha­ben­be­zo­ge­nen Bebau­ungs­plan Nr. 383 und des 4. Deck­blatts zum Bebau­ungs­plan Nr. 317 dient der Steue­rung des vor­han­de­nen Bau­rechts, um eine stär­ke­re Durch­mi­schung der Innen­stadt zu ermög­li­chen und gleich­zei­tig den Ge-biets­er­hal­tungs­an­spruch der fest­ge­setz­ten Kern­ge­bie­te sowie den zen­tra­len Geschäfts­be­reich zu sichern. Der Plä­ne wer­den dahin­ge­hend geän­dert, dass ab dem 2. Ober­ge­schoss eine Wohn­nut­zung aus­nahms­wei­se zuläs­sig ist. Die im bestehen­den Bebau­ungs­plan Nr. 383 und Nr. 317 genann­ten Zie­le der Stär­kung der bestehen­den Nut­zungs­struk­tur und Gewähr­leis­tung der Ver­träg­lich­keit der unter­schied­li­chen Nut­zun­gen unter­ein­an­der wer­den durch die beab­sich­tig­te Glie­de­rung auf­ge­grif­fen und gestärkt. Des Wei­te­ren wird die bau­pla­nungs­recht­li­che Grund­la­ge für eine Neu­be­bau­ung meh­re­rer Grund­stü­cke in der Nürn­ber­ger Stra­ße geschaf­fen. Dar­über hin­aus wird das Ver­gnü­gungs-stät­ten­kon­zept der Stadt Erlan­gen und die sola­re Bau­pflicht umgesetzt.

Sieg­litz­hof: Kei­ne Fern­wär­me am Donnerstag

Im Kreu­zungs­be­reich Draus­nick-/Sieg­litz­ho­fer/K­urt-Schu­ma­cher-Stra­ße wer­den aktu­ell die Was­ser- und Fern­wär­me­lei­tun­gen sowie die Fahr­bahn­de­cke erneu­ert. Dadurch kann am Don­ners­tag, 4. Juli, von 7:00 bis etwa 20:00 Uhr der Stadt­teil Sieg­litz­hof und Spar­dorf nicht mit Fern­wär­me ver­sorgt wer­den. Dar­über infor­mier­ten die Erlan­ger Stadt­wer­ke. Mit­te Juli folgt noch eine letz­te ganz­tä­gi­ge Unter­bre­chung der Fern­wär­me­ver­sor­gung. Aktu­el­le Infor­ma­tio­nen unter: www​.estw​.de/​b​a​u​s​t​e​l​len.

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