Auf Betrieb Hopf in Elsa kümmert sich ein Roboter um Zuckerrüben
Agrarroboter „FD 20“ sät und hackt autonom
Auf dem Weg von Bad Rodach nach Coburg bot sich Autofahrern in den vergangenen Wochen ein außergewöhnlicher Anblick. Auf einem Zuckerrübenacker fuhr etwas auf und ab, das wie ein übergroßer Esstisch aussah. Tatsächlich war ein autonomer Sä- und Hackroboter im Einsatz – der erste und einzige, der aktuell im Dienstgebiet des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach unterwegs ist.
Roboter nimmt mühselige Handarbeit ab
Modernste Technik ist längst in der Landwirtschaft angekommen. Wie fast überall geht auch dort der Trend zu autonomen Maschinen. Im Stall sind automatische Systeme wie Melkroboter oder Futterschieber bereits länger üblich. Jetzt erobern die Roboter auch den Acker. Pionier ist auf diesem Gebiet der Öko-Betrieb Hopf aus dem Bad Rodacher Stadtteil Elsa (Landkreis Coburg). Als erster Betrieb in den Landkreisen Coburg, Kronach, Kulmbach und Lichtenfels ist dort der „Farmdroid“ im Einsatz und übernimmt die Saat und das Hacken von Zuckerrüben – alles, ohne dass der Landwirt selbst eingreifen muss. Dabei merkt sich das Gerät die Position jedes einzelnen Saatkorns. So kann der Roboter auch das Unkraut in der Reihe hacken, also zwischen den einzelnen Zuckerrüben. Eine Arbeit, die vorher sehr zeitaufwändig mit der Hand erledigt werden musste.
Umweltfreundliche Antriebstechnik dank Solarstrom
Passend zum ökologischen Betriebskonzept wird der autonome Agrarroboter mit Sonnenenergie angetrieben. Das Photovoltaik-Panel hat eine maximale Leistung von 1.600 Watt. Weil der Strombedarf beim Hacken lediglich bei 700 bis 900 Watt liegt, kann beim Einsatz tagsüber der Akku aufgeladen werden. Im Batteriebetrieb fährt der Roboter danach auch nachts weiter. Die Arbeitsgeschwindigkeit beträgt bis maximal 950 Meter pro Stunde. Beim Hacken schafft er rund 700. Mit einer Arbeitsbreite von 3 Metern kann der „Farmdroid“ also in rund 5 Stunden ein Hektar Boden bearbeiten. Anton Weig, Pflanzenbau-Experte am AELF Coburg-Kulmbach sieht noch einen weiteren entscheidenden Vorteil des Geräts: „Mit rund 900 Kilogramm ist der Roboter ziemlich leicht und verursacht so kaum Bodendruck. Und wir wollen den Boden ja so wenig wie möglich verdichten.“
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