Anlauf­punkt im Kri­sen­fall: Über 100 „Leucht­tür­me“ für den Land­kreis Coburg

Da bin ich richtig: Die Vertreter der Kommunen aus dem Landkreis haben die Schilder für ihre „Katastrophenschutz-Leuchttürme“ ausgehändigt bekommen. Entwickelt wurden Konzept und Beschilderung vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung am Landratsamt Coburg./Foto: Landratsamt Coburg / Berthold Köhler

Da bin ich rich­tig: Die Ver­tre­ter der Kom­mu­nen aus dem Land­kreis haben die Schil­der für ihre „Kata­stro­phen­schutz-Leucht­tür­me“ aus­ge­hän­digt bekom­men. Ent­wi­ckelt wur­den Kon­zept und Beschil­de­rung vom Fach­be­reich Öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung am Land­rats­amt Coburg./Foto: Land­rats­amt Coburg / Bert­hold Köhler

Der Land­kreis Coburg hat ein wich­ti­ges Kon­zept im Kata­stro­phen­schutz auf den Weg gebracht. In nahe­zu allen Städ­ten und Gemein­den des Land­krei­ses sol­len noch in die­sem Jahr ein­heit­lich beschil­der­te „Kata­stro­phen­schutz-Leucht­tür­me“ zur Ver­fü­gung ste­hen. Dabei han­delt es sich um zen­tral gele­ge­ne Anlauf­punk­te, bei denen die Bevöl­ke­rung im Fal­le einer Kri­se oder gar einem Kata­stro­phen­fall Hil­fe und Infor­ma­tio­nen erhält. Im Vor­feld der Sit­zung des Cobur­ger Kreis­tags ist am Don­ners­tag die offi­zi­el­le Beschil­de­rung an die teil­neh­men­den Kom­mu­nen ver­teilt wor­den. „Das Ziel des Leucht­turm­kon­zep­tes ist es, Infor­ma­ti­ons-Schnitt­stel­len zwi­schen der Bevöl­ke­rung und den Behör­den zu schaf­fen“, sag­te Patri­ce Kolb, der im Land­rats­amt Coburg für die Umset­zung des „Leuchtturm“-Konzeptes ver­ant­wort­lich ist. Über den Land­kreis Coburg sind die über 100 benö­tig­ten Tafeln für die Beschil­de­rung der künf­ti­gen Leucht­tür­me ange­schafft und an die Kom­mu­nen aus­ge­lie­fert wor­den. Ziel ist es, dass im Lau­fe des Jah­res alle zen­tra­len Anlauf­stel­len für die Bevöl­ke­rung beschil­dert sind.

Ein mög­li­ches Sze­na­rio, bei dem in den „Leucht­tür­men“ die Arbeit unter orga­ni­sa­to­ri­scher Ver­ant­wor­tung der Kom­mu­nen auf­ge­nom­men wird, ist ein lang­an­dau­ern­der, flä­chen­de­cken­der Strom­aus­fall. Tritt die­ser auf, fal­len die übli­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel schließ­lich bereits nach rela­tiv kur­zer Zeit aus. Behör­den, Medi­en, Unter­neh­men und Pri­vat­haus­hal­te wären glei­cher­ma­ßen betrof­fen. Und das mit weit­rei­chen­den Fol­gen, wie Patri­ce Kolb weiß: „Ohne funk­tio­nie­ren­de Tele­fon- und Mobil­funk­net­ze kön­nen kei­ne Not­ru­fe abge­setzt, kei­ne Hilfs­auf­ru­fe über Social-Media-Platt­for­men gestar­tet oder aktu­el­le Lage­infor­ma­tio­nen in digi­ta­len Medi­en ver­öf­fent­licht wer­den.“ Aber: Die Mög­lich­keit, einen Not­ruf abset­zen zu kön­nen, ist gera­de in einer Kri­se von beson­ders gro­ßer Bedeu­tung. „Außer­dem wird der Wunsch der Bevöl­ke­rung nach ver­läss­li­chen Infor­ma­tio­nen bei Fort­dau­er einer Kri­se von Stun­de zu grö­ßer“, sag­te Land­rat Sebas­ti­an Straubel. Des­halb sei der Fach­be­reich „Öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung“ am Land­rats­amt mit der Idee des „Leuchtturm“-Konzeptes an die Kom­mu­nen her­an­ge­tre­ten. Bernd Rei­sen­we­ber, Vor­sit­zen­der des Kreis­ver­ban­des Coburg im Baye­ri­schen Gemein­de­tag, zeig­te sich eben­falls über­zeugt vom Ansatz, Anlauf­stel­len für die Bevöl­ke­rung zu schaf­fen und für jeder­mann leicht erkenn­bar zu beschil­dern: „Der Bevöl­ke­rungs­schutz muss in einer Kri­sen­si­tua­ti­on hel­fen, Infor­ma­tio­nen bereit­stel­len und die­se auch ver­tei­len. Dafür sind unse­re Leucht­tür­me genau der rich­ti­ge Weg.“ Sie sei­en die Grund­la­ge, um die Öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung auf­recht­zu­er­hal­ten und Hil­fe leis­ten zu können.

Vor­ge­se­hen für die Ver­wen­dung als „Leucht­turm“ sind der gesam­ten Bevöl­ke­rung im nahen Wohn­um­feld bekann­te, zu Fuß erreich­ba­re und gut erkenn­ba­re Gebäu­de. Das müs­sen nicht zwin­gend die Gerä­te­häu­ser der Feu­er­weh­ren sein, Dorf- und Gemein­schafts­häu­ser kön­nen eben­so als Anlauf­stel­len die­nen. „Wich­tig ist es, dass die Anlauf­stel­len unter ver­schie­de­nen Kri­sen­be­din­gun­gen hand­lungs­fä­hig blei­ben, den Infor­ma­ti­ons­aus­tausch gewähr­leis­ten und Not­ru­fe abset­zen kön­nen“, erklär­te Patri­ce Kolb. Im Fal­le des Fal­les hilf­reich sind zudem die Info-Bro­schü­ren zur Not­fall­vor­sor­ge des Bun­des­am­tes für Bevöl­ke­rungs­schutz und Kata­stro­phen­hil­fe. Die­se lie­gen in allen Rat­häu­sern des Land­krei­ses Coburg sowie am Bür­ger­ser­vice des Land­rats­am­tes Coburg aus.

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