1000 Straf­ta­ten in Bam­berg weni­ger als im Vorjahr

Symbolbild Polizei

Von einer posi­ti­ven Ent­wick­lung bei der Sicher­heits­la­ge in der Stadt Bam­berg berich­te­te Flo­ri­an May­er, der Lei­ter der Poli­zei­in­spek­ti­on Bam­berg-Stadt, dem Sicher­heits­bei­rat der Stadt Bam­berg. „Beson­ders erfreu­lich ist, dass wir einen signi­fi­kan­ten Rück­gang bei den Gesamt­straf­ta­ten haben. So ist die Zahl der Delik­te im Jahr 2023 um etwa 1.000 auf ins­ge­samt 6.503 Straf­ta­ten gesun­ken“, beton­te May­er. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke wer­te­te das auch als Ergeb­nis der sehr guten Poli­zei-Arbeit in Bam­berg. „Dafür möch­te ich Ihnen und allen Beam­tin­nen und Beam­ten aus­drück­lich dan­ken“, erklär­te Starke.

Auf Grund der deut­lich nied­ri­ge­ren Delikts­zahl liegt Bam­berg bei der Häu­fig­keits­zahl, wel­che die Straf­ta­ten auf 100.000 Ein­woh­ner hoch­rech­net, um sie mit ande­ren Städ­ten ver­glei­chen zu kön­nen, bay­ern­weit nicht mehr auf Platz 1. May­er bremst an die­ser Stel­le jedoch die Eupho­rie: „Im Ver­gleich mit ande­ren Kom­mu­nen in einer ähn­li­chen Grö­ße bewegt sich Bam­berg nach wie vor auf einem rela­tiv hohen Straf­ta­ten­ni­veau.“ Jedoch zei­ge die aktu­el­le Ent­wick­lung, dass die Bam­ber­ger Poli­zei in enger Koope­ra­ti­on mit ihren städ­ti­schen und staat­li­chen Part­nern alle ver­füg­ba­ren Res­sour­cen nut­ze, um Kri­mi­na­li­täts­phä­no­me­nen wirk­sam ent­ge­gen­zu­tre­ten und Gefah­ren für die Bevöl­ke­rung wei­test­ge­hend zu ver­mei­den. Flo­ri­an May­er ver­wies hier vor allem auf die beschleu­nig­ten Ver­fah­ren, die zusam­men mit der Jus­tiz bei straf­fäl­li­gen Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern der Anker-Ein­rich­tung Ober­fran­ken (AEO) voll­zo­gen wer­den, um unmit­tel­bar auf die Tat eine Stra­fe fol­gen las­sen zu kön­nen. Die­ses Sys­tem funk­tio­nie­re bei­spiel­los gut in Bam­berg. So wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr 250 sol­che beschleu­nig­ten Ver­fah­ren umge­setzt. „Ja, das zeigt Wir­kung“, bestä­tig­te auch OB Star­ke und berich­te­te, dass ande­re Kom­mu­nen mit Anker-Ein­rich­tun­gen nei­disch auf Bam­berg sähen, wo die Zusam­men­ar­beit zwi­schen Poli­zei und Jus­tiz so gut funk­tio­nie­re. Nicht ohne Stolz ver­wies May­er auf einen erneu­ten Anstieg der Auf­klä­rungs­quo­te auf nun 72 Pro­zent. „Bei einer durch­schnitt­li­chen Quo­te von 65 Pro­zent in Bay­ern, ist das schon sehr, sehr posi­tiv bei uns“, beton­te der Poli­zei­chef. Um die Quo­te wei­ter zu ver­bes­sern, wird in die­sem Jahr ein beson­de­rer Schwer­punkt auf die Bekämp­fung der Stra­ßen­kri­mi­na­li­tät gelegt, also alle Delik­te im öffent­li­chen Raum. Zwar habe es hier auch einen deut­li­chen Rück­gang gege­ben, aber die Auf­klä­rungs­quo­te lie­ge deut­lich unter 72 Prozent.

Gut für das sub­jek­ti­ve Sicherheitsgefühl

Aus­führ­lich ging May­er in sei­nem Vor­trag auf die Kri­mi­na­li­tät in und um die AEO ein. „Die Ein­rich­tung müs­sen wir regel­mä­ßig anfah­ren wegen Aus­ein­an­der­set­zun­gen unter den Bewoh­nern“, erklär­te der Poli­zei­chef. Ansons­ten fällt auf, dass an 21 Pro­zent der Straf­ta­ten zuge­wan­der­te Men­schen betei­ligt sind. Beson­ders hoch sei der Wert bei der „nie­der­schwel­li­gen Eigen­tums­kri­mi­na­li­tät“, sprich bei Dieb­stäh­len. Die­se bil­den mit ca. 36 Pro­zent aller Straf­ta­ten das mit Abstand größ­te Delikts­feld, wobei die Betei­li­gung von Zuwan­de­rern ins­be­son­de­re bei Laden­dieb­stäh­len mit über 60 Pro­zent über­pro­por­tio­nal hoch sei. Die Poli­zei zei­ge im Umfeld der AEO eine ver­stärk­te Prä­senz, kön­ne hier aber kei­ne signi­fi­kan­te Häu­fung von Straf­ta­ten fest­stel­len. „Oft sind es Vor­komm­nis­se unter­halb des Rah­mens einer Straf­tat, wie zum Bei­spiel ver­müll­te Vor­gär­ten, wel­che die Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner an der AEO ärgern“, berich­tet May­er von sei­nen Kon­tak­ten mit Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. OB Star­ke lob­te die erhöh­te Poli­zei-Prä­senz rund um die AEO, denn dies sei „ein wesent­li­cher Fak­tor, um das sub­jek­ti­ve Sicher­heits­ge­fühl bei der Bevöl­ke­rung zu stärken“.

Gute Sicher­heits­la­ge wei­ter verbessern

Zwei Schlag­lich­ter brach­te May­er noch zum Abschluss sei­nes Berichts: Ers­tens ver­wies er dar­auf, dass die Zahl von 120 Sexu­al­de­lik­ten in Bam­berg ver­gleichs­wei­se über­schau­bar sein, „wenn­gleich jeder Fall einer zu viel“ ist. Dazu stell­te er klar: „Zuwan­de­rer sind dar­an nicht über­pro­por­tio­nal betei­ligt.“ Zwei­tens berich­te­te er, dass bei der poli­tisch moti­vier­ten Kri­mi­na­li­tät – ent­ge­gen der Schlag­zei­len in den Medi­en – kei­ne ech­te Stei­ge­rung fest­zu­stel­len sein. Dafür sei ein eige­nes Kom­mis­sa­ri­at zustän­dig, das die Zah­len dazu akri­bisch aus­ge­wer­tet hat. Das Fazit von Flo­ri­an May­er lau­tet: „Ich den­ke, wir sind als Poli­zei an den rich­ti­gen The­men in der Stadt Bam­berg dran, um die gute Sicher­heits­la­ge wei­ter zu ver­bes­sern! Mit Zah­len hin­ter­le­gen wer­den dies dann im Früh­jahr 2025 können.“

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