Sonn­tags­ge­dan­ken: „Wo bist Du, Gott?“

Symbolbild Religion

Lie­be Freunde,

„wo bist du denn, Gott? Küm­mert es dich gar nicht, dass es mir so schlecht geht? Küm­mert es dich gar nicht, dass die Wel­len mei­nes Lebens so hef­tig sind, dass ich fast unter­ge­he? Wo bist du, Gott? Küm­mert es dich denn gar nicht, dass Men­schen in Ängs­ten, Sor­gen und Nöten leben? Küm­mert es dich denn gar nicht, dass Men­schen in Kriegs- und Kri­sen­ge­bie­ten leben und Angst haben?“

Pfarrer Klaus Weigand (rechts) mit Urmel ...

Pfar­rer Klaus Weig­and (rechts) mit Urmel …

Offen­bar küm­mert es ihn nicht. Oft haben wir den Ein­druck, dass Gott da im Boot unse­res Lebens sitzt und schläft.

Ja, er sitzt im Boot des Lebens, aber er schläft nicht. Im Gegen­teil: Es küm­mert ihn. Es hat ihn schon damals bei sei­nen Jün­gern nicht kalt gelas­sen, als sie um Hil­fe geschrien haben. Es hat ihn geküm­mert, und er befahl damals dem Sturm und dem See, und es trat eine Stil­le ein.

Vie­len Men­schen geht es wie damals den Jün­gern: „Küm­mert es dich denn gar nicht?“ den­ken sie vom anderen.

Doch es küm­mert IHN und es ist ihm nicht egal, wie es uns geht. Er sitzt näm­lich mit uns im Boot unse­res Lebens, und er befiehlt auch mei­nen Ängs­ten und mei­nen Sor­gen: „Schweig und sei still!“ Frei­lich nimmt er mir nicht alle Angst mit einem Fin­ger­schnip­pen weg. Frei­lich steht er nicht auf und befiehlt, und alles ist gut.

Aber ER ist mit im Boot, in mei­nem Boot, und viel­leicht ist es gut, ein­fach inmit­ten mei­ner Stür­me gelas­sen zu blei­ben, weil er mit im Boot ist und ich mich auf ihn ver­las­sen kann, dass er alles zum Guten füh­ren wird; zwar anders als ich es mir oft aus­ma­le, aber er wird es tun. Denn ich bin sicher: Er ist stär­ker als alles, was mich nie­der­drückt und belas­tet. Und im Gegen­satz zu den­je­ni­gen unter den Men­schen, die einen immer wie­der ent­täu­schen, ent­täuscht er mich nicht. Im Gegen­satz zu Men­schen, denen wir ver­traut haben, von denen wir dach­ten, sie sit­zen mit uns im Boot, dann aber unser Ver­trau­en ent­täuscht haben, uns im Stich gelas­sen, oder sogar hin­ten­her­um gere­det, die die Wel­len hoch­ge­hen gelas­sen haben, so wie ich es sel­ber erfah­ren muss­te: Er tut das nicht. Er sitzt im Boot und ist stär­ker als alles ande­re, und des­we­gen gehe ich nicht unter.

Die­ses Ver­trau­en wün­sche ich Ihnen von gan­zem Her­zen. Ich wün­sche Ihnen, dass trotz aller Ängs­te und Sor­gen Ihnen die Kraft erhal­ten bleibt, allem, was Sie nie­der­drückt, zu trot­zen. Ich wün­sche Ihnen, dass die Hoff­nung immer bleibt, auch in schwe­ren Zei­ten, dass durch IHN alle Stür­me sich legen.

Ja, Men­schen kön­nen uns ent­täu­schen, aber ER nicht. Ich wün­sche Ihnen das Ver­trau­en in SEI­NE Lie­be, und dass Sie nicht von Men­schen ent­täuscht wer­den, so dass Sie gleich­sam unter­ge­hen. Son­dern ich wün­sche Ihnen Men­schen an Ihrer Sei­te, durch die Gott sel­ber zu den Stür­men Ihres Lebens sagt: „Schweig und sei still!“

Ich wün­sche Ihnen Men­schen, die Sie nicht unter­ge­hen las­sen, son­dern die wirk­lich Halt für Sie sind.

Klaus Weig­and


Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Infos zu Pfar­rer Klaus Weigand

  • Gebo­ren 1966 in Erlen­bach am Main (Unter­fran­ken)
  • Abitur am The­re­sia­num in Bam­berg 1989
  • Stu­di­um der Kath. Theo­lo­gie in Bam­berg und Wien
  • Pries­ter­wei­he 1998
  • Tätig­kei­ten:
  • Fürth, Christ­kö­nig von 1997 – 2010
  • Bucken­ho­fen als Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor 2010 – 2015
  • seit 2015 in Herolds­bach und Hausen

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