Vor­trag über Biber in Dörfles-Esbach

Europäischer Biber © Berit Arendt
Europäischer Biber © Berit Arendt

Als 15 Mil­lio­nen Jah­re alter Gewäs­ser-Methu­sa­lem zeigt einem der Biber in Zei­ten eines vor­an­schrei­ten­den und von Stark­re­gen­er­eig­nis­sen sowie Dür­re­pe­ri­oden beglei­te­ten Kli­ma­wan­dels ein­drucks­voll, was er kann: „Neben Gewäs­ser­re­natu­rie­rung, Erschaf­fung wert­volls­ter Feucht- und Nass­le­bens­räu­me sowie För­de­rung der Arten­viel­falt ste­hen sei­ne welt­weit ein­zig­ar­ti­gen Fähig­kei­ten in Sachen Was­ser­rück­halt, Grund­was­ser­an­rei­che­rung, Fil­ter­sys­tem­leis­tung und dezen­tra­lem Hoch­was­ser­schutz hoch im Kurs – heu­te mehr denn je“, sagt Berit Are­ndt, Gebiets­be­treue­rin Biber­ma­nage­ment Nord­bay­ern beim Bund Natur­schutz. Sie hält am Diens­tag­abend, 25. Juni, um 19.30 Uhr einen Vor­trag dar­über, war­um der Biber wich­tig für die Arten­viel­falt ist, und wel­che Kon­flik­te es um das Wild­tier gibt. Denn der Biber ist ein wert­vol­ler Land­schafts­ge­stal­ter, aller­dings ber­gen sei­ne Ver­hal­tens­wei­sen auch Kon­flikt­po­ten­zi­al. Den The­men­abend hat der LBV Coburg im Rah­men sei­ner monat­li­chen Ver­samm­lung orga­ni­siert, er fin­det im Land­gast­hof Kai­ser in Dörf­les-Esbach statt. Wer zur kos­ten­lo­sen Ver­an­stal­tung des gemein­nüt­zi­gen Cobur­ger Natur­schutz­ver­eins nicht per­sön­lich kom­men kann, der kann sich auch digi­tal über den Zugangs­link www​.t1p​.de/​n​a​t​u​r​s​c​h​u​t​z​o​n​l​ine einwählen.

Hin­ter­grund: Der Biber

Der Biber, unser größ­tes ein­hei­mi­sches Nage­tier, kann eine beein­dru­cken­de Gesamt­län­ge von bis zu 1,35 Metern errei­chen, wenn man sei­nen cha­rak­te­ris­ti­schen, flach abge­plat­te­ten Schwanz mit ein­be­zieht. Sie sind wah­re Bau­meis­ter, die in Fließ­ge­wäs­sern geschickt Däm­me anle­gen, um Was­ser anzu­stau­en, sodass die unter Was­ser gele­ge­nen Ein­gän­ge zu ihren Bau­ten, auch als „Bur­gen“ bekannt, sicher sind. Durch ihre Bau­ak­ti­vi­tä­ten ver­grö­ßert sich im Bach die Was­ser­flä­che und ver­lang­samt sich die Fließ­ge­schwin­dig­keit, wodurch sie Lebens­räu­me für zahl­rei­che ande­re auf Gewäs­ser ange­wie­se­ne Arten schaffen.

Biber sind her­aus­ra­gen­de Holz­fäl­ler, da sie mit ihren Zäh­nen und Nage­tech­ni­ken Bäu­me fäl­len kön­nen, ohne Hilfs­mit­tel zu benö­ti­gen. Sie bau­en teil­wei­se rie­si­ge Däm­me, dar­un­ter einer mit einer Gesamt­län­ge von 850 Metern im kana­di­schen Wood-Buf­fa­lo-Natio­nal­park, der sogar aus dem Welt­all sicht­bar ist und an dem vie­le Gene­ra­tio­nen von Bibern gear­bei­tet haben, wie For­schen­de durch Ver­glei­che von Satel­li­ten­auf­nah­men feststellten.

Biber sind Vege­ta­ri­er und ernäh­ren sich haupt­säch­lich von krau­ti­gen Pflan­zen, Blät­tern, Früch­ten sowie Baum­rin­de. Tei­le der Bäu­me ver­wen­den sie auch für den Bau ihrer Däm­me, wodurch der Biber zusätz­lich offe­ne Lebens­räu­me in der Umge­bung sei­ner Sied­lung schafft, die oft als „Biber­wie­sen“ bezeich­net wer­den. Der Biber hat ein dich­tes Fell mit bis zu 23.000 Haa­ren pro Qua­drat­zen­ti­me­ter, was etwa 40-mal mehr ist als beim Men­schen. Die­ses dich­te Fell ist ein her­vor­ra­gen­der Schutz vor Käl­te und Feuch­tig­keit, ins­be­son­de­re im Bauchbereich.

Sie mar­kie­ren ihr Revier mit einem Sekret namens „Biber­geil“ oder „Cas­tor­e­um“, das sie in Drü­sen­sä­cken pro­du­zie­ren. Wegen die­sem Duft­stoff, ihrem Fell und ihrem Fleisch wur­den Biber im 19. Jahr­hun­dert aus­ge­rot­tet. Erst über eine Wie­der­an­sied­lung von 1960 bis 1980 ist der Biber in Bay­ern wie­der hei­misch geworden.

1 Antwort

  1. Gerhard Schwab sagt:

    Das „Biber„bild ist eine Nuria

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