AELF Coburg-Kulm­bach schult rund 50 Land­wir­te in der Pflanzenbestimmung

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Land­wirt­schaft schützt arten­rei­ches Grünland

Bio­di­ver­si­tät ist ein Stütz­pfei­ler für die Sta­bi­li­tät und Funk­ti­ons­fä­hig­keit unse­rer Öko- und Agrar­sys­te­me. Die Land­wirt­schaft ist ein unver­zicht­ba­rer Part­ner, wenn es dar­um geht, die kul­tur­land­schaft­lich gepräg­ten Lebens­räu­me zu pfle­gen und so die Bio­di­ver­si­tät zu för­dern. Ein Bestand­teil davon ist die exten­si­ve Bewirt­schaf­tung arten­rei­cher Dauergrünlandflächen.

Die Land­wirt­schafts­ver­wal­tung bie­tet ein gan­zes Maß­nah­men­pa­ket an, um beson­ders nach­hal­ti­ge und stand­ort­an­ge­pass­te Ver­fah­ren zu för­dern. Vor­aus­set­zung: Auf der jewei­li­gen Wie­se müs­sen bestimm­te Pflan­zen vorkommen.

Auf einer Wie­se bei Treb­gast erläu­ter­te Max Mar­tin vom Amt für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Fors­ten (AELF) Coburg-Kulm­bach zusam­men mit Engel­bert Singh­ar­tin­ger von der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de Kro­nach, wie die Land­wir­te bei der Kenn­ar­ten­be­stim­mung vor­ge­hen sol­len. Dan­kens­wer­ter­wei­se hat Land­wirt Micha­el Greim aus Markt­sch­or­gast eine sei­ner Wie­sen für die­se Schu­lung zur Ver­fü­gung gestellt. Sei­ne Wie­se ist beson­ders arten­reich und extra dafür aus­ge­wählt worden.

Engelbert Singhartinger und Max Martin (von rechts) auf der Wiese von MichaelGreim erklären die Vorgehensweise bei der Bestimmung der Kennarten. Fritz Asen / AELF Coburg-Kulmbach.

Engel­bert Singh­ar­tin­ger und Max Mar­tin (von rechts) auf der Wie­se von Micha­el Greim erklä­ren die Vor­ge­hens­wei­se bei der Bestim­mung der Kenn­ar­ten. © Fritz Asen / AELF Coburg-Kulmbach.

Im Dienst­ge­biet des AELF Coburg-Kulm­bach befin­den sich ca. 3000 Betrie­be von denen etwa ein Drit­tel die Maß­nah­me „Arten­rei­ches Dau­er­grün­land“ bean­tragt haben.

Grün­land ist fast so arten­reich wie der tro­pi­sche Regenwald

Grün­land stellt mit ca. 33 Pro­zent der land­wirt­schaft­lich genutz­ten Flä­che in Bay­ern eine der wich­tigs­ten Nut­zungs­for­men dar. Es dient in ers­ter Linie der Pro­duk­ti­on von Fut­ter und damit der Erzeu­gung von Milch und Fleisch.

Dane­ben trägt Grün­land zum Schutz von Kli­ma, Boden und Grund­was­ser bei und ist ein wich­ti­ger Lebens­raum für Tie­re und Pflan­zen: Mehr als 400 Pflan­zen­ar­ten sind auf Grün­land spe­zia­li­siert. Mit einem Maxi­mum von 89 Pflan­zen­ar­ten auf einem Qua­drat­me­ter gehört exten­si­ves Grün­land neben dem tro­pi­schen Regen­wald zu den arten­reichs­ten Biotoptypen.

Land­wir­te müs­sen min­des­tens vier Kenn­ar­ten nachweisen

Auch auf dem Feld­stück bei Treb­gast sind die unter­schied­lichs­ten Pflan­zen­ar­ten zu sehen. Rund 50 Land­wir­tin­nen und Land­wir­te aus den Land­krei­sen Kulm­bach und Kro­nach sind zur Schu­lung des AELF Coburg-Kulm­bach gekom­men. „Um die För­de­rung für arten­rei­ches Grün­land in Anspruch neh­men zu kön­nen, müs­sen min­des­tens vier spe­zi­el­le Kenn­ar­ten auf der jewei­li­gen Flä­che nach­ge­wie­sen wer­den“, erklär­te Fritz Asen, Pflan­zen­bau­be­ra­ter am AELF Coburg-Kulm­bach: „Als Kenn­ar­ten wur­den typi­sche Grün­lan­dar­ten aus­ge­wählt, die vor allem in arten­rei­chen Wie­sen vor­kom­men, wie bei­spiels­wei­se Mar­ge­ri­te, gelb­blü­hen­de Klee­ar­ten oder die Flo­cken­blu­me.“ Eine anschau­li­che Auf­lis­tung der Kenn­ar­ten gibt es in einer Bro­schü­re der Lan­des­an­stalt für Land­wirt­schaft (LfL).

Bestim­mung und Bean­tra­gung kann digi­tal über FAL-BY erfolgen

Am ein­fachs­ten las­sen sich die Pflan­zen­ar­ten zur Blü­te­zeit iden­ti­fi­zie­ren. Der gan­ze Pro­zess kann seit die­sem Jahr mit­hil­fe der Foto-App für land­wirt­schaft­li­che För­de­rung in Bay­ern (FAL-BY) digi­tal aus einem Guss erle­digt wer­den. Max Mar­tin: „Mit FAL-BY kön­nen die Kenn­ar­ten bestimmt und die För­de­rung bean­tragt wer­den.“ Die App FAL-BY ist für iOS-Gerä­te im Apple App Store und für Android-Gerä­te im Goog­le Play Store kos­ten­los erhältlich.

Ergeb­nis­ori­en­tier­te För­de­rung ohne Vor­ga­be von Maßnahmen

Die För­de­rung selbst ist ergeb­nis­ori­en­tiert, d. h. es wer­den kei­ne Maß­nah­men wie Dün­ge­ver­zicht oder Schnitt­zeit­punkt vor­ge­ge­ben, son­dern das Ergeb­nis „arten­rei­ches Grün­land“ hono­riert. Vor­teil ist, dass der Land­wirt selbst­stän­dig ohne ein­schrän­ken­de Maß­nah­men oder star­re Ter­mi­ne eine für den Schlag ange­pass­te Bewirt­schaf­tung durch­füh­ren kann. Es liegt aller­dings auch in der Ver­ant­wor­tung des Land­wir­tes, dass das Ergeb­nis in Form des Arten­reich­tums erreicht und erhal­ten wird.

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