Wirbenz: Kronjuwelen, Gnadene, Eiserne, Diamantene, Goldene und Silberne Konfirmation
„Lassen wir uns heute von Gottes Angebot nach einem erfüllten, zufriedenen und dankbaren Leben in der Nachfolge Jesu ansprechen und einladen“, so Pfarrerin Friederike Steiner an die Adresse von 20 Jubilare. Christen der Kronjuwelen, Gnadenen, Eisernen, Diamantenen, Goldenen und Silbernen Konfirmation trafen sich am Sonntag in der Sankt Johannis Kirche, um gemeinsam ein Fest der Freude zu feiern.
Es war ein großer, aber auch ein besonderer Festtag für die evangelische Kirchengemeinde Wirbenz- Immenreuth-Kemnath. Vor 75, 70, 65, 60, 50 und 25 Jahren waren sie konfirmiert worden. Zur Jubelkonfirmation mit Abendmahlsgottesdienst hatte Pfarrerin Friederike Steiner am dritten Sonntag nach Trinitatis die Jahrgänge 1949, 1954, 1959, 1964, 1974 und 1999 in die Sankt Johanniskirche eingeladen. Es kommt aber auch nicht alle Jahre vor, dass auch Kronjuwelen- und Gnadene Jubelkonfirmation gefeiert werden kann. Umso größer war die Freude auf ein Wiedersehen, dass selbst zwei Jubilare aus Nürnberg und Hagenau bei Erlangen angereist waren. Andere hatte sich altersbedingt oder aus Gesundheitsgründen, nicht zuletzt auch gerade wegen weiter Anreise, entschuldigen müssen.
Unter der Klang der Glocken und der Intrade des Posaunenchors unter Leitung von Susi Kropf waren sie mit dem Kirchenvorstand in ihre Konfirmationskirche eingezogen. Passend dazu stimmte die Gemeinde ein in „Tut mir auf die schöne Pforte“ und „Herr, öffne mir die Herzenstür“ mit Gertraud Burkhardt an der Orgel. Sandra Zimmermann trug zum Evangelium das Gleichnis vom verlorenen Sohn aus dem Lukasevangelium vor. Anknüpfend an das Gleichnis vom verlorenen Silbergroschen lud Steiner in ihrer Predigt die Jubilare ein, Einkehr und Rückschau zu halten, sich zu erinnern, genau hinzuschauen und hinzuhören, was ein jeder aus seinem 25, 50, 60, 65, 70 und 75 Jahre währenden Leben gemacht habe. Im Laufe der Zeit könne ja so manches abhandenkommen, sagte die Geistliche. Da können Fähigkeiten verschüttet gehen, da könne Unbeschwertheit verstummen. Da könne man die Spuren eines Menschen aus den Augen oder Menschen ganz verlieren. Man könne die Orientierung oder gar den Sinn des eigenen Daseins verlieren. Die Predigerin lud die Jubilare ein, Einkehr und Rückschau zu halten, sich zu erinnern, genau hinzuschauen, genau zu hinzuhören. Zum einen, mit welchen Gaben jeder einzelne ausgestattet sei. „Haben wir nicht allen Grund, uns darauf zu besinnen, wie reich beschenkt wir eigentlich sind; haben wir nicht auch Grund, dankbar zu sein, dass das für alle Menschen gilt? Dass jeder von uns mit Gaben versehen, also be-gabt ist“, fragte Steiner in die Runde. Zum anderen lud sie ein darüber nachsinnen, welche geraden oder verschlungen Wege, welche Um- und Irrwege jeder für sich genommen habe, und welche Wege die anderen gegangen seien. Suchen heißt, darüber nachdenken, so die Predigerin, was aus einem, was aus den anderen geworden sei. „Am Ende wartet die Freude des Findens“, so Steiner. So etwa, wenn der eigene Weg wieder klar vor Augen tritt, wenn zwei Menschen sich wiedergefunden haben, wenn jemand eine Gabe wiederentdeckt, wenn Gott und Mensch sich wieder zusammenfinden. Mit der Aufforderung, „die Freude des Findens will nicht allein bleiben. Sie will geteilt, will gefeiert werden“, lud Steiner zur Feier des Abendmahls, zur Feier des Festes des Lebens in der Kirchengemeinde wie in der Familie ein.
Nach dem gemeinsam abgelegten Glaubensbekenntnis wurden die Jubilare im Gedächtnis der Konfirmation nach Jahrgängen vorgestellt und ihnen von Pfarrerin Friederike neu der Segen zugesprochen. Zur Erinnerung gab es für jeden Einzelnen ein Sträußchen. Mit den majestätischen Klängen der Posaunen, Trompeten und Hörner zu „Nun danket alle Gott“ und „Bis hierher hat mich Gott gebracht“ und „Wenn das Brot wir teilen“ erfüllte der evangelische Posaunenchor unter Leitung von Susanne Kropf das Gotteshaus. Unter Leitung von Gertraud Burkhardt stimmte der Kirchenchor ProDeo „Du schenktest uns das Leben“ und „Geh in Gottes Frieden“ an.
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