Mehr Begegnungsmöglichkeiten in Forchheim
Begegnung trägt zum gegenseitigen Verständnis bei
Wer seine Mitmenschen kennt, hat weniger Angst vor ihnen. Doch wie bringt man Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Herkunft und Religion zusammen?
Der Ausschuss von Ratio, der die Arbeit des Bürgerzentrum-Mehrgenerationenhauses begleitet, beschäftigte sich mit diesem Thema in seiner letzten Sitzung. Die Mitglieder von Wohlfahrtsverbänden, Kirchen und Wohnungsbaugesellschaft setzen sich für ein friedliches Miteinander ein. Sie möchten Brücken bauen. Sie engagieren sich seit mehr als 20 Jahren im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“. Seit 2008 lädt das Bürgerzentrum zu Dialogveranstaltungen und zur aktiven Mitgestaltung ihres eigenen Wohnumfeldes ein.
Beim jährlichen Frühlingsfest kamen dieses Jahr noch mehr Gäste als sonst. Dies zeigt, dass die Arbeit Früchte trägt. Hier lernen sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Jung und Alt kennen und verstehen.
Pfarrer Knut Cramer, Vorsitzender des Bürgerzentrum-Ausschusses zeigt sich jedoch angesichts der Wahlergebnisse schockiert: „Trotz der vielen guten Arbeit, die hier im Stadtteil gemacht wird, liegt hier eine Hochburg der AFD-Wähler. Es zeigt uns, dass unsere Arbeit unbedingt fortgesetzt werden muss.“
Die Vertreter der Ausschussmitglieder betonen einhellig, dass für Fremdenfeindlichkeit kein Platz sei. Gleichwohl nehmen sie die Ängste der Bevölkerung ernst und versuchen die Bewohner zu unterstützen, wo es geht.
Die Quartiersmanagerin von Forchheim-Nord, Kathrin Reif, ist auch das ganze Jahr über mit vielen Bewohnern des Stadtteils im engen Austausch. Sie schildert ihre Arbeit: “Ich höre genau hin, was die Bewohner beschäftigt, welche Sorgen sie haben und gebe sachliche Informationen weiter.“ Sie ist eine wichtige Anlaufstelle sowohl für Alteingesessene als auch Neubürger. Dementsprechend werden auch die Angebote im Bürgerzentrum ausgewählt. Neben Begegnugsmöglichkeiten, Beratung, Kursen, Familien- und Seniorenangeboten, Mittagstisch etc. findet wöchentlich ein Deutschkurs für Zugewanderte statt.
Außerdem wurde eine neue Mitarbeiterin eingestellt. Nadine Smirnova wird zusätzlich Angebote schaffen, um Menschen aus verschiedenen Ländern die Integration in das Leben in Forchheim zu erleichtern Durch Exkursionen, Besuch von Museen und Vermittlung der demokratischen Werte möchte sie helfen, dass man weniger Angst vor Fremden haben muss.
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