Die Apfelgespinstmotte ist heuer im Landkreis Lichtenfels sehr häufig anzutreffen
Seit einigen Wochen reiben sich Besitzer von Apfelbäumen verwundert die Augen: Die Apfelgespinstmotte hat heuer sehr viele Bäume mit ihrem Gespinst überzogen. Schon die vorangegangenen Jahre war eine stetige Vermehrung dieser Mottenart zu beobachten, was wiederum vor allem auf die milden Winter zurückzuführen ist. Was für manche gruselig, für andere faszinierend ausschaut, ist für den Baum selbst gar nicht so schlimm, wenngleich er natürlich durch die abgefressenen Blätter in seiner Entwicklung gehemmt wird. Aktuell haben sich die meisten Larven verpuppt, so dass in wenigen Tagen die weißen Motten mit ihren schwarzen Punkten schlüpfen werden. Die Falter fliegen dann nur in der Dämmerung und leben einen knappen Monat. In dieser Zeit legen die Weibchen auch schon wieder die Eier für die nächste Generation. Die Eiablage erfolgt vor allem auf den Jungtrieben. Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen dann die kleinen Raupen, die aber in diesem Stadium bis ins nächste Frühjahr verharren. Da eben die Jungtriebe der letzten Jahre besiedelt werden, sind vor allem auch die jungen Bäume sehr betroffen und manchmal komplett mit dem Gespinst überzogen. Die Gespinste selbst werden von den Larven nach der ersten Häutung gesponnen, mit oder nach der Apfelblüte im nächsten Frühjahr. Was erfreulich ist: Die Früchte werden von der Apfelgespinstmotte in Ruhe gelassen. Aber natürlich leiden vor allem die Jungbäume unter dem Blattfraß der Raupen. Um das zu vermeiden, kann man im nächsten Frühjahr schon während der Blüte befallene Blätter und entstehende Gespinste per Hand abstreifen und rauslesen. In älteren Bäumen ist diese Maßnahme freilich „uferlos“ und aus Sicht der Natur mit ihrer Selbstregulation auch gar nicht notwendig.
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