Windischenlaibacher Backofenfest am 1. Juni 2024

Das zwischenzeitlich legendäre „Backofenfest“ wirft wieder seine Schatten voraus. Nach vierjähriger coronabedingter Zwangspause lädt am Samstag, 1. Juni, der Soldaten- und Kameradschaftsverein zum mittlerweile 17. Mal zu seinem beliebten Schmaus-Event mit vielen Schmankerln Marke Eigenbau.

Es waren die schwierigen Jahre 2004/2005, vor allem in Sachen Vereinsführung, in der auch die Idee für den heutigen Publikumsmagneten geboren wurde. Der beeinträchtigte Gesundheitszustand des seinerzeitigen Vorsitzenden Erwin Munker hatte diesen 2004 zum Rückzug gezwungen. Die Kameradschaft war sein Steckenpferd, für das er sich über 15 Jahre zunächst als dritter, dann als zweiter und schließlich seit 2001 als erster Vorsitzender mit viel Engagement engagiert hatte. Vor allem das sanierte Mahnmal im neu gestalteten Umfeld hatte seine Handschrift getragen. Im Alter von 64 Jahren erlag der langjährige Vorsitzende und Gemeinderat Erwin Munker am 22. Juli 2005 zuhause seiner heimtückischen Krankheit. Mit Munker hatte nach 26 Jahren auch Hans Kettel sein Amt als Schriftführer niedergelegt.

Zusammen mit Munker und Günther Vogel hatte Kettel wesentlichen Anteil am Gelingen des 75. Jubiläums im Jahr 2003. Wenngleich sich der Speichersdorfer Manfred Kauper, auf den sich dann auch alle Hoffnungen richteten, bereit erklärte, das Amt des zweiten Vorsitzenden zu übernehmen, gelang nach mehreren vergeblichen Kandidatenvorschlägen nur die Übergangslösungen. Um eine Brücke zu bauen, hatte sich der bisherige stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Mischke für ein Jahr bereit erklärt, den Vorsitz zu übernehmen. Die damals ebenfalls lange Suche nach einem dritten Vorsitzenden hatte schließlich Eduard Engelbrecht beendet, indem er sich zur Verfügung stellte.

Da auch beide Schriftführer nicht mehr zu Wahl standen, wurde der wiedergewählte Kassier Manfred Bauer kommissarisch für ein Jahr bestimmt, auch die Protokolle zu führen. Dem bisherigen Beisitzer Horst Schneider wurde künftig Hans Gräbner zur Seite gestellt. Hans Kauper und Hans Küffner bleiben Revisoren. Von dieser neuen Führungsriege wurden dann zur Steigerung der Attraktivität und Verbesserung der finanziellen Situation der knapp 50 Mitglieder zählenden Kameradschaft verschiedene Überlegungen angestellt. So entschloss sich der Verein, vermehrt kleine eigene Veranstaltungen zu organisieren. Vorgeschlagen wurden ein Grillfest im September im Herrenwald, ein Liederabend sowie ein Preisschafkopf. Dorf- und Kameradschaftsabende unter Einbeziehung der Frauen sollten zu einer regelmäßigen Einrichtung werden.

Vom heutigen Vorsitzenden Manfred Kauper kam desweiteren der Vorschlag, im Frühjahr ein Backofenfest im Hof von Hans Kauper abzuhalten. Der Backofen sollte dafür eigens hergerichtet werden. Auch an eine Einbeziehung des angrenzenden Kellers wurde gedacht. Gesagt getan: Vor 20 Jahren wurde auf Initiative des heutigen Vorsitzenden Manfred Kauper der Backofen saniert und das Brotbacken durch den Verein wiederbelebt. 2005 feierte das Backofenfest dann Premiere. Heute ist es fester Bestandteil im gemeindlichen Veranstaltungskalender. Zudem baute Vorsitzender Manfred Kauper 2007 neben dem Backofen auch noch einen Räucherofen. Seither können nämlich noch zusätzlich 60 Forellen in die Räucherkammer gehängt und so das kulinarische Angebot bereichert werden.

Mit kulinarischen Köstlichkeiten und viel Unterhaltung wird die Kameradschaft auch dieses Jahr alles für einen gemütlichen Tag in Biergartenathmosphäre vorbereiten. Seit 2011 spielt sich im drittgrößten Ortsteil der Großgemeinde alles auf dem Areal rund um die Siegeseiche und das neue Dorfgemeinschaftshaus ab. Das Backofenfest beginnt um 16 Uhr. Dann gibt es frisch belegte Pizza. Als weitere Spezialität erwarten die Gäste die geräucherten Forellen und hausgemachte Sulze. Darüber hinaus gibt es Brotaufstriche und gemischte Brotzeitteller. Dazu kommen noch der schmackhafte Obatzda und der Stinkerkäse (Backsteinkäse). Neben den bekannten Biersorten werden verschiedene Rot- und Weißweine angeboten.

Garniert mit zünftiger Musik, wenn wieder spontan Musik gemacht und gemeinsam gesungen wird, wenn Virtuosen auf dem Schifferklavier oder der Steierischen in die Tasten greifen. Für die Helfer-Crew um Manfred Kauper wird es bereits Mitte der Woche. Dann heißt es Sauerteig ansetzen und kräftig Kneten. Zwei Tag muss er gehen, bevor am Freitag der Ofen angeschürt wird. beginnen Bei Sonnenaufgang beginnen die Back-Vorbereitungen. Ab 6 Uhr in der Früh wird der Ofen auf Temperatur gebracht. Bis weit nach Mittag am Freitag und Samstag werden dann 40 Laib für den Direktverkauf und 20 Laib für das Fest herausgebacken.