Neu­es Bewei­dungs­pro­jekt im Natur­schutz­ge­biet Mohr­hof mit Camargue-Pferden

Camargue-Pferde im Naturschutzgebiet Mohrhof © Johannes Marabini
Camargue-Pferde im Naturschutzgebiet Mohrhof © Johannes Marabini

Natur­schutz und Artenvielfalt

Das Natur­schutz­ge­biet Mohr­hof erhält Unter­stüt­zung in Form eines neu­en Bewei­dungs­pro­jek­tes mit Cam­ar­gue-Pfer­den. Die­se Pfer­de­ras­se ist bekannt für ihre Anpas­sungs­fä­hig­keit an feuch­te Lebens­räu­me und soll dazu bei­tra­gen, die nas­sen Streu­wie­sen und Schilfröh­rich­te des Gebiets nach­hal­tig zu pfle­gen. Mit die­sem Pro­jekt setzt die Unte­re Natur­schutz­be­hör­de am Land­rats­amt Erlan­gen-Höchstadt ein wei­te­res Zei­chen für den Natur­schutz und die För­de­rung der Arten­viel­falt in der Regi­on. Die Pfer­de im Mohr­hof­ge­biet gehö­ren zwei pri­va­ten Pfer­de­hal­tern, die sich um ihre Pfle­ge küm­mern. Die Kop­pel befin­det sich nörd­lich und west­lich des Gro­ßen Wei­hers im Natur­schutz­ge­biet und bleibt wäh­rend der Vogel­brut­zeit unge­stört. Das Betre­tungs­ver­bot im Natur­schutz­ge­biet gilt auch dort und ist unbe­dingt zu beach­ten. Neben den pri­va­ten Pfer­de­hal­tern und der Unte­ren Natur­schutz­be­hör­de sind auch der Land­schafts­pfle­ge­ver­band Mit­tel­fran­ken, die Eigen­tü­mer der Wei­de­flä­chen und die Höhe­re Natur­schutz­be­hör­de der Regie­rung von Mit­tel­fran­ken an dem Pro­jekt beteiligt.

Wert­vol­ler Pfer­de­mist für Erhalt und För­de­rung der Artenvielfalt

Die halb­wil­den, robus­ten Cam­ar­gue-Pfer­de sind an das Leben in Sumpf­ge­bie­ten gewöhnt und fres­sen ger­ne fri­sches Schilf. Ihre natür­li­chen Eigen­schaf­ten machen sie ide­al für die Land­schafts­pfle­ge im Mohr­hof­ge­biet. Die Pfer­de­äp­fel der Schim­mel spie­len eine wich­ti­ge Rol­le im Öko­sys­tem: Sie die­nen als Lebens­raum für zahl­rei­che Dung fres­sen­de Insek­ten und deren Lar­ven, die wie­der­um eine wert­vol­le Nah­rungs­quel­le für vie­le Vogel­ar­ten dar­stel­len. Ein ähn­li­ches Pro­jekt im Natur­schutz­ge­biet Ten­nen­lo­her Forst hat gezeigt, dass durch die Bewei­dung mit Prze­walskipfer­den und Pfau­en­zie­gen die Anzahl kot­fres­sen­der Insek­ten deut­lich zunahm und der Wie­de­hopf, eine frü­her ver­schwun­de­ne Vogel­art, zurückkehrte.

Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen steht ger­ne Johan­nes Mara­bi­ni, Unte­re Natur­schutz­be­hör­de, tele­fo­nisch unter 09193/ 20 – 1720 oder per E‑Mail an johannes.​marabini@​erlangen-​hoechstadt.​de zur Verfügung.


Wei­her­ge­biet bei Mohrhof

Das 128,8 Hekt­ar gro­ße Teich­ge­biet bei Mohr­hof wur­de 1982 als ers­tes Natur­schutz­ge­biet des Land­krei­ses Erlan­gen-Höchstadt aus­ge­wie­sen und ist als „Vogel­frei­stät­te Wei­her­ge­biet bei Mohr­hof“ inter­na­tio­nal bekannt. Es zählt zu den bedeu­ten­den „Important Bird Are­as“ und ist Teil des Natu­ra 2000-Netz­werks. Cha­rak­te­ris­tisch sind die aus­ge­dehn­ten Ver­lan­dungs­zo­nen mit Schilf- und Rohr­kol­ben­röh­richt sowie Streu­wie­sen, die sel­te­ne Vogel­ar­ten wie die Gro­ße und Klei­ne Rohr­dom­mel, den Dros­sel­rohr­sän­ger und die Bekas­si­ne beher­ber­gen. Die Streu­wie­sen sind zudem Hei­mat einer ein­zig­ar­ti­gen Pflan­zen­welt, in der beson­ders Orchi­deen dominieren.

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