AOK Bamberg: „Kinder und Jugendliche vor dem Einfluss der Tabakindustrie schützen“
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt: Die Tabakindustrie versucht, ihre Erzeugnisse der jüngeren Generation schmackhaft zu machen und spricht diese gezielt über soziale Medien und Streaming-Plattformen an. Ziel dabei sei, weiterhin hohe Gewinne zu erwirtschaften und die Millionen von Raucherinnen und Rauchern zu ersetzen, die jedes Jahr sterben oder mit dem Rauchen aufhören. Die Branche erzielte im Jahr 2022 allein in Deutschland einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro. Laut WHO konsumierten 2022 weltweit mindestens 37 Millionen junge Menschen im Alter von 13 bis 15 Jahren in irgendeiner Form Tabak, in der WHO-Region Europa waren es vier Millionen. Das entsprach 11,5 Prozent der Jungen und 10,1 Prozent der Mädchen dieser Altersgruppe.
Werbestrategien auf Jugendliche zugeschnitten
„Besonders fatal ist, dass Nikotin in jeglicher Form bei Kindern und Jugendlichen die Entwicklung des Gehirns negativ beeinflusst“, sagt Sabrina Förtsch von der AOK in Bamberg. Schätzungen zufolge haben 2022 in der Europäischen Region 12,5 Prozent der Jugendlichen, jedoch nur zwei Prozent der Erwachsenen E-Zigaretten benutzt. Wer E-Zigaretten nutzt, hat dabei ein dreimal höheres Risiko, später auf Tabakzigaretten umzusteigen. Deshalb fordert ein breites Bündnis in der diesjährigen Kampagne zum Weltnichtrauchertag, Jugendliche besser vor Werbung für E-Zigaretten in sozialen Medien zu schützen. Tabakerzeugnisse wie rauchloser Tabak und Wasserpfeifentabak gibt es in süßlichen und fruchtigen Geschmacksrichtungen. Bisher sind über 15.000 Aromen für E-Zigaretten bekannt, darunter auch solche, die sich erwiesenermaßen an Jugendliche richten, wie etwa Zuckerwatte und Gummibärchen. Die Aromen helfen, die Schädlichkeit und das Suchtpotenzial derartiger Nikotinprodukte zu verharmlosen. „Auch die Gestaltung und Handlichkeit dieser E-Zigaretten und Tabakerhitzer lassen sie attraktiv und unbedenklich erscheinen“, mahnt Sabrina Förtsch. Produkte, die USB-Sticks ähneln, erleichtern es den jungen Menschen außerdem, sie in der Hand zu verstecken. Laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) birgt die verlockende Aufmachung die Gefahr, das ernstzunehmende Gesundheitsrisiko der E-Zigaretten zu unterschätzen. Denn die zugesetzten Aromen erleichtern die Inhalation und damit die Aufnahme von Nikotin und vielen weiteren Schadstoffen in die Lunge. E-Zigaretten erhöhen so das Risiko für Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, zudem enthält der Dampf krebserregende Stoffe.
Internet-Tipps:
- www.aok.de > Suche „Nichtraucher werden“
- Weltnichtrauchertag 2024 (dkfz.de)
- Weltnichtrauchertag 2024: Schutz der Kinder vor dem Einfluss der Tabakindustrie (who.int)
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